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08.03.2005 11:11

Als der Panzer bebte

Alexander Friebel Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Veranstaltung erinnert an Sprengstoffanschlag auf das Panzerdenkmal in Karl-Marx-Stadt vor 25 Jahren - Joseph Kneifel erinnert sich

    Am 9. März 1980 wurde Joseph Kneifel zum Staatsfeind der DDR. In den Abendstunden versuchte er, mit einem selbstgebauten Sprengsatz das Panzerdenkmal in Karl-Marx-Stadt zu zerstören. Das Monument wurde nur geringfügig beschädigt, Kneifel fünf Monate später verhaftet und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. 25 Jahre später meldet sich Joseph Kneifel wieder zu Wort: In der Veranstaltung "Als der Panzer bebte", die am 9. März 2005 an der TU Chemnitz stattfindet, wird der Zeitzeuge über die Hintergründe seines Sprengstoffanschlags berichten. Ihm zur Seite steht auch Prof. Dr. Eckhard Jesse, Politikwissenschaftler der Chemnitzer Uni, der in einem Vortrag die politische Bedeutung dieser Aktion einordnet. Die Veranstaltung, die von der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und von der TU Chemnitz organisiert wird, beginnt um 19.15 Uhr und findet im Böttcher-Bau der TU Chemnitz, Straße der Nationen, Hörsaal 316, statt. Der Eintritt ist frei.

    Hintergrund: Joseph Kneifels Anschlag auf das Panzerdenkmal 1980

    Der T-34-Panzer, der in Karl-Marx-Stadt am 4. Mai 1975 an der Ecke Frankenberger Straße/Dresdner Straße als Monument eingeweiht wurde, sollte ein Siegesdenkmal für die Sowjetarmee sein. In der Bevölkerung hingegen war das martialische Monument stets unbeliebt. Nachdem der Hilbersdorfer Joseph Kneifel am 9. März 1980 gegen 22 Uhr den selbstgebauten Sprengsatz zündete und das Denkmal leicht beschädigte, versuchte die Staatssicherheit, den Anschlag möglichst geheim zu halten. Dennoch verbreitete sich die Kunde dieser Tat wie ein Lauffeuer in der gesamten DDR. Trotz fieberhafter Ermittlungen wurde Joseph Kneifel erst im August 1980, zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn, verhaftet und er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Vom Zuchthaus Brandenburg kam er später in das berüchtigte Gefängnis von Bautzen. Nach einer Haftzeit von siebeneinhalb Jahren wurde er 1987 von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft.

    Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Eckhard Jesse, Inhaber der Professur Politikwissenschaft II der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 531 21 79, E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de und Dr. Martin Böttcher, Außenstelle Chemnitz der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Telefon (03 71) 8 08 20.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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