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05.04.2005 13:51

Tausche Religion gegen Mathematik und Deutsch! - Ergebnisse des zweiten Bildungsbarometers

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

    "Stellen Sie sich vor, Sie müssten ein Schulfach zugunsten der Fächer Mathematik und Deutsch kürzen. Welches Fach kürzen Sie? In welcher Bildungseinrichtung sehen Sie den größten Veränderungsbedarf? Wie stehen die Deutschen zur Einführung von Studiengebühren?"

    Diese und weitere Fragen waren Gegenstand des zweiten Bildungsbarometers, dessen erste Teilergebnisse im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurden. Nunmehr liegt der vollständige Bericht vor. Kurzfazit: Wenig Veränderungen gegenüber der ersten Befragung im Dezember 2004 ergaben sich beim Vergleich der Ergebnisse zu den Themen "Bildungsindex" und Zuschreibung von Verantwortlichkeit für die deutsche Bildungsmisere: Immer noch wird das deutsche Bildungswesen lediglich mit der Note "schwach befriedigend" bedacht. Verantwortlich für das Tief im Bildungssystem sind aus der Sicht der Bevölkerung in erster Linie Bildungspolitiker, Eltern und Erziehungsberechtigte und erst an dritter Stelle die Lehrkräfte.

    Die aus der PISA-Diskussion erhobene Forderung nach der Stärkung der Fächer Deutsch und Mathematik lässt sich bei einem begrenzten Budget wöchentlicher Schulstunden nur durch Kürzung in anderen Fächern erfüllen. Fast die Hälfte der Befragten würde beim Fach "Religion" den Rotstift ansetzen. Nimmt man noch die Fächer Ethik und Philosophie mit zusammen 15% hinzu, dann ergibt sich aus der Sicht der Befragten ein nahezu "wertfreier" Stundenplan.

    Internationale Vergleichsstudien wie "PISA" sehen 88% der Bevölkerung als not-wendig an. Populäre Forderungen von Politikern unterschiedlicher Couleur wie "weniger Spielen im Kindergarten" und die "Einschulung mit bereits 5 Jahren" wer-den dagegen von zwei Dritteln der Bevölkerung abgelehnt.

    Die aktuelle Diskussion über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Einführung von Studiengebühren dagegen spaltet die Nation: Eine Hälfte befürwortet die Einführung, die andere Hälfte lehnt diese ab. Unter allen Befragten besteht jedoch Unsicherheit darüber, ob die durch Studiengebühren eingehobenen Gelder nicht nur zum Stopfen anderer Löcher im Staatshaushalt benutzt würden und da-mit nicht den Universitäten zu Gute kämen. Sollten Studiengebühren Realität werden, dann sollen diese auch von allen Studierenden getragen werden - nicht nur von ausländischen Studierenden oder solchen aus anderen Bundesländern.

    Der umfangreiche Bericht steht ab sofort zur Verfügung. Er enthält auf 62 Seiten eine Kommentierung der wichtigsten Aussagen sowie alle Fragen mit den Antworten der 1051 Befragten. Der Bericht ist über folgende Adresse gegen eine Gebühr von 10 Euro zu beziehen:
    http://www.bildungsbarometer.de
    oder
    http://www.vep-landau.de

    Kontakt:
    Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
    Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf)
    Bürgerstraße 23
    D-76829 Landau/Pfalz

    Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
    Tel.: 06341-906-175
    Fax: 06341-906-166
    Email: jaeger@zepf.uni-landau.de
    http://www.bildungsbarometer.de
    http://www.zepf.uni-landau.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bildungsbarometer.de
    http://www.vep-landau.de
    http://www.zepf.uni-landau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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