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09.03.2005 12:48

Die Vision vom vernetzten Lernen bekommt ein stabiles Fundament

Jörg Feuck Science Communication Centre - Abteilung Kommunikation
Technische Universität Darmstadt

    e-learning center der TU Darmstadt eröffnet / Symposium bläst erfolgreich
    "Wind unter die Flügel"

    Das e-learning center (elc) der Technischen Universität Darmstadt ist nun auch offiziell in Betrieb. Der hessische Wissenschaftsminister Udo Corts bezeichnete bei der feierlichen Eröffnung des Kompetenzzentrums am Mittwoch (9. März) das elc als wesentlichen Beitrag für Innovation in der Lehre. Corts betonte, "dass wir den eingeschlagenen Weg nicht nur weiter gehen sollten, sondern auch weitergehen müssen." TUD-Präsident Professor Johann-Dietrich Wörner kündigte an, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre "E-Learning für jeden Studierenden der TU zum festen Bestandteil der Ausbildung gehören wird."
    Die Eröffnungsfeier bildete gleichzeitig den Abschluss des 3. Darmstädter E-Learning Symposiums. Unter dem Titel "Wind unter die Flügel" hatten rund 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland drei Tage lang über Anwendungsmöglichkeiten der multimedialen Lehre debattiert und Erfahrungen mit den "Werkzeugen" zur Umsetzung ausgetauscht. Das e-learning center an der Technischen Universität entwickelt bereits seit rund einem Jahr elektronische Plattformen und entsprechend didaktisch aufbereitete Lerninhalte. Es ist ein wichtiges Werkzeug der Darmstädter, um ihre Vision von der Dual-Mode-Universität umzusetzen. Dahinter steckt, dass zukünftig alle Studierenden bis zu 30 Prozent ihrer Leistungen in E-Learning-Veranstaltungen erbringen können. "Heute sind wir unserer Vision ein bedeutendes Stück näher gekommen: Mit der Gründung des e-learning centers an der TU haben wir ein stabiles Fundament geschaffen", sagte TUD-Präsident Wörner.
    Vor rund 170 Gästen kündigte Minister Corts an, dass diejenigen Wissenschaftler, die das Verschränken von Präsenzlehre mit multimedial zugänglichen Vorlesungen und Seminaren vorantreiben, auch zukünftig mit Unterstützung aus Wiesbaden rechnen könnten: "Wir haben im letzten Jahr eine Ausschreibung zur Förderung von E-Learning-Projekten an den Universitäten durchgeführt und werden in diesem Jahr eine entsprechende Aktion für Fachhochschulen durchführen. Aus den eingereichten Vorschlägen werden 23 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 300.000 Euro gefördert."
    Das Thema Nachhaltigkeit rückte Ralf Steinmetz, Direktor des elc und Professor für Multimedia-Kommunikation, in den Mittelpunkt. Mit einem selbst entwickelten Gütesiegel will das elc Qualtiätsstandards setzen. Ziel sei es, so Steinmetz, ein langfristig gültiges Verständnis von "sehr guter" Lehre auf Basis von Internet und neuen Medien zu prägen.
    Zudem wolle sein Team E-Learning an der TUD langfristig erfolgreich gestalten, so der elc-Direktor. Auf Wunsch werden alle Lehrenden der Hochschule bei der Konzeption von Angeboten beraten und in deren Umsetzung kontinuierlich unterstützt. "Nur so können wir eine hohe Akzeptanz und Beteiligung erreichen", ist sich Steinmetz sicher. Rückendeckung dafür gab es von Udo Corts: "Umfangreiche und innovative Entwicklungen sind nur an Hochschulen zu erwarten, an denen Medienkompetenz vorhanden ist und im Lehrkörper ständig wächst. Außerdem müssen die notwendigen Ressourcen zur Produktion internetbasierter Studienangebote zur Verfügung stehen und die technische Infrastruktur zur Nutzung neuer Medien in der Lehre vorhanden sein."
    Zur festen Größe im Veranstaltungskalender der E-Learning-Community hat sich inzwischen das Darmstädter E-Learning-Symposium etabliert. "Dass auch in diesem Jahr wieder rund 200 Teilnehmer aus der deutschsprachigen Hochschulszene den Weg nach Darmstadt gefunden haben, zeigt, dass unser Konzept stimmt", zog Dr. Susanne Offenbartl ein postives Fazit. Die elc-Geschäftsführerin gehörte dem Organisationsteam an, das für die Tagung verantwortlich zeichnet. "Die zahlreichen jungen E-Learning-Initiativen und Projekte der Hochschulen brauchen jetzt Wind, der sie unterstützt", erklärte Offenbartl das Bild hinter dem Symposium-Motto "Wind unter die Flügel."
    Dass die Studierenden ein schärferes Tempo bei der Einführung von E-Learning fordern als manche eher verhalten reagierenden Professoren, unterstrich die Podiumsdiskussion zum Thema "Was bringt E-Learning für die Hochschule - außer zusätzliche Kosten?" Experten wie Professor Jörg Haake (FernUniversität Hagen) und Doris Carstensen (Hochschulentwicklerin an der Uni Graz) machten deutlich, dass für die wachsende Zahl anspruchsvoller Studenten die neuen Medien zum flexiblen Selbstlernen und diskursiven Lernen in einer vernetzten Welt unabhängig von Ort und Zeit nicht mehr wegzudenken seien. Die jungen Leute wählten sehr genau die Universitäten aus, die Trendsetter beim E-Learning seien. Der Veränderungsdruck auf die Hochschulen wachse auch, zumal E-Learning den Zugang zum Weiterbildungsmarkt öffne.
    Auch 2006 soll es wieder ein E-Learning Symposium in Darmstadt geben. Das forderten viele Teilnehmer ein. Die Veranstalter suchen bereit ein Motto für die vierte Auflage.

    seb/feu, den 9. März 2005, PM-Nr. 38/2005


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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