Molekulare Pathomechanismen
IZKF Ulm gehoert zur Elite der Modellzentren
"Deutschlands Aufholjagd in der Biotechnologie hat begonnen", konstatierte Forschungsminister Dr. Juergen Ruettgers schon vor anderthalb Jahren. Nach einer jahrelangen Phase rechtlicher und oeffentlicher Kontroversen bescheinigen internationale Fachleute der Bundesrepublik Deutschland heute, in Sachen Biotechnologie einen Wandlungsprozess bei allmaehlich wachsender Zustimmung seitens der Bevoelkerung zu vollziehen. Zu den Beispielen ermutigender Entwicklungen gehoert nicht zuletzt die Foerderung kleiner und mittlerer Unternehmen mit Biotech-Kompetenz und der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der Molekularbiologie - wie beispielsweise am Interdisziplinaeren Zentrum fuer Klinische Forschung (IZKF) der Universitaet Ulm, das kuerzlich offiziell eingeweiht wurde.
60 Millionen fuer das IZKF Ulm
Im Jahre 1993 hatte das Bundesministerium fuer Forschung und Technologie (BMFT, jetzt BMBF) alle medizinischen Fakultaeten in den alten und neuen Bundeslaendern zur Gruendung interdisziplinaerer klinischer Forschungszentren aufgerufen und den acht erfolgversprechendsten unter ihnen Foerderungen in zweistelliger Millionenhoehe in Aussicht gestellt. Der Universitaet Ulm gelang es, sich 1996 in der Endausscheidung unter 30 Bewerbern in dieser Spitzengruppe zu plazieren, wobei nicht nur die hohe wissenschaftliche Qualitaet der Forschungsvorhaben, sondern auch deren einzigartige Rahmenkonstellation, die Verflechtung von Grundlagenforschung mit medizinischen und wirtschaftlichen Anwendungen, ausschlaggebend war. Gemeinsam mit Aachen, Erlangen, Koeln, Leipzig, Muenster, Tuebingen und Wuerzburg gehoert Ulm zur "Elite der acht Modellzentren" - eine vom baden-wuerttembergischen Wissenschaftsminister Klaus von Trotha in seiner Einweihungsansprache gepraegte Etikettierung.
Rund 60 Millionen Mark von Bund und Land sollen bis zum Jahr 2005 ins IZKF Ulm fliessen. Weitere 16 Millionen stellt das Universitaetsklinikum fuer den Bau eines Forschungsgebaeudes mit 1700 qm Hauptnutzflaeche zur Verfuegung, in dem vorrangig die Projekte des Zentrums untergebracht werden sollen und dessen Fertigstellung noch fuer dieses Jahr vorgesehen ist. Fuenfzig Personalstellen werden fuer Mediziner und Wissenschaftler anderer Disziplinen sowie fuer technische Mitarbeiter neu eingerichtet. Durch Bildung von Nachwuchsprojektgruppen, Foerderung von Habilitanden, Freistellung ins IZKF eingebundener Assistenzaerzte vom Klinikbetrieb sowie ein noch einzurichtendes Graduiertenkolleg soll ausserdem juengeren Wissenschaftlern die Chance gegeben werden, an die biotechnologische Spitzenforschung herangefuehrt zu werden.
Unter dem Dachbegriff "Molekulare Pathomechanismen entzuendlicher, degenerativer und maligner Erkrankungen: Ansaetze einer verbesserten Krankheitserkennung und -behandlung" werden am IZKF derzeit bereits 15 Projekte bearbeitet, untergliedert in die drei Schwerpunkte "Chronische Entzuendung und Immunantwort", "Erkrankungen des Bewegungsapparates", "Blut- und Tumorerkrankungen". Dabei sei das Zentrum seiner Struktur nach, erklaert IZKF-Sprecher Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Leiter der Abteilung Angewandte Physiologie, ein "offenes Gebilde", worin neue Projekte - passende Thematik und wissenschaftliche Qualitaet vorausgesetzt - integriert, aus dem aber auch weniger erfolgreiche Programme wieder ausgeschieden werden koennen.
Liste der Einzelprojekte
T-Zell-Subpopulationen und Zytokine bei chronisch entzuendlichen Erkrankungen Bedeutung der Sauerstoffradikale und PMN-Leukozyten bei der akuten Pankreatitis Molekulare Mechanismen der Erreger-Wirt-Beziehung Dynamik der Oberflaechenexpression von Membranmolekuelen waehrend des apoptotischen Zelltodes Molekulare Mechanismen in der Tumorzellwachstumskontrolle von Lymphomzellen Molekulare Ursache und Pathogenese erblicher motorischer Krankheiten Pathogenese und Therapiemoeglichkeiten bei hereditaeren neuromuskulaeren Erkrankungen Analyse monogener Defekte bei Kollagenen und Proteoglykanen In-vitro-Effekte mechanischer Stimulierung auf Osteoblasten und ihre Vorstufen Molekulare Mechanismen der gestoerten Zellwachstumskontrolle in Pankreaskarzinomzellen Diagnostik und Therapiekontrolle maligner Tumoren mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Neue diagnostische und therapeutische Laseranwendungen in der Onkologie Etablierung von genetisch definierten Pankreaskarzinommodellen und Entwicklung von In-vivo-Gentransfermethoden in Pankreas und Pankreastumoren Entwicklung eines Gentherapieansatzes zur Behandlung von Knochenmarkdefekten am Beispiel des angeborenen Immunmangels Entwicklung von Tetrahymena-Fusionsribozymen fuer die therapeutische Anwendung in der Haematologie/Onkologie.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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