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11.03.2005 14:55

Institut für Allgemeinmedizin des Frankfurter Uniklinikums ruft Hessens Hausärzte zur Teilnahme an einer Studie auf

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt entwickelt neue Strategien zur Behandlung von Depressionen

    Depression ist keine Seltenheit. Immer mehr Menschen leiden unter dieser Krankheit. Laut einer Studie der World Health Organization (WHO) zählt sie mittlerweile zu den größten Volkskrankheiten. Allein in Deutschland sind etwa 4 Millionen Menschen zwischen 18 und 65 Jahren betroffen. Die Erkrankung macht sich sowohl durch körperliche Anzeichen als auch durch Veränderungen des Verhaltens und Erlebens bemerkbar. Die Symptome können vielfältig sein. Häufig sind Gefühle der Hoffnungslosigkeit, sozialer Rückzug und allmähliche Vereinsamung genauso wie Ermüdungserscheinungen, Schlaflosigkeit, Appetitstörungen und Gewichtsverlust erste Anzeichen. Die erste und wichtigste Anlaufstelle für die Betroffenen ist die Hausarztpraxis. Hier werden die meisten Diagnosen gestellt und Therapien veranlasst. Mit dem Ziel, die Qualität der hausärztlichen Diagnostik und Therapie zu optimieren, führt das Institut für Allgemeinmedizin unter der Leitung von Professor Dr. med. Ferdinand M. Gerlach, MPH, ab Mai 2005 eine Studie in Hessens Hausarztpraxen durch. Gefördert wird das innovative Forschungsprojekt "PRoMPT" (PRimary care Monitoring for depressive Patients' Trial) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es untersucht zum ersten Mal die Wirkung der qualifizierten Arbeit von Arzthelferinnen in diesem Zusammenhang.

    Depression: Prompt erkennen - Prompt reagieren - Prompt behandeln

    "Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Hausärzten und ihren Arzthelferinnen neue, wirkungsvollere Strategien zur langfristigen Behandlung von Patienten mit Depressionen zu entwickeln", erklärt Dr. med. Dipl.-Päd. Jochen Gensichen, MPH, Leiter des Studienteams am Institut für Allgemeinmedizin. Obwohl die Versorgung von depressiven Patienten in Deutschland und Hessen wesentlich besser sei als ihr Ruf, könne die Betreuung insbesondere von chronisch Erkrankten optimiert werden, so das Studienteam. Um das zu erreichen, hat die renommierte Studiengruppe am Institut für Allgemeinmedizin der Frankfurter Uniklinik ein innovatives Konzept unter dem Motto "Prompt erkennen - Prompt reagieren - Prompt behandeln" entwickelt. Im Zentrum steht dabei eine wesentlich stärkere und aktivere Begleitung der Betroffenen, die in erster Linie von den Arzthelferinnen vorgenommen wird. "Unser Konzept sieht vor, das Berufsbild der Arzthelferinnen zugunsten einer kontinuierlichen und engen Betreuung der Patienten zu erweitern und die Ärzte gleichzeitig zu entlasten", so Gensichen. Dabei begleitet eine zuvor geschulte Arzthelferin in enger Absprache mit dem Arzt betroffene Depressions-Patienten nach einem vorgegebenen Schema über den Zeitraum eines Jahres. In regelmäßigen Abständen nimmt sie Kontakt mit den Patienten auf und erfragt mit Hilfe eines kurzen Fragebogens den aktuellen Krankheitszustand. So werden die Patienten engmaschig begleitet und eine Krankheitsverschlechterung wird sofort erkannt. Im Bedarfsfall kann der behandelnde Hausarzt sofort reagieren und alle ärztlich notwendigen Maßnahmen veranlassen.

    Die im Vorfeld der Studie notwendige Schulung der Arzthelferinnen erfolgt durch qualifizierte Fachkräfte am Institut für Allgemeinmedizin - für die Teilnahme an dem Forschungsprojekt ist eine Aufwandsentschädigung für die Praxen vorgesehen. Für Allgemeinmediziner, die sich an der Studie beteiligen möchten, veranstaltet das Institut für Allgemeinmedizin am 23. März um
    20.00 Uhr eine umfassende Informationsveranstaltung. Eine vorherige Anmeldung wir erbeten. Weiterführende Informationen können telefonisch (Tel: 069-6301-83883) angefordert oder im Internet unter www.allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de abgerufen werden.

    Kontakt: Forschungsprojekt "PRoMPT"
    Dr. med. Marion Torge und Dr. med. Dipl.-Päd. Jochen Gensichen MPH
    Institut für Allgemeinmedizin, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität
    Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt am Main
    Tel.: ++49-(0)69-6301-83883; Fax:++49-(0)69-6301 - 6428
    Email: prompt@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de; http://www.allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de

    Für weitere Informationen:

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Universitätsklinikum Frankfurt
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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