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21.03.2005 11:46

Welttuberkulosetag: Tuberkulosebekämpfung Hand in Hand: Patienten - Ärzte - Pflegende - Labore - Öffentlicher Gesundheitsdienst

Heidrun Wothe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts und des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist mit mehreren tausend Fällen im Jahr auch in Deutschland nach wie vor eine vergleichsweise häufige Infektionskrankheit. "Wichtig für eine wirksame Tuberkulosebekämpfung ist die Zusammenarbeit von Patienten, Ärzten, Pflege- und Laborpersonal sowie von Mitarbeitern des öffentlichen Gesundheitsdienstes und allen anderen Beteiligten des Gesundheitswesens" sagt Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts anlässlich des Welttuberkulosetags am 24. März. Um diese Vernetzung besonders hervorzuheben wurde das diesjährige Motto gewählt: "Tuberkulosebekämpfung Hand in Hand: Patienten - Ärzte - Pflegende - Labore - Öffentlicher Gesundheitsdienst".

    "Nach wie vor ist die Tuberkulose auch in Deutschland vorrangig eine Krankheit der sozial Schwächeren", betont Robert Loddenkemper von der Lungenklinik Heckeshorn, Berlin, und Generalsekretär des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK). Das unterstreichen Zwischenergebnisse einer Studie zur molekularen Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland, die das DZK in Zusammenarbeit mit Laboratorien und Gesundheitsämtern von 2001 bis 2004 durchgeführt hat. Die Untersuchung zeigt auch, dass die Therapie teilweise nicht den empfohlenen Behandlungsstandards entspricht und weist auf einen Bedarf an kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung hin.

    Eine wichtige Säule in der Bekämpfung der Tuberkulose ist auch die Kenntnis der epidemiologischen Situation. Mit insgesamt 7184 Tuberkulosefällen setzt sich auch im Jahr 2003 der langfristig rückläufige Trend in Deutschland weiter fort (Vorjahr 7701 Fälle). Die Rate der Neuerkrankungen (Inzidenz) sank von 9,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im Jahr 2002 auf 8,7 im Jahr 2003. Unverändert war in 80 Prozent der Fälle die Lunge das am häufigsten betroffene Organ (5609 von 7004 Fällen zu denen entsprechende Angaben vorlagen). Mit einer Inzidenz von 4,9 pro 100.000 Einwohner (4037 Fälle) überwog dabei die offene Form der Lungentuberkulose, die ein potentielles Infektionsrisiko für die unmittelbare Umgebung darstellt.

    Der Anteil multiresistenter Tuberkuloseerreger unter den untersuchten Erregern blieb mit 2,1 % im Jahr 2003 (Vorjahr 2,0 %) weitgehend stabil. Allerdings ließ sich ein kontinuierlich steigender Trend bei der Anzahl von Erregern mit Resistenzen gegen mindestens eines der fünf Medikamente der ersten Wahl von 11,0 % im Jahr 2001 auf 13,3 % im Jahr 2003 feststellen.

    Das Datum des Welttuberkulosetags, der 24. März, ist mit dem Wirken Robert Kochs verbunden. An diesem Tag berichtete er 1882 der Fachwelt in Berlin von seiner Entdeckung des Erregers der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis). Zur damaligen Zeit war die Tuberkulose als "weiße Pest" die häufigste Todesursache in Europa. Vor genau hundert Jahren erhielt Robert Koch in Anerkennung seiner Untersuchungen und Entdeckungen im Bereich der Tuberkulose den Nobelpreis für Medizin.

    Weitere Informationen

    www.rki.de, Rubrik Infektionskrankheiten A - Z: Informationen zu Tuberkulose,
    u.a. im Epidemiologischen Bulletin 11/2005

    *****************************************
    Herausgeber:
    Robert Koch-Institut
    Nordufer 20
    D-13353 Berlin
    www.rki.de

    Pressestelle:
    Susanne Glasmacher
    (Pressesprecherin)
    Günther Dettweiler
    (stellv. Pressesprecher)
    Claudia Eitner
    Heidi Wothe

    Kontakt:
    Tel.: 01888.754-2239, -2562 und -2286
    Fax: 01888.754 2265
    E-Mail: presse@rki.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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