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09.03.2005 14:23

Vom Grid Computing bis zur Krankenhaus-Steuerung: Universität Bayreuth auf der CeBIT 2005

Christian Wißler Bayerisches Zentrum für Batterietechnik (BayBatt)
Universität Bayreuth

    Auf der CeBIT 2005 in Hannover, die vom 10. bis 16. März stattfindet, präsentiert der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Bayreuth aktuelle Forschungsarbeiten.

    Im Mittelpunkt des Bayreuther Messestands in Halle 9 (B 20) steht das Forschungsprojekt CATNETS ("Catallactic Networks"), das von der Europäischen Union aus dem Programm "Future and Emerging Technologies (FET)" über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt 1,4 Mio. Euro gefördert und von der Universität Bayreuth federführend koordiniert wird. Projektpartner sind neben der Universität Karlsruhe drei weitere Universitäten in Großbritannien, Italien und Spanien sowie ein italienisches Forschungsinstitut.

    Ausgangspunkt des Projekts ist die weltweite Tendenz, dass Unternehmen und Forschungseinrichtungen zunehmend auf große Rechner- und Speicherkapazitäten angewiesen sind, um aufwändige Rechenoperationen durchführen zu können. Die Beschaffung von Supercomputern, die über die erforderlichen Kapazitäten verfügen, ist jedoch extrem teuer. Zudem stehen die hohen Kosten in einem ungünstigen Verhältnis zum Ertrag, weil derart hohe Kapazitäten nicht durchgehend, sondern nur zu bestimmten Spitzenzeiten benötigt werden. Einen Ausweg bietet eine neue Technologie, die unter dem Namen "Grid Computing" bekannt geworden ist: Viele kleine Rechner, die z.B. in den Büros gewerblicher Unternehmen oder staatlicher Einrichtungen oder auf den Schreibtischen von Privatnutzern stehen, sind täglich über mehrere Stunden hinweg nicht ausgelastet. Über das Internet können ihre ungenutzten Kapazitäten zusammengeschaltet und wie ein riesiger Parallelrechner verwendet werden. EU und Bundesregierung fördern die Forschung auf diesem Gebiet mit hohen Summen, um innereuropäische Kooperationen auf allen Gebieten der Forschung voranzutreiben. Es geht um die Entwicklung und den Ausbau neuartiger Technologien, die den Betrieb höchstleistungsfähiger Rechner-Netzwerke in Forschung und Wirtschaft unterstützen.

    Die Bezeichnung "Grid Computing" beruht auf dem Vergleich mit dem Stromnetz, dem Electricity Grid: So, wie der Verbraucher die für seine Geräte erforderliche Elektrizität aus dem Stromnetz bezieht, soll er künftig über das Internet auf Rechner- und Speicherkapazität zugreifen können, die weltweit von einer Vielzahl vernetzter Computer bereit gestellt wird. Die Besucher der CeBIT 2005 werden am Messestand der Universität Bayreuth mithilfe einer Simulation Einblicke in diese neue Zukunftstechnologie erhalten.

    Und noch ein anderes, bereits erfolgreich abgeschlossenes Forschungsprojekt können die Messebesucher kennenlernen. Es bezieht sich auf die integrierte Planung und Steuerung der Arbeitsabläufe in einem Krankenhaus, z.B. mithilfe intelligenter Endgeräte, die eine ständige Kommunikation mit Ärzten, Patienten, Krankenschwestern, Rettungswagen oder Verwaltungspersonal ermöglichen und kurzfristige Anpassungen an unvorhergesehene Situationen erlauben. Eine wachsende Bedeutung haben in diesem Zusammenhang die sog. RFID-Chips. Diese winzigen Funkchips - RFID steht für "Radio Frequency Idenfication" - ermöglichen die jederzeitige kostengünstige Identifizierung von Alltagsgegenständen, aber auch Personen. Auf dem Bayreuther Messestand ist das Miniaturmodell einer Radiologieabteilung zu sehen, mit dem die selbstorganisierende Steuerung komplexer Arbeitsabläufe auf anschauliche Weise nachgestellt werden kann.

    Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts, das von 2002 bis 2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurde, sind nicht nur für das Gesundheitswesen bedeutsam, sondern lassen sich auf andere Bereiche - z.B. auf Firmen unterschiedlicher Branchen oder auf staatliche Verwaltungseinrichtungen - übertragen. Sie sind in einem Forschungsgebiet angesiedelt, das heute allgemein als "Ambient Intelligence (AmI)" bezeichnet wird. Mobile neuartige Endgeräte, die verschiedenartige Formen der Informationsverarbeitung und der Kommunikation unterstützen, werden so miteinander vernetzt, dass für die Mitarbeiter von Unternehmen oder Verwaltungen intelligente Arbeitsumgebungen entstehen. Die dadurch mögliche flexible Steuerung von Arbeitsabläufen kann deren Effizienz steigern, Kosten senken und zugleich den Service für die Kunden erhöhen.

    Kontaktadresse:

    Professor Dr. Torsten Eymann
    Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre VII (Wirtschaftsinformatik)
    Universität Bayreuth
    Gebäude B 9, Büro 19
    95440 Bayreuth
    Tel.: ++49 - 921 - 55 - 2818 und -2807
    E-Mail: torsten.eymann@uni-bayreuth.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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