Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung von 26 neuen Graduiertenkollegs beschlossen. Erstmals ist auch die Einrichtung dreier europäischer und eines deutsch-amerikanischen Graduiertenkollegs vorgesehen. In den vier internationalen Kollegs, für die der zuständige Bewilligungsausschuß den Startschuß gab, werden deutsche Doktoranden zusammen mit Nachwuchswissenschaftlern aus Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Schweden und den USA forschen und studieren.
Ein Europäisches Graduiertenkolleg zum Thema "Physikalische Methoden der strukturellen Erforschung neuer Materialien" wird an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken, eingerichtet und eng mit den Universitäten Straßburg, Metz und Nancy und dem Luxemburger 'Centre d'Etudes' zusammenarbeiten. Doktoranden aus der Chemie, Biochemie, Physik, Geologie und Pharmazie werden Methoden zur Erforschung unterschiedlicher Materialien - vom Biopolymer bis zum Metall-Metalloxid-Kompositmaterial - lernen, insbesondere durch die sogenannte Massenspektrometrie.
Im Europäischen Graduiertenkolleg "Mikrostrukturelle Kontrolle in der freien radikalischen Polymerisation" werden sich Doktoranden an den Universitäten Clausthal und Göttingen sowie Amsterdam und Eindhoven mit aktuellen Fragen der sogenannten radikalischen Polymerisation beschäftigen, die in der industriellen Produktion von Kunststoffen eine bedeutende Rolle spielt.
Eine Kooperation im Bereich der Infektionsforschung werden die Universitäten von Würzburg und Umea, Schweden, im Rahmen des Europäischen Graduiertenkollegs "Genregulation in und durch mikrobielle Pathogene" eingehen. Ziel dieses Forschungsverbundes ist es, die Kollegiaten in die molekularbiologische Analyse von Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen zu integrieren und sie in dieser Disziplin weiterzubilden.
Das deutsch-amerikanische Graduiertenkolleg "Subjekt und Person in der Philosophie der Neuzeit" wird an den Universitäten Marburg und Wuppertal eingerichtet. Kooperationspartner der Deutschen sind Forscher an der State University of New York at Stony Brook und an der Emory University, Atlanta. Thematisch befaßt sich das deutsch-amerikanische Kolleg unter anderem mit der Problematik der Subjektivität und anderen offenen Fragen in den Rechts- und Sozialwissenschaften, der Literaturwissenschaft, der Medizin und der Psychologie.
Seit 1990 fördert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 15 bis 25 Doktoranden arbeiten darin in einem meist interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich in Graduiertenkollegs rund zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland auf ihre Promotion vor. Absolventen von Graduiertenkollegs sind in der Regel umfassender qualifiziert und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen.
Die neuen Graduiertenkollegs im einzelnen:
- Elimination umweltrelevanter Schadstoffe aus kommunalem Abwasser - membrantechnische und biologische Konzepte, Aachen
- Jugendhilfe im Wandel, Bielefeld
- Verhaltensstrategien und Verhaltensoptimierung, Bielefeld
- Rechtsfragen im europäischen Finanzraum, Bonn
- Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von Erfahrung, Frankfurt/Main
- Zell-Zell-Interaktion im Reproduktionsgeschehen, Gießen
- Biologische Grundlagen der vaskulären Medizin, Gießen
- Protein-Protein-Interaktion beim intrazellulären Transport von Makromolekülen, Göttingen
- Gruppen und Geometrie, Göttingen
- Betriebswirtschaftliche Aspekte lose gekoppelter Systeme im Zeitalter elektronischer Medien, Kiel
- Imaginatio borealis, Kiel
- Azentrische Kristalle, Köln
- Eichtheorien - experimentelle Tests und theoretische Grundlagen, Mainz
- Proteinfunktion auf atomarer Ebene, Marburg
- Der Erfahrungsbegriff in der europäischen Religionstheorie und sein Einfluß auf das Selbstverständnis außereuropäischer Religionen, Hochschule für Philosophie, München
- Sprache, Mimik und Gestik im Kontext technischer Informationssysteme, München
- Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter, Münster
- Stark korrelierte Vielteilchensysteme, Rostock
- Identität und Differenz - Geschlechterkonstruktion und Interkulturalität, Trier
- Lebensstile, soziale Differenzen und Gesundheitsförderung, Tübingen
- Marktgleichgewichte und staatliche Aktivität in dynamischen Entscheidungsmodellen, Tübingen
- Immunmodulation, Würzburg
sowie die internationalen/Europäischen Graduiertenkollegs:
- Mikrostrukturelle Kontrolle in der freien radikalischen Polymerisation, Clausthal
- Subjekt und Person in der Philosophie der Neuzeit, Marburg
- Physikalische Methoden in der strukturellen Erforschung neuer Materialien, Saarbrücken
- Gene regulation in and by microbial pathogens, Würzburg
Nähere Informationen erteilt Dr. Robert Paul Königs (Leiter des Referats Graduierten-kollegs), Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Telefon: 0228/885-2424, E-Mail: robert-paul.koenigs@dfg.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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