Das deutsche Kabelfernsehnetz kann mehr als es derzeit bietet. Das
Fraunhofer ISI hat untersucht, wie die längst überfällige Digitalisierung beschleunigt werden kann.
Das deutsche Kabelfernsehnetz ist mit 22 Millionen Haushalten das zweitgrößte nach den USA. Mit seiner hohen Kapazität könnte es nicht nur hunderte digitaler TV-Programme übertragen, sondern wäre auch ideal für neue interaktive Dienste wie Highspeed-Internet oder Internettelefonie - da sind sich Netzbetreiber und Medienwirtschaft einig. Doch die neuen Angebote sind heute nur in wenigen Kabelnetzen verfügbar. Eigentümerwechsel und unterschiedliche Strategien haben bislang die immer wieder beschworene "Digitaloffensive" des deutschen Kabels verhindert.
Wie sich der Knoten im Kabel lösen lässt und welche Rolle die Politik dabei spielen kann, hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe zusammen mit dem Hans-Bredow-Institut in Hamburg für das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit untersucht. Dabei galt es, die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zu einem digitalen Kabelfernsehnetz und zu einer neuen digitalen Angebotsvielfalt zu skizzieren sowie Konflikte aufzudecken.
Sechs Fragen haben die ISI-Experten identifiziert, die es auf dem Weg zur Digitalisierung des Kabelnetzes zu klären gilt:
- Set-Top-Box: Zapping-Box für frei empfangbare Programme, voreingestellte Verschlüsselung oder Steckplatz für verschiedene Verschlüsselungssysteme?
- Verschlüsselung: Pay-TV oder frei empfangbare digitale Programmvielfalt?
- Netzausbau: TV-zentriert oder Internet-orientiert?
- Kooperationen: Aktive Vermarktung oder nur Durchleitung neuer Angebote?
- Inhalte und Anbieter: Vervielfachung des Bekannten oder neue Vielfalt?
- Zeitplan: Schneller Umstieg oder dauerhaft parallele Ausstrahlung von analogen und digitalen Programmen?
Die Beschreibung der Meilensteine auf dem Weg zu einer durchgängigen Digitalisierung gibt Unternehmen und Politik erstmals einen strukturierten Überblick, wo die Herausforderungen liegen und welche Konsequenzen die jeweiligen Strategien der Akteure haben. Die Studie versteht sich als Beitrag zur "Initiative Digitaler Rundfunk" von Bund und Ländern, in deren Rahmen die durchgehende Digitalisierung des Rundfunks bis 2010 vorbereitet wird.
Die vollständige Studie wird im März 2005 als Buch unter dem Titel "Die Zukunft des deutschen Kabelfernsehnetzes - sechs Schritte zur Digitalisierung" veröffentlicht. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist online verfügbar unter
http://www.isi.fhg.de/publ/downloads/isi05b02/digitales_kabel.pdf
Kontakt:
Dr. Bernd Beckert
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung
Tel. 0721 / 6809-171
E-Mail: bernd.beckert@isi.fraunhofer.de
Dr. Wolfgang Schulz
Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg
Tel. 040 / 450 217-34
E-Mail: w.schulz@hans-bredow-institut.de
Ansprechpartner für die Medien:
Bernd Müller
Telefon: 0721/6809-100
bernd.mueller@isi.fraunhofer.de
Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie auch im Internet unter http://www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI untersucht Marktchancen technischer Entwicklungen und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinären Forschungsgruppen konzentrieren sich auf neue Technologien, Industrie- und Serviceinnovationen, Energiepolitik und nachhaltiges Wirtschaften sowie auf die Dynamik regionaler Märkte und die Innovationspolitik.
http://www.isi.fhg.de/publ/downloads/isi05b02/digitales_kabel.pdf - Zusammenfassung der Studie
Meilensteine auf dem Weg zum digitalen Kabelfernsehnetz
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).