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08.04.2005 11:20

Was dürfen Mediziner? Technischer Fortschritt erfordert ethische Kompetenz - Weiterbildung "Medizinethik" im Fernstudium

Susanne Bossemeyer Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    Was dürfen Mediziner? In den letzten Wochen wurde die Problematik lebensverlängernder Maßnahmen, Menschenwürde und Sterbehilfe in der Öffentlichkeit und unter Medizinern kontrovers diskutiert. Nicht zu vergessen sind ethische Aspekte in vielen anderen Bereichen, etwa Transplantationsmedizin, genetischer Diagnostik oder Reproduktionsmedizin. Eine wichtige Unterstützung für die eigene gedankliche Auseinandersetzung der in der Medizin Tätigen ist der viersemestrige weiterbildende Studiengang Medizinethik. Für den ersten Durchgang des Fernstudiums, das noch im Sommersemester 2005 beginnt, sind an der FernUniversität in Hagen kurzfristig einige Plätze zu vergeben (Anmeldungen möglichst bis 15. April).

    "Die Fähigkeit zur Reflexion über das medizinisch Mögliche und das ethisch Verantwortbare wird für immer mehr Ärzte und andere in diesem Bereich Tätige zu einer grundlegenden Berufskompetenz", unterstreicht Univ.-Prof. Dr. Annemarie Gethmann-Siefert, Institut für Philosophie der FernUniversität. Durch den stetigen medizinischen Fortschritt entstehen moralisch u. U. problematische Entscheidungszwänge: "Die Selbstbestimmung des Patienten, die Vertretung von Patienteninteressen im Gesundheitswesen oder die ökonomische Verwertung naturwissenschaftlich-medizinischer Erkenntnisse spielen hierbei wichtige Rollen", so die Philosophin. Aus diesen und anderen Gründen hat die Medizinethik in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung für das ärztliche Handeln, die medizinische Forschung und die Gesundheitspolitik gewonnen.

    Dem trägt auch die 8. Änderungsnovelle der Ärztlichen Approbationsordnung insofern Rechnung, als Medizinstudenten zur Teilnahme an medizinethischen Veranstaltungen verpflichtet sind. Praktizierende Ärzte und andere medizinischen Tätige können mit dem weiterbildenden Studiengang "Medizinethik" ihren Nachholbedarf an entsprechender Kompetenz decken. Themen der Weiterbildung sind Grundlagen der Ethik und Anthropologie, angewandte Ethik, Gerechtigkeit, Ärztliches Handeln, das Verhältnis von Medizinethik und Recht, ethische Probleme von Transplantationsmedizin, genetischer Diagnostik und Reproduktionsmedizin sowie Querschnittsinformationen zu Aspekten von Medizinethik und Recht in diesen Problemfeldern.

    Der weiterbildende Studiengang Medizinethik wird von der FernUniversität in Hagen; der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH und dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz angeboten. Nach der Akkreditierung wird er als Masterstudiengang durchgeführt werden.

    Weitere Informationen: FernUniversität in Hagen, 58084 Hagen
    - zum Studium: Prof. Dr. Annemarie Gethmann-Siefert, Institut für Philosophie, Tel.: 02331 - 987-2748, Medizinethik@fernuni-hagen.de
    - zur Zulassung: Reinhard Wiegard, Studentensekretariat, Tel.: 02331 - 987-4274


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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