Der Bremer Kulturwissenschaftler Rainer Stollmann und der Kulturschaffende Alexander Kluge im literarischen Gespräch: ein interessanter Dialog rund um die Kluge-Publikation "Die Lücke, die der Teufel hinterlässt", die 2004 mit dem Büchner-Preis ausgezeichnet worden ist. Das Gespräch Stollmann - Kluge ist jetzt unter dem Titel "Die Entstehung des Schönheitssinns aus dem Eis" im Kulturverlag Kadmos veröffentlicht worden.
Der Titel bezieht sich auf eine Geschichte über den Architekten Bruno Taut (1880-1938), der die Entstehung des Schönheitssinns in den Menschen an die fast tödliche Erfahrung der Eiszeiten knüpfte: Was in milderen Zeiten "schön" ist, war in der Kälte die Fähigkeit eines auf Überleben spezialisierten Differenzierungsvermögens. In dem Buch geht es um eine Vielfalt von Themen, die anhand von im Text verstreuten Geschichten Kluges dialogisch erörtert werden, etwa die "Schatzsuche" als eine grundlegende menschliche Eigenschaft. "Jeder will um seiner selbst willen geliebt werden" heißt der Titel einer Geschichte, und es ist diese Haltung, die der Erwartung zugrunde liegt, dass man es eigentlich verdient, wenigstens einmal im Leben einen Schatz zu finden.
Oder es geht um die "blaue Gefahr": Aliens, die Jahrhunderte überblicken können, weigern sich auf dem Planeten Erde zu landen, weil sie sehen, dass die Intelligenz seiner Bewohner eine katastrophische Richtung eingeschlagen hat - ob sie Recht haben? Kluge stellt aber auch so verblüffende Behauptungen auf wie: "Der Teufel ist kein Fundamentalist", "Die Lüge widerspricht der Globalisierung", "Das Marxsche Wertgesetz ist in der Natur verankert". So lauten einige Kapitelüberschriften in dem vom Kadmos-Verlag bibliophil gestalteten, mit Bildern versehenen Band. Rainer Stollmann setzt hier die literarischen Gespräche mit A. Kluge fort, die er und Christian Schulte unter dem Titel "Verdeckte Ermittlung" 2001 im Merve-Verlag herausgebracht hatten.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
PD Dr. Rainer Stollmann
Tel. 0421 218 3187
E-Mail: stollman@uni-bremen.de
Der Bremer Kulturwissenschaftler Rainer Stollmann
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).