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30.03.2005 14:28

Studiengebühren abarbeiten: RUB startet neuen Modellversuch

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mit einem neuen Modellversuch will die Ruhr-Universität Bochum die pädagogisch wertvollen Impulse von Studiengebühren aufnehmen und verstärken, ohne sozial schwächer gestellte Studierende finanziell zu benachteiligen. Der Clou des Modells: Studierende können den Gegenwert von Studiengebühren in der Hochschule abarbeiten, z.B. als Tutoren und Mentoren, in Laboren und Werkstätten, in Bibliotheken und der Mensa usw. In den Versuch einbezogen sind vorläufig nur Langzeitstudierende. Sie sind nach dem NRW-Studienkontengesetz bereits gebührenpflichtig, weil sie die Regelstudienzeit um das Anderthalbfache überschritten haben. Diese Studierenden können sich ab 1. April in einer extra eingerichteten Jobbörse bewerben.

    Bochum, 01.04.2005
    Nr. 98

    Studiengebühren abarbeiten
    RUB startet neuen Modellversuch
    Aufgaben anpacken und Identifikation stärken

    Mit einem neuen Modellversuch will die Ruhr-Universität Bochum die pädagogisch wertvollen Impulse von Studiengebühren aufnehmen und verstärken, ohne sozial schwächer gestellte Studierende finanziell zu benachteiligen. Der Clou des Modells: Studierende können den Gegenwert von Studiengebühren in der Hochschule abarbeiten, z.B. als Tutoren und Mentoren, in Laboren und Werkstätten, in Bibliotheken und der Mensa usw. In den Versuch einbezogen sind vorläufig nur Langzeitstudierende. Sie sind nach dem NRW-Studienkontengesetz bereits gebührenpflichtig, weil sie die Regelstudienzeit um das Anderthalbfache überschritten haben. Diese Studierenden können sich ab 1. April in einer extra eingerichteten Jobbörse bewerben.

    Online bewerben

    Bewerbungen unter http://www.rub.de/gebuehren-modell

    Studiengebühren: Ein heißes Eisen

    Gegner von Studiengebühren befürchten, dass sie sozial schwächere Schichten vom Studium abhalten, weil diese sich keinen Start in den Beruf mit hohen Schulden leisten können. Aber selbst die schärfsten Kritiker von Studiengebühren räumen ein, dass zahlende Studierende möglicherweise ihr Studium schneller absolvieren. Die meisten Hochschulrektoren sind gegen Studiengebühren, weil sie ahnen, dass die Studiengebühren nicht in den Hochschuletats landen, sondern von den Landesfinanzministern für die Sanierung der maroden öffentlichen Kassen einbehalten werden.

    Neues Modell: Die Hochschule profitiert

    Alle diese Argumente sind hinfällig, wenn der neue Modellversuch der RUB erfolgreich ist. Sie räumt Langzeitstudierenden die Möglichkeit ein, den Gegenwert der Studiengebühren (650 Euro/Semester) in der Hochschule abzuarbeiten. Das kommt beiden Seiten zugute - der Hochschule wie den Studierenden. So können viele Aufgaben angepackt werden, die bislang unerledigt bleiben, weil die Hochschuletats zu knapp bemessen sind. Die Studierenden gewinnen Einblicke in die Praxis und erleiden keine finanziellen Nachteile. Die Arbeitsstunden werden nach dem Satz für studentische Hilfskräfte berechnet (zurzeit 8,06 Euro/Stunde).

    Tutoren, Servicekräfte, Webmaster

    Bewerben können sich ab sofort Studierende z.B. als Tutoren für Studienanfänger, als Labor- und Werkstattgehilfen in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten, als Gärtnergehilfen im Botanischen Garten, als Malergehilfen für die Renovierung und Sanierung der Gebäude, aber auch, bei entsprechenden Fähigkeiten, als Webmaster an Lehrstühlen, die sich für diese Aufgabe kein Personal leisten können. Auch das Studentenwerk/Akafö prüft derzeit die rechtlichen Voraussetzungen für die Teilnahme am Modellversuch. Dann könnten Studierende z.B. in der Mensa als Küchengehilfen oder als Bedienungspersonal, als Kindergärtner in der Kindertagestätte oder im Zimmerservice der Studierendenheime eingesetzt werden. Möglicherweise werden sie dann sogar ihre halbjährlichen Sozialgebühren abarbeiten dürfen.

    Identifikation mit der Uni stärken

    Die RUB ist zuversichtlich, dass der neue Modellversuch die Identifikation der Studierenden mit der alma mater stärken wird, weil so die Hochschule stärker in den Lebensmittelpunkt der Studierenden rückt. Sie ist zugleich davon überzeugt, dass dieser zunächst nur für Langzeitstudierende gedachte Modellversuch ohne Probleme auf alle Studierenden ausgeweitet werden kann, falls doch noch allgemeine Studiengebühren in NRW eingeführt werden sollten.


    Weitere Informationen:

    http://www.rub.de/gebuehren-modell


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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