idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.03.2005 21:51

Renommierte Auszeichnung für Mainzer Wissenschaftler: Dr. Klaus Blaum erhält den Mattauch-Herzog Förderpreis

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Mainzer Physiker führt weltweit die genauesten direkten Massenmessungen
    an kurzlebigen radioaktiven Kernen durch. Preisgeld beträgt 12.500 Euro.

    Verliehen wird er für hervorragende wissenschaftliche Leistungen in der modernen Massenspektrometrie: Dr. Klaus Blaum vom Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und von der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) Darmstadt erhielt am 8. März in Rostock den renommierten Mattauch-Herzog Förderpreis in Höhe von 12.500 Euro. Die Deutsche Gesellschaft für Massenspektrometrie zeichnet damit die exzellenten Forschungsarbeiten des 33jährigen Mainzer Wissenschaftlers aus. Blaums Arbeitsgruppe führt mit Kollegen in einer internationalen Kollaboration weltweit die genauesten Massenmessungen an Kernen durch, die teilweise nur für wenige zehn Millisekunden leben. "Die Masse eines Atoms bzw. Atomkerns ist einzigartig wie ein Fingerabdruck", erklärt Dr. Klaus Blaum, "die Präzisionsmassenmessungen sind daher u.a. wichtig, um Kernmodelle zu testen, Berechnungen zur Sternentstehung zu verbessern und das Standardmodell zu überprüfen, das erklärt, woraus die Welt besteht."

    Dr. Klaus Blaum hatte in den Jahren 2002-2004 eines der renommierten Fellowships am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf inne. Seit 2000 ist er Projektleiter des ISOLTRAP-Experiments und mit 33 Jahren bereits ein Experte auf dem Gebiet der Ionenfallentechnik. Für seine hervorragenden Arbeiten über die Massenbestimmung instabiler Atomkerne mit dem Penningfallen-Massenspektrometer ISOLTRAP und der Entwicklung einer Kohlenstoffcluster-Eichapparatur für absolute Massenmessungen erhielt er bereits 2004 den Gustav-Hertz-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Abgesehen von der Verbesserung von Kernmodellen und vom Test des Standardmodells geben präzise Kernmassenbestimmungen auch Aufschluss über die "Schwache Wechselwirkung" - eine der fundamentalen Naturkräfte - sowie über astrophysikalische Fragestellungen zur Entstehung der chemischen Elemente im Inneren der Sterne.

    Darüber hinaus leitet Dr. Klaus Blaum seit einem Jahr die Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe "Experimente mit gespeicherten und gekühlten Ionen" an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die sich mit neuartigen Ionenfallenexperimenten befasst. Dabei steht die Entwicklung neuer Techniken zur Speicherung und Kühlung von Ionen (= geladene Atome) sowie die dadurch ermöglichten atom- und kernphysikalischen Präzisionsexperimente mit diesen Teilchen im Vordergrund. Ziel ist es, neue Verfahren zur Spektroskopie von gespeicherten und gekühlten Ionen zu entwickeln, die ihre Genauigkeit, Effizienz und Anwendbarkeit weiter steigern. Unter anderem wird ein Nachweis an einzelnen gespeicherten Ionen und Protonen in einer auf Flüssigstickstoff-Temperatur (ca. -200°C) gekühlten Falle entwickelt, der auch für die Identifikation der schwersten Elemente bedeutsam sein wird. Die Entwicklungen dienen zudem zukünftigen Experimenten zur Produktion und Untersuchung von Anti-Protonen und Anti-Wasserstoff.

    Mit dem Mattauch-Herzog Förderpreis zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Massenspektrometrie seit 1988 jährlich einen jüngeren Forscher aus, dessen Arbeit entweder eine wichtige und neue Anwendung der Massenspektrometrie oder einen bedeutenden Fortschritt in der Methodik oder Instrumentation repräsentiert.

    Weitere Informationen:
    Dr. Klaus Blaum, Institut für Physik
    Tel. 06131/39-22883, E-Mail: blaumk@mail-uni-mainz.de


    Weitere Informationen:

    http://www.physik.uni-mainz.de/quantum/mats


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).