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19.04.1999 14:06

Polio: Robert Koch-Institut beteiligt sich aktiv an einer Initiative der WHO

Dr. Ulrich Marcus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    15.4.1999

    Weltweite Ausrottung der Kinderlähmung bis zum Jahr 2000: Robert Koch-Institut beteiligt sich aktiv an einer Initiative der Weltgesundheitsorganisation

    Das Robert Koch-Institut beteiligt sich mit Einsätzen in Burkina Faso und im Tschad an der globalen "Stop Transmission of Polio (STOP)" Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die weltweite Ausrottung der Kinderlähmung (Poliomyelitis) bis zum Jahr 2000 zum Ziel hat. Die in einigen Regionen der Welt immer noch häufige Verbreitung des Poliovirus macht intensivste Bemühungen notwen-dig, um das gesteckte Ziel in dem vorgegebenen Zeitraum zu errei-chen. Deshalb wird in der Endphase der WHO-Initiative jetzt ein Team internationaler Experten (STOP-Team) mobilisiert.

    Das Robert Koch-Institut beteiligt sich an der Mobilisierung des STOP-Teams, dessen Mitglieder zur Unterstützung der WHO-Kampagne in Ländern Südasiens und Zentralafrikas, die als Polio-Reservoir gelten, eingesetzt werden. Zwei Infektionsepidemiologin-nen aus dem Robert Koch-Institut werden dem internationalen Ex-pertenteam angehören. Sie werden im Mai, im Anschluß an ein Vor-bereitungstraining bei den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta, ihre Arbeit in Burkina Faso bzw. im Tschad aufnehmen. Vor Ort werden die Wissenschaft-le-rinnen die lokalen Gesundheitsbehörden bei Impfaktionen unter-stüt-zen. Darüber hinaus werden sie die Poliosituation aktiv überwa-chen, daß heißt Patienten mit schlaffer Lähmung - einem typischen Merk-mal dieser Krankheit - aufsuchen, um Polioviren aufspüren und ana-lysieren zu können. Anschließend können sie erforderlich wer-dende Maßnahmen initiieren, wie z. B. gezielte Impfaktionen in Ge-mein-schaften, die von Kinderlähmung betroffen sind.

    1988 wurde von der WHO in Genf die weltweite Polio-Eradikations-Initiative beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt spielte die durch das Po-liovirus verursachte Erkrankung in den Industrienationen dank ef-fektiver Impfstoffe bereits keine besonders wesentliche Rolle mehr. Globale Überwachungsprogramme hatten jedoch gezeigt, daß das Poliovirus in zahlreichen Schwellen- und Entwicklungsländern nach wie vor weit verbreitet war. Jährlich erkrankten Tausende von Kin-dern an der Viruskrankheit, die häufig zu schweren und irreversiblen Behinderungen oder sogar zum Tod führte.

    Das Konzept zur Polio-Eradikation wurde von der WHO in Zusam-menarbeit mit den CDC und Rotary International in Anlehnung an die erfolgreiche Pocken-Eradikation in den sechziger und siebziger Jahren erarbeitet. Rotary International hat die WHO für die Polio-Ausrottung bisher mit Spenden von über 400 Millionen Dollar unter-stützt. Ebenso wie beim Pockenvirus (Variola) ist die Eradikation des Poliovirus, im Gegensatz zu den meisten anderen Infektionserregern, möglich. Dieses Virus betrifft ausschließlich den Menschen, stirbt in der Außenwelt ab, und es stehen effektive, preiswerte Impfstoffe zur Verfügung. Die von der WHO ergriffenen Maßnahmen haben in den letzten zehn Jahren weltweit zu einem Rückgang der Kinderlähmung von 85 Prozent geführt. Derzeit ist das Poliovirus jedoch noch immer in einigen Ländern Südasiens (Bangladesh, Nepal, Pakistan) und Zentralafrikas (Benin, Burkina Faso, Kenia, Niger, Togo, Tschad, Uganda) verbreitet.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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