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08.03.2005 14:48

Heinz Wiendl erforscht Autoimmunkrankheiten des Nervensystems

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Bis heute nicht verstanden sind die Ursachen für Erkrankungen, bei denen die Immunabwehr das zentrale Nervensystem oder das Nerven-Muskel-System angreift. Solche Leiden erforscht Heinz Wiendl, der seit Dezember 2004 als Professor an der Neurologischen Klinik der Uni Würzburg tätig ist. Er befasst sich vor allem mit der Multiplen Sklerose und den so genannten autoimmunen Myositiden.

    Es ist ein Zusammenspiel von genetischen Faktoren, Umwelteinflüssen und Fehlregulierungen in der Immunfunktion, das die Menschen für neurologische Autoimmunkrankheiten empfänglich macht und deren Verlauf beeinflusst. Darüber sind sich laut Wiendl die Forscher einig. Zudem seien Wechselwirkungen zwischen bestimmten Immunzellen - den Antigen-präsentierenden Zellen und den T-Lymphozyten - typisch für die Entstehung, aber auch für die Reaktivierung einer Autoimmunantwort im Muskel oder zentralen Nervensystem.

    Wiendls Arbeitsgruppe charakterisiert zum einen antigenspezifische Immunantworten. Zum anderen analysieren die Wissenschaftler die Wechselwirkungen zwischen den Antigen-präsentierenden Zellen und den T-Zellen sowie zusätzliche Signale, die für die Aktivierung der T-Zellen unerlässlich sind.

    Dabei fanden die Forscher in den vergangenen Jahren unter anderem heraus, dass bestimmte co-stimulatorische Moleküle sowie so genannte nicht-klassische Haupthistokompatibilitätsmoleküle stark immunhemmende Wirkungen haben. "Ihre Bedeutung liegt in der Erhaltung der Immuntoleranz sowie in der Begrenzung von Zerstörungen in den betroffenen Geweben", sagt Wiendl. Aus diesen Ansätzen heraus will seine Arbeitsgruppe neue therapeutische Strategien entwickeln. Außerdem wird sie insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Immun- und Nervenzellen analysieren, weil diese für die klinischen Ausfälle bei Patienten mit Multipler Sklerose von entscheidender Bedeutung sind.

    Heinz Wiendl, Jahrgang 1968, wurde in Rötz in der Oberpfalz geboren. Er studierte Medizin in Erlangen, Basel und an der Duke University North Carolina, begann dann seine neurologische Ausbildung an der Universitätsklinik in Erlangen und absolvierte Forschungsaufenthalte in der Neuroanatomie Erlangen sowie, mit einem Postdoktorandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, am Max-Planck-Institut für Neurobiologie/Neuroimmunologie in Martinsried.

    Von 2000 bis Ende 2004 war er in der Neurologischen Klinik in Tübingen tätig. Dort leitete er eine Nachwuchsgruppe für Neuroimmunologie. Mit der Annahme des Rufs auf die Würzburger C3-Professur für Neurologie, Schwerpunkt Neuroimmunologie, übernimmt er hier zugleich die Leitung der Klinischen Forschungsgruppe für Multiple Sklerose und Neuroimmunologie in Kombination mit einer klinischen Tätigkeit als Leitender Oberarzt.

    Kontakt: Prof. Dr. Heinz Wiendl, T (0931) 201-23755, Sekretariat 201-23756, Fax (0931) 201-23488, E-Mail: heinz.wiendl@klinik.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Heinz Wiendl
    Heinz Wiendl
    Foto: A. Melms, Tübingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Heinz Wiendl


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