Insekten wie Mücken oder Flöhe sind nicht nur lästige Zeitgenossen sondern mitunter sogar lebensgefährlich. Sie können Krankheiten wie Malaria, Schlafkrankheit oder Läusefleckfieber übertragen, die auch zum Tod der Gestochenen führen können. Seit einigen Jahren beobachten medizinische Insektenkundler weltweit eine drastische Ausbreitung dieser und anderer gefürchteter Erkrankungen. "Es gibt ernstzunehmende Hinweise, dass die Verschlechterung der hygienischen Verhältnisse beispielsweise im Rahmen bewaffneter Konflikte und Naturkatastrophen dafür verantwortlich ist", sagt PD Dr. Michael Faulde vom Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Der medizinische Entomologe ist einer von 230 Insektenforschern, die ihre neuesten Erkenntnisse in den kommenden drei Tagen (21. - 24. März 2005) in Dresden präsentieren werden. Dort veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE) ihre Fachtagung. Mit über 800 Mitgliedern ist die DGaaE die größte insektenkundliche Vereinigung in Deutschland.
Die Zunahme von durch Insekten übertragenen Krankheiten in Krisen- und Katastrophengebieten betrifft nicht nur die dortige Bevölkerung, sondern auch die vor Ort eingesetzten Soldaten und Mitarbeiter ziviler Hilfsorganisationen. PD Dr. Michael Faulde ist als Leiter der Laborgruppe Medizinische Zoologie häufig einer der ersten, der vor Auslandseinsätzen der Bundeswehr in das Zielgebiet reist. Zusammen mit Präventivmedizinern, Epidemiologen und Tropenmedizinern schätzt er die vor Ort bestehende Infektionsgefährdung ab. Die Fachleute analysieren zunächst das Erregerspektrum, suchen nach Überträgern von Infektionskrankheiten und leiten dann entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen ein. Solchen Einsatzteams ist es bereits mehrfach gelungen, einer sich durch Insekten ausbreitenden Epidemie entgegenzuwirken. "Wir sind allerdings weltweit noch zu wenige", sagt PD Dr. Michael Faulde. "Die Forschungsaktivitäten im Bereich der medizinischen Entomologie/ Zoologie müssten der globalen Situation angepasst werden." (BBA)
http://www.bba.de/mitteil/mitteil.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).