In der Bologna-Erklärung zur Schaffung des europäischen Hochschulraums ist es festgeschrieben: Zu den zukünftigen Studienabschlüssen Bachelor und Master wird es nicht mehr nur Zeugnis und Urkunde, sondern auch sogenannte Diploma-Supplements geben. Diese liefern ergänzende Informationen über die jeweiligen Studiengänge und bringen Klarheit in die Vielzahl verschiedener Abschlüsse mit gleichem Titel. Besonders weit ist die Einführung der Diploma-Supplements an der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule. Hier bekommt ab dem Sommersemester 2005 jeder Absolvent das zusätzliche Dokument; und das auch in den traditionellen Diplom-Studiengängen.
Im europäischen Hochschulraum wird es zukünftig viele Absolventen geben, die in gleichen Studiengängen mit gleichen Titeln ihr Studium abschließen, jeweils aber ganz unterschiedliche Lehrinhalte und Anforderungen vermittelt bekommen haben. Auf dem bayerischen Hochschultag hat die italienische Professorin Sticchi Damiani den treffenden Vergleich mit einer Bahnstrecke gewählt: "Die Abschlüsse sind die Bahnhöfe, auf denen man leicht von einem Zug (bzw. Studiengang) zum anderen steigen kann. Die transportierenden Züge selbst können aber ganz unterschiedlich sein." Das heißt, die Profile der Studiengänge, die alle zum gleichen Ziel (Abschluss) führen, können inhaltlich wesentlich differieren.
Einheitliche Beschreibung von Abschlüssen und Qualifikationen
Das Diploma-Supplement soll hier mehr Transparenz schaffen und Licht ins Dunkel bringen. Es ist "ein Text mit einheitlichen Angaben zur Beschreibung von Hochschulabschlüssen und damit verbundener Qualifikationen, der offiziellen Dokumenten über Hochschulabschlüsse - etwa Prüfungszeugnissen - als ergänzende Information beigelegt wird", wie es in der offiziellen Erklärung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) heißt. Die Beschreibungen, die in das Dokument aufgenommen werden, sind im sogenannten "European Diploma-Suppelement-Modell" festgelegt.
Zusätzlich zum Zeugnis mit den eigentlichen Zensuren informiert das Diploma-Supplement so über wichtige Qualifikationen und beschreibt in kurzer und prägnanter Weise den absolvierten Studiengang. Es zeigt Zulassungsvoraussetzungen, spezielle Inhalte, Schwerpunkte, fachliche Kompetenzen oder absolvierte Praktika. Dazu beschreibt es Art und Dauer der Abschlussarbeit, Besonderheiten und Projekte innerhalb eines Studiengangs, Kooperationen mit anderen Hochschulen sowie die Akkreditierung des Studiengangs. Zusätzlich gibt es Informationen über die verleihende Hochschule und deren besonderes Profil und eine Übersicht über die Struktur des Bildungssystems des Landes, in dem der Abschluss abgelegt wurde.
Die neuen Dokumente sind vor allem für zwei Zielgruppen gedacht: Andere Hochschulen sollen überall auf der Welt einen Überblick über den Studiengang eines Wechslers oder Absolventen erhalten, Arbeitgeber und Personalchefs erlangen schnell und einfach Kenntnis über die Spezifikation der Ausbildung eines Bewerbers.
FH Nürnberg: Supplements für alle Studiengänge
An der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule wird ab dem Sommersemester 2005 jeder Absolvent die zusätzliche Urkunde zum Zeugnis erhalten. Die Besonderheit: Nicht nur die Abschlüsse in den neuen Studiengängen Bachelor- und Master werden mit dem Supplement versehen, wie es im Bologna-Prozess vorgeschrieben ist, auch die traditionellen Diplomabsolventen können mit dem neuen Dokument ins Berufsleben starten. Mit der umfassenden und Umstellung ist das Ohm bayernweit eine der führenden Hochschulen: "Aktuell haben wir bereits einen Großteil aller unserer Studiengänge umgestellt, Noch in diesem Sommersemester werden auch alle restlichen Studiengänge folgen", erklärt Prof. Dr. Peter Heß, Prorektor für Lehre und Studierende, "Damit schaffen wir einen ganz besonderen Service für unsere Absolventen, die in Bewerbungen ihrem Zeugnis eine aussagekräftige Beschreibung beifügen können."
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Rückfragen von Medienvertretern bitte an Prorektor Prof. Dr. Peter Heß (Telefon 09 11 / 58 80 42 28 bzw. peter.hess@fh-nuernberg.de) oder an die Pressestelle der Fachhochschule, die Sie unter der Nummer 09 11 / 58 80 41 01 (Marc Briele) oder presse@fh-nuernberg.de erreichen können. Gerne vermitteln wir Ihnen auch Gesprächspartner zum Thema.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
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Deutsch
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