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03.04.2005 11:22

6300 Teilnehmer: Kardiologenkongress in Mannheim sprengt alle Rekorde

Christiane Limberg Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    6300 Besucher kamen zur 71. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Die beeindruckende Leistungsschau der modernen Herzmedizin fand von Donnerstag bis Samstag in Mannheim statt. 54 Prozent der Deutschen versterben an Herz-Kreislauf-Krankheiten, somit sind diese weiterhin die Todesursache Nummer eins in Deutschland: Dazu aktuelle Daten und Fakten.

    Mannheim, Sonntag 3. April 2005 - "Mit 6300 Besuchern kamen weit mehr Repräsentanten von Medizin, Wissenschaft und Industrie nach Mannheim als ursprünglich erwartet", zieht Tagungspräsident Prof. Dr. Karl Werdan, Halle/Saar, Bilanz. "Mehr als 1600 Referenten aus 30 Ländern aller Kontinente gestalteten mit knapp 1600 Vorträgen und mehr als 500 Poster-Beiträgen den Kongress, der einmal mehr zu einer beeindruckenden Leistungsschau der modernen Herzmedizin geriet."
    Das Interesse an der wissenschaftlichen Großveranstaltung spiegelte den Stellenwert wider, den Herz-Kreislauf-Krankheiten in der modernen Gesellschaft einnehmen. "Herz-Kreislauf-Krankheiten stellen heute mit 54,5 Prozent die Todesursache Nummer 1 dar, Krebserkrankungen folgen mit einem Viertel der Todesursachen erst an zweiter Stelle", rief Prof. Werdan in Erinnerung. "Die demografische Tatsache, dass die Menschen immer älter werden, stellt die Kardiologie vor beträchtliche neue Herausforderungen."
    Es sei also nur konsequent, so der Kongresspräsident, dass sich die 71 Jahrestagung der traditionsreichen deutschen Fachgesellschaft schwerpunktmäßig mit den Herzerkrankungen des älteren Patienten beschäftigte: "Wir haben gezeigt, wie die ärztlicher Betreuung, Prävention, medikamentöser, interventioneller und operativer Behandlung des älteren Herzpatienten aussehen soll. Und wir konnten nachdrücklich dokumentieren, unter welchen Bedingungen der Alterungsprozess am Herzen verlangsamen und damit das Auftreten von Herzerkrankungen verzögert werden kann. Dies alles soll dazu beitragen, dass auch bei vorliegender Erkrankung die Selbstständigkeit zur Lebensführung möglichst lange aufrechterhalten bleibt."

    Aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zu Herz-Kreislauf-Krankheiten in Deutschland

    · Insgesamt starben in Deutschland infolge einer Kreislauferkrankung 396.622 Menschen (46,4 Prozent), 234.412 Frauen und 162.210 Männer (Quelle: "Herzbericht 2003", Euro Heart Survey). Dazu kommen 69.362 Todesfälle durch Herzinfarkt (8,1 Prozent), 54,7 Prozent Männer und 45,3 Prozent Frauen.
    · An Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben insbesondere ältere Menschen: Etwa 90 Prozent der Verstorbenen waren über 65 Jahre alt. Frauen starben prozentual häufiger an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, weil sie durchschnittlich älter werden als Männer.
    · In Deutschland wird es im Jahr 2050 noch mehr alte Menschen und somit einen zunehmenden Prozentsatz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben: Der Anteil der über 65-Jährigen wird von 10,3 auf 12,3 Prozent steigen, der Anteil der über 75-Jährigen von 7,5 auf 17,3 Prozent. Von 1980 bis heute hat die Altersgruppe der 45- bis 65-Jährigen um 25,6 Prozent, die der 65- bis 75-Jährigen um 13,3 Prozent und die der über 75-Jährigen um 36,2 Prozent zugenommen.
    · Die Kosten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verlagern sich zunehmend in die höheren Altersgruppen. So liegen die Kosten bei den Herzkrankheiten infolge von Gefäßveränderungen ("ischämisch") pro Einwohner in der Altersgruppe der über 85-Jährigen 32 Prozent und bei der Herzinsuffizienz gar 365 Prozent über den Werten der Altersgruppe zwischen 65 und 85.
    · Der Anteil der Krankheitskosten für die über 85-jährigen Frauen liegt sowohl bei den ischämischen Herzkrankheiten insgesamt als auch beim akuten Herzinfarkt etwa drei bis viermal so hoch und bei der Herzschwäche ("Herzinsuffizienz") etwa zweimal so hoch wie der der Männer.
    · 58 Prozent aller Patienten, die wegen einer koronaren Herzkrankheit behandelt werden, haben einen unentdeckten Diabetes mellitus oder eine gestörte Glukose-Toleranz.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der DGK (Berlin);
    Christiane Limberg, Pressereferentin der DGK (Düsseldorf), Tel.: 0211 600692-61;
    Roland Bettschart, B& K (Wien), Tel.: 0043-1-31943-18 oder mobil 0043 676 6356775


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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