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06.04.2005 11:41

"Schwein gehabt" - gute Aussichten für Verbraucher

Dipl.-Ing. Ilka Zajons Pressestelle
BioRegioN - Biotechnologie Niedersachsen

    Neue Diagnostik soll Infektionen durch Schweinefleisch reduzieren

    Die Firma IVD GmbH aus Hannover will gemeinsam mit einem Forscherteam von der Universität Braunschweig und der Tierärztlichen Hochschule Hannover neue Methoden zum Nachweis von Campylobacter- und Salmonellenbakterien entwickeln. Mit Hilfe dieser Verfahren soll es künftig möglich sein, infizierte Schweine zu erkennen und so die Übertragung solcher Bakterien durch den Verzehr von Schweinefleischprodukten auf den Menschen zu verringern. Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" hat dieses Projekt zur Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) empfohlen. Die Fördersumme beträgt rund 340 000 Euro.

    Infektiöse Erreger in der Nutztierhaltung stellen eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher dar. Lebensmittelinfektionen, bedingt durch Salmonellen und Campylobacter, treten mit Abstand am häufigsten auf. Schweinefleisch ist nach Geflügelprodukten die zweithäufigste Überträgerquelle. Während die Mikroorganismen den Stalltieren vielfach nichts anhaben, können sie beim Menschen schwere Durchfallerkrankungen verursachen. Ein Teil der bei Schweinen vorkommenden Bakterien-Stämme ist inzwischen resistent gegen mehrere Antibiotika.

    "Die Situation kann nur durch die Verringerung des Erregereintrags in die Lebensmittelkette verbessert werden. Dies erfordert Untersuchungen direkt bei den Tieren", äußert sich Projektleiterin Dr. Katrin Strutzberg-Minder überzeugt. Die bisher üblichen Methoden für den Erregernachweis seien jedoch arbeitsintensiv, zeitaufwendig und damit zu teuer. Die Gesellschaft für innovative Veterinärdiagnostik (IVD) GmbH will nun die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren zum direkten Erregernachweis und indirekten Nachweis über Antikörper vorantreiben und diese anschließend als marktfähige Produkte in Form von Testkits einführen.

    Direkter und indirekter Erregernachweis
    Beim direkten Erregernachweis werden Peptide, die den Erreger spezifisch binden, an immuno-magnetische Partikel gekoppelt und die Erreger damit aus den Kot- und Gülleproben angereichert. Beim indirekten Nachweis sollen die erregerspezifischen Antikörper aus Serum und Fleischsaft in einem kompetitiven Testsystem gegen rekombinant hergestellte Antikörper in einen "Wettbewerb" treten und dadurch nachgewiesen werden. Mit diesem automatisierbaren Analyseverfahren lassen sich die Erreger dann noch empfindlicher nachweisen.
    "Die Anwendung, Produktion und Vermarktung solcher Verfahren sind grundsätzlich auch für die Testung von anderen Lebensmittel liefernden Tieren anwendbar. Sie werden den Stellenwert Niedersachsens als Standort qualitätsbewusster verbraucherorientierter Schweinezucht untermauern und den Verbraucherschutz allgemein stärken", stellt Projektleiterin Strutzberg-Minder in Aussicht.

    Über das BioProfil
    Das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" ist eine Initiative von Forschungseinrichtungen und Biotechnologie-Unternehmen der Region Braunschweig, Göttingen, Hannover. Um wissenschaftliche Ergebnisse aus Infektions-, Neuro- und Stammzellbiologie wirtschaftlich nutzbar zu machen, stehen dem BioProfil Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 15 Millionen Euro zur Verfügung. Koordiniert wird das BioProfil "Funktionelle Genomanalyse" von der BioRegioN GmbH.


    Weitere Informationen:

    http://www.bioregion.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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