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27.04.1999 15:29

Universität auf Fachmesse für Umwelt vertreten

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 030 / 27.4.1999 / mea

    Universität auf Fachmesse für Umwelt vertreten

    Die Universität Karlsruhe beteiligt sich mit drei Projekten an der "Internationalen Fach-messe für Umwelt und Entsorgung: Wasser, Abwasser, Abfall, Recycling" (IFAT), der weltgrößten Messe für Wasserversorgung und Entsorgung, vom 4. bis 8. Mai in München. Die Exponate befinden sich auf dem Gemeinschaftsstand der baden-württembergischen Hochschulen. Vertreten sind die Institute für Hydromechanik, für Petrographie und Geochemie sowie für Siedlungswasserwirtschaft.

    Neues Filtersystem für kontaminierte Flüsse
    Im Rahmen des BMBF-Projekts GReiFMan (Geochemische Reinigung kleiner Fließge-wässer mit Mangankiesen) wird am Institut für Petrographie und Geochemie ein Filtersy-stem entwickelt, das in der Lage ist, in Wasser gelöste Schwermetalle und Arsen zu bin-den. Ein 1:2-Modell des GReiFMan-Filters ist bei der Messe ausgestellt.

    Die Belastung von Oberflächengewässern mit Schwermetallen und Arsen gefährdet Mensch und Natur. Der Schadstoffeintrag erfolgt einerseits durch natürliche Quellen, wird aber auch durch den Menschen verursacht, zum Beispiel durch Bergbauaktivitäten. Aber auch Industrieabwässer oder durch Altlasten verschmutzte Wässer können mit Arsen und Schwermetallen belastet sein. Der GReiFMan-Filter ermöglicht eine Reinigung an beliebi-gen, auch schlecht zugänglichen Standorten, denn er ist modular aufgebaut, in kleine Teile zerlegbar und durch die Verwendung von Solarzellen energieautark. Seine Bau-weise ist kompakt, und er kann an jede Schadstoffkonzentration angepaßt werden. Die aktive Betriebsart sichert definierte und kontrollierbare Reaktionsbedingungen. Als Filter-materialien werden Filtersände (Mangankiese) benutzt, die in Wasserwerken als Abfallprodukte anfallen. Durch geeignete Wiederaufbereitungsschritte können die Mangankiese mehrfach verwendet werden.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Doris Stüben, Tel. (0721) 608 33 23
    Dr. Magnus von Wagner, Tel. (0721) 608 75 76
    Fax: (0721) 608 7247
    magnus.vwagner@bio-geo.uni-karlsruhe.de
    http://www.uni-karlsruhe.de/~ipg

    Von der Flächennutzung zur Gewässergüte
    Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft stellt neue Wege vor, wie sich Gebiete identifi-zieren lassen, die durch menschliche Aktivitäten (Siedlungstätigkeiten, Gewässerbegradi-gungen, landwirtschaftliche Nutzung) stark belastet sind. "Konzepte zum Flußgebietsma-nagement - von der Flächennutzung zur Gewässergüte" lautet das Motto. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden wird dabei nicht das Gewässer selbst betrachtet. Im Mittel-punkt steht vielmehr das Einzugsgebiet, da dieses die Gewässergüte maßgeblich beein-flußt. Wie und durch wen wird die Fläche genutzt? Wie hoch ist die Einwohnerdichte, und wie stark ist das Gebiet ausgebaut? Wie hoch ist der Anteil der landwirtschaftlich ge-nutzten Fläche? Welche Art der Landwirtschaft wird dort betrieben? Alle diese Faktoren sind wichtige Einflußgrößen für die Güte der umliegenden Gewässer.

    Am Institut für Siedlungswasserwirtschaft wird vor diesem Hintergrund ein Bilanzierungs-modell erstellt, das auf der Bewertung von großflächigen Monitoringdaten, Emissionsda-ten und flächenbezogenen, statistischen Grunddaten basiert. Dadurch läßt sich der Grad der Belastung voraussagen, außerdem können gleichzeitig Vorschläge für wirkungsvolle Gegenmaßnahmen aufgezeigt werden.

    Anprechpartner: Dr. Stephan Fuchs
    Tel.: (07 21) 608 61 99
    Stephan.Fuchs@bau-verm.uni-karlsruhe.de

    Vorhersage von Strömungen und Konzentrationen in Nachklärbecken
    Mit den beiden Programmen "FAST 2-D" zur mathematischen Modellierung von Strömun-gen in Nachklärbecken von Kläranlagen sowie "Druckstoß 2.0" zur Com-putersimulation von Druckstößen in Rohrleitungen präsentiert sich das Institut für Hydromechanik.

    "FAST 2-D" erlaubt es Ingenieuren bereits in einer frühen Phase der Planung, die Auswir-kungen von Planungsdetails auf die Strömungsverhältnisse und Schlamm-konzentratio-nen im Nachklärbecken vorherzusagen. Damit läßt sich der Wir-kungsgrad einer Kläran-lage computergestützt optimieren. Schwerpunkt der Ar-beiten am Institut ist es, die Be-schreibung des Schlammverhaltens weiter zu ver-bessern, da dieses einen entscheiden-den Einfluß auf die Simulation hat.

    Das Programm "Druckstoß" wird zusammen mit Bauingenieurstudierenden der Vertie-fungsrichtung "Wasserbau" entwickelt. Dieses Windowsprogramm dient zur Vorhersage von maximalen und minimalen Drücken in Rohrleitungen infolge eines sogenannten "Druckstoßes", der zum Beispiel bei schnellem Ventilverschluß auftreten und bei zu schwacher Auslegung von Rohrleitungen zu erheblichen Schäden führen kann. "Druck-stoß 2.0" ermöglicht es, mit Hilfe einer komfortablen Benutzeroberfläche verschiedene Rohrstrangkonfigurationen einfach zusammenzustellen und so für verschiedene Randbe-dingungen und Belastungsfälle Simulationen durchzuführen. Das Programm wird in der Lehre eingesetzt, da es die Druckstoßproblematik durch die auf dem Computerbildschirm graphisch animierte Anzeige des Druckstoßverlaufs anschaulich vermittelt. Aber auch in der Ingenieurpraxis kann dieses Programm eingesetzt werden, zum Beispiel zur Berechnung von Rohrwanddicken bei der Planung einer Rohrleitung.

    Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Martin Armbruster
    Tel.: (07 21) 608 22 00
    ifh@bau-verm.uni-karlsruhe.de
    http://www-ifh.bau-verm.uni-karlsruhe.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-karlsruhe.de/Uni/Verwaltung/Pressestelle/pi030.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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