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07.03.2005 11:03

Forscher-Lust statt PISA-Frust

Uta Deinet Kommunikation und Medien
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Kiel

    Kieler Schülerprojekt gewinnt ersten Preis der Robert-Bosch-Stiftung

    Veraltete Strukturen, unmotivierte Lehrer, desinteressierte Schüler - alles mies in deutschen Schulen? Vielleicht vieles, aber nicht alles, das zeigen zumindest die 70 Nat-Working-Schülerprojekte der Robert-Bosch-Stiftung. Eins davon, "NaT-Working Meeresforschung" aus Kiel, ist jetzt - gemeinsam mit dem Mainzer "NatLab" - mit dem ersten Preis in Höhe von 5000 Euro für das erfolgreichste Projekt von der Stiftung ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung im Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg am 28. Januar lobte Dr. Ingrid Wünning von der Robert-Bosch-Stiftung besonders den Bezug zu aktuellen Forschungsthemen. NaT-Working Meeresforschung versucht, Schülern der gymnasialen Oberstufe die Faszination der Naturwissenschaften am Beispiel der Meereskunde nahe zu bringen. An dem Projekt beteiligen sich acht Gymnasien aus Kiel und Umgebung, der Umweltverein "Hohe Tied" e.V. und zwei Kieler Forschungsinstitute: Das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) und das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften.

    Seit 2003 wird NaT-Working Meeresforschung von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Ergänzend zum Schulunterricht setzen sich die teilnehmenden Schüler im direkten Dialog mit Wissenschaftlern des IFM-GEOMAR mit aktuellen Forschungsthemen wie Klimaforschung oder Meeresökologie auseinander. Durch praktische Arbeiten erfahren sie viel über wissenschaftliche Methoden und Denkweisen, was ihnen den möglichen späteren Einstieg zum Studium erleichtern soll. Die Schüler arbeiten individuell oder in Gruppen, zusammen mit Lehrern und Meereswissenschaftlern. Die Projekte reichen von kurzen Praktika bis hin zu Langzeitstudien und finden in den Schulen und am IFM-GEOMAR statt. Nach Möglichkeit werden Themen ausgewählt, die fächerübergreifend, in aktuelle Forschung einbezogen und in den Lehrpan integriert sind. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden zumeist in Protokollen oder Vorträgen vorgestellt und benotet.

    Projektkoordinator von NaT-Working Meeresforschung ist Dr. Joachim Dengg vom IFM-GEOMAR, mit viel Engagement bringt er die Gymnasiasten in laufenden Forschungsarbeiten unter. "Bei uns sollen die Schüler nicht nur Experimente durchführen, die schon 1000 Andere vor ihnen gemacht haben" erläutert Dengg, "wir beziehen sie in unsere Arbeit ein und so haben beide Seiten etwas davon". Der 18-jährige Guillermo Sommer von der Freien Waldorfschule in Kiel findet das klasse, zweimal schon war er jeweils für eine Woche auf Expedition mit einem Forschungsschiff in der Nordsee. Die von ihm gesammelten Daten zum Vorkommen von Phytoplankton gehen nicht nur in seine eigene Jahresarbeit, sondern auch in die Doktorarbeit eines Biologen des IFM-GEOMAR ein. "Ich fühle mich wirklich ernst genommen", erwidert Sommer auf die Frage, was für ihn das Besondere an dem Projekt ist, "ich darf selbstständig arbeiten und die Wissenschaftler behandeln mich fast wie einen Kollegen".

    Kontakt:
    Dr. Joachim Dengg, Tel: 0431 600-4006, jdengg@ifm-geomar.de
    Uta Deinet, Tel: 0431 600-2501, udeinet@ifm-geomar.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ifm.uni-kiel.de/nat-meer
    http://www.bosch-stiftung.de/natworking


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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