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27.04.1999 12:58

Zwei neue Graduiertenkollegs für Würzburg bewilligt

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Zum Beginn des Jahres 2000 starten an der Universität Würzburg zwei Graduiertenkollegs, deren Einrichtung in diesen Tagen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt wurde. Eines davon befasst sich mit mikrobiellen Krankheitserregern und soll in Zusammenarbeit mit der schwedischen Partneruniversität Umeå als "Europäisches Graduiertenkolleg" etabliert werden. Das andere widmet sich den Vorgängen im Immunsystem.

    Graduiertenkollegs sind langfristig angelegte Einrichtungen, in denen die DFG besonders qualifizierte Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen fördert. Die angehenden Doktoren sollen in den Graduiertenkollegs Gelegenheit finden, ihre Promotion im Rahmen eines systematisch angelegten Studienprogramms vorbereiten zu können und mit ihrer Dissertation in einem umfassenden Forschungszusammenhang zu arbeiten. In einem Kolleg sind jeweils 15 bis 25 Doktoranden unter der Anleitung von Professoren tätig, die "in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind", so eine Mitteilung der DFG.

    Erstmals hat die DFG bei den jetzt ausgesprochenen Bewilligungen internationale Kollegs eingerichtet, und zwar drei europäische und ein deutsch-amerikanisches. Im Würzburger Europäischen Graduiertenkolleg (GK) "Gene regulation in and by microbial pathogens" werden sich Kollegiaten aus Würzburg und Umeå gemeinsam der molekularbiologischen Analyse von Krankheitserregern widmen. Es sei zum einen daran gedacht, bei Viren, Bakterien und Pilzen die Regulation der Gene zu untersuchen, die mit den krankmachenden Eigenschaften dieser Mikroben in Verbindung stehen, wie Initiator Prof. Dr. Jörg Hacker vom Institut für Molekulare Infektionsbiologie erläutert. Außerdem solle erforscht werden, wie die Mikroorganismen die Zellen und die Genregulation ihrer Wirte beeinflussen. Dies sei deshalb außerordentlich attraktiv, weil die Kenntnis dieser Vorgänge die Voraussetzung für die Entwicklung antimikrobieller Medikamente ist.

    Laut Prof. Hacker ist das Graduiertenkolleg interdisziplinär angelegt. Sowohl in Würzburg als auch in Umeå beteiligen sich die Medizinische und die Biologische Fakultät. Eine vertiefte Zusammenarbeit biete sich an, weil beide Universitäten Zentren für die Infektionsforschung darstellen. Voraussichtlich werden elf deutsche und sieben schwedische Kollegiaten gemeinsam an entsprechenden Projekten arbeiten. Dafür stellt die DFG in den ersten drei Jahren der Förderung rund 1,5 Millionen Mark bereit.

    Das zweite neue Graduiertenkolleg setzt sich mit der "Immunmodulation" auseinander. Wie sein Initiator Prof. Dr. Thomas Hünig vom Institut für Virologie und Immunbiologie sagt, seien die Zellen, Erkennungsstrukturen und Moleküle des Immunsystems inzwischen im wesentlichen bekannt. Allerdings wisse man weit weniger darüber, wie Immunreaktionen reguliert werden, damit sie optimalen Schutz gewährleisten und sich gleichzeitig in möglichst geringem Umfang gegen den eigenen Körper richten. Das Wissen über diese Vorgänge aber bilde die Grundlage für Therapieansätze, bei denen Eingriffe in das Immunsystem nötig sind.

    Außerdem sollen sich die Kollegiaten mit den Strategien auseinandersetzen, mit denen Viren, Bakterien und andere Parasiten dem Zugriff des menschlichen Immunsystems entkommen. Die Erforschung dieses Bereichs sei nicht nur Voraussetzung für therapeutische Maßnahmen, sondern liefere zudem oft überraschende Einblicke in bislang unbekannte Regulationsmechanismen des Immunsystems, so Prof. Hünig. Die DFG unterstützt dieses Graduiertenkolleg in seinen ersten drei Jahren mit rund 1,45 Millionen Mark.

    An der Universität Würzburg arbeiten derzeit sieben Graduiertenkollegs. Da die Förderung des GK "Pflanze im Spannungsfeld zwischen Nährstoffangebot, Klimastress und Schadstoffbelastung" Ende 1999 ausläuft, erhöht sich die Zahl der Würzburger Graduiertenkollegs durch die beiden Neuen zum 1. Januar 2000 auf acht.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Jörg Hacker, T (0931) 31-2575, Fax (0931) 31-2578, E-Mail:
    j.hacker@mail.uni-wuerzburg.de

    Prof. Dr. Thomas Hünig, T (0931) 201-3951, Fax (0931) 2243, E-Mail:
    huenig@vim.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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