Umfrage: Image von Stiftungen hat sich stark gewandelt - mehr Aufklärung ist nötig
Gütersloh, 29. März 2005. Seit mehreren Jahren erlebt Deutschland einen Stiftungsboom, der 2004 mit 852 Neugründungen einen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Trotzdem weiß die Bevölkerung wenig über die Arbeit von Stiftungen. Auch das Image von Stiftungen hat sich gewandelt: Während Stiftungen traditionell vor allem Geld an Bedürftige verteilen und Projekte Dritter fördern, assoziieren viele Bürger Stiftungen heute mit Einrichtungen, die Gelder für einen guten Zweck sammeln. Das belegt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde.
Demnach kennen nur 50 Prozent der Deutschen überhaupt eine Stiftung. Bei der Frage nach den Aktivitäten von Stiftungen entfallen die meisten Nennungen (23 Prozent) auf die Antwort "Spenden sammeln" - die traditionellen Geldgeber erscheinen also vielen heute als Geldeintreiber. Die zweithäufigste Antwort (21 Prozent) lautet "weiß nicht".
Insgesamt stehen die Deutschen gemeinnützigen Stiftungen skeptisch gegenüber. Nur 40 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Stiftungen "effektiver arbeiten als der Staat" - mit diesem Argument begründen gemeinnützige Stiftungen ihre Steuerprivilegien. Fast ein Drittel der Bevölkerung ist der Auffassung, dass Stifter vor allem deshalb eine Stiftung gründen, weil sie Steuern sparen wollen - ein Trugschluss, denn das an die Stiftung übertragene Kapital steht dem Stifter nicht mehr zur Verfügung. Überdies sind nur 31 Prozent der Meinung, dass es "mehr Stiftungen geben" sollte.
Angesichts dieser Ergebnisse müssen Stiftungen mehr tun, um die Öffentlichkeit über ihre Tätigkeiten und Ziele zu informieren. Einen ersten Schritt hin zu mehr Transparenz hat die Bertelsmann Stiftung unternommen: Sie hat die Motive und Erfahrungen deutscher Stifter in einer aufwändigen Studie untersucht, die am 20. April der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Über die Bertelsmann Stiftung:
Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.
Rückfragen an: Dr. Karsten Timmer, Telefon: 0 52 41 / 81 81-390
E-Mail: karsten.timmer@bertelsmann.de
http://www.bertelsmann-stiftung.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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