idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.03.2005 17:46

75-jähriges Jubiläum "Deutsche Grönland-Expedition Alfred Wegener"

Dipl.-Ing. Margarete Pauls Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

    Vor genau 75 Jahren am 1. April 1930 startete die "Deutsche Grönland-Expedition Alfred Wegener" mit vierzehn Teilnehmern in Kopenhagen.

    Die Ermittlung der Dicke des 2700 Meter mächtigen grönländischen Eisschildes war ein sensationeller wissenschaftlicher Erfolg des ein Jahr dauernden Unternehmens. Die extremen Bedingungen der Arktis machten das Unternehmen allerdings zu einer Strapaze. Ihr fiel auch der Leiter der Expedition zum Opfer, der Begründer der Kontinentaldrifttheorie, Polarforscher und Meteorologe Alfred Wegener. Heute werden Wegeners Forschungsinteressen an dem nach ihm benannten Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung weiterverfolgt.

    Die "Deutsche Grönland-Expedition Alfred Wegener" hat von Beginn an mit den harten arktischen Umweltbedingungen zu kämpfen. Vor Westgrönland vergehen sechs Wochen, bevor 100 Tonnen Expeditionsmaterial und 25 Islandponys von der eisgängigen 'Gustav Holm' auf das 1000 Meter hohe Inlandeis gebracht werden können. Unter Zeitdruck werden die drei Landstationen entlang des 72sten Breitengrades errichtet, in denen ein Jahr lang geophysikalische und meteorologische Messungen durchgeführt werden. Besonders Aufbau und Versorgung der zentral gelegenen Station "Eismitte" erweisen sich als schwierig, da die modernen Propellerschlitten bei den herrschenden Schneebedingungen kaum einsetzbar sind. Bei tiefem Neuschnee und Temperaturen bis minus 54 Grad Celsius werden Ausrüstung und Material über 400 Kilometer mit Hundeschlitten transportiert. Bei der Rückkehr von einer solchen Fahrt nach "Eismitte" sterben Alfred Wegener und sein grönländischer Begleiter Rasmus Villumsen im Eis. Wegeners Bruder Kurt übernimmt die Leitung der Expedition, deren umfangreiche meteorologische, geodätische und glaziologische Daten Bände füllen. Während der Überwinterung stellen die Forscher auch fest, dass ein damals über dem Inlandeis vermutetes stationäres Hochdruckgebiet nicht existiert. Dieses Ergebnis ist für die Meteorologie des Nordatlantiks und damit für die Schiff- und Luftfahrt von besonderer Bedeutung.

    Im Jahr 2005 führen die wissenschaftlichen Erben Wegeners dessen Ideen am Alfred-Wegener-Institut weiter. In den Gewässern um Grönland nimmt der Forschungseisbrecher Polarstern regelmäßig physikalische, chemische, geologische und biologische Messungen vor. Eisbohrungen finden in der Arktis wie auch in der Antarktis statt, die dabei gewonnenen Eiskerne ermöglichen die Rekonstruktion historischer Klimaveränderungen. Auch wenn die Technik seit Alfred Wegeners Expeditionen deutliche Fortschritte gemacht hat, erschweren die extremen Umweltbedingungen auch heute noch die Erforschung der Polargebiete und stellen eine Herausforderung an Menschen und Geräte dar.

    Bremerhaven, den 24. März 2005
    Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

    Hinweise für Redaktionen:
    Ihre Ansprechpartner in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind Dr. Ingrid Zondervan und Dr. Andreas Wohltmann, Tel: 0471 4831-1680; Email: medien@awi-bremerhaven.de. Druckbare Bilder finden Sie auf unserer Webseite unter http://www.awi-bremerhaven.de/AWI/Presse/PM/index-d.html.

    Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Bilder

    Der 400 Kilometer lange Transport von Ausrüstung und Material nach "Eismitte" erfolgte mit Hilfe von Hundeschlitten.
    Der 400 Kilometer lange Transport von Ausrüstung und Material nach "Eismitte" erfolgte mit Hilfe von ...
    Quelle: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
    None

    Propellerschlitten "Eisbär" mit laufendem Motor. Die extra aus Deutschland mitgebrachten Propellerschlitten konnten unter den extremen Witterungsbedingungen die Erwartung nicht erfüllen.
    Propellerschlitten "Eisbär" mit laufendem Motor. Die extra aus Deutschland mitgebrachten Propellersc ...
    Quelle: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Der 400 Kilometer lange Transport von Ausrüstung und Material nach "Eismitte" erfolgte mit Hilfe von Hundeschlitten.


    Zum Download

    x

    Propellerschlitten "Eisbär" mit laufendem Motor. Die extra aus Deutschland mitgebrachten Propellerschlitten konnten unter den extremen Witterungsbedingungen die Erwartung nicht erfüllen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).