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28.04.1999 14:52

RUB-Mediziner organisieren 7. DEUTSCHEN AIDS-KONGRESS

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Der intensive Informations- und Erfahrungsaustausch mit Betroffenen, Pflegern, Sozialeinrichtungen und Politikern gehört zu den zentralen Zielen des vom Präsidenten der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), Priv.-Doz. Dr. Norbert Brockmeyer (Dermatologische Klinik im St. Josef-Hospital Bochum - Klinikum der RUB) organisierten 7. Deutschen AIDS-Kongresses (2-6. Juni in der Gruga-Halle, Essen).

    Bochum, 28.04.1999
    Nr. 93

    Wissen schafft Hoffnung
    HIV-Infektion in Deutschland nicht Rückläufig
    RUB-Mediziner organisieren 7. DEUTSCHEN AIDS-KONGRESS

    AIDS ist keine Krankheit von Schwulen oder Drogenabhängigen; sie verbreitet sich immer mehr auch unter Frauen und Heterosexuellen. Aufklärung tut not, denn kurzfristige Erfolgsmeldungen verleiten zur irrigen Annahme, die Krankheit sei heilbar. Deshalb gehört zu den zentralen Zielen des vom Präsidenten der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), Priv.-Doz. Dr. Norbert Brockmeyer (Der-matologische Klinik im St. Josef-Hospital Bochum - Klinikum der RUB) organisierten 7. Deutschen AIDS-Kongresses der intensive Informations- und Erfahrungsaustausch mit Betroffenen, Pflegern, Sozialeinrichtungen und Politikern. Der 7. Deutsche AIDS-Kongress findet vom 2.-6. JUNI 1999 in der GRUGA-HALLE in ESSEN statt. Schirmherrin ist Birgit Fischer, Ministerin für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen.

    Täglich 7.000 Jugendliche neu infiziert

    Vorbeugung (Prävention) und Aufklärung sind neben Behandlung und Versorgung der HIV-Infizierten Menschen zentrales Thema des Kongresses. Die Notwendigkeit der Prävention wird deutlich angesichts der Zahlen: Allein 7.000 der täglichen 16.000 Neuinfektionen weltweit ereignen sich unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In Deutschland ist gerade bei Jugendlichen und Heterosexuellen die sexuelle Risikobereitschaft, teils aus Unwissen, teils aus Scham, sehr groß. Deshalb muß ein stärkeres Bewußtsein um die Gefahren einer HIV-Infektion gefördert werden.

    Infektion vermeiden

    Seit Bekanntwerden der AIDS-Epidemie in den 80-er bis frühen 90-er Jahren war die Befürchtung, sich mit dem HI-Virus zu infizieren groß. In weiten Teilen der Bevölkerung insbesondere unter den jungen Leuten, wurden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Aufklärungskampagnen in Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, öffentlichen Einrichtungen, Betrieben usw. haben zweifellos dazu beigetragen, daß die AIDS-Epidemie zumindest in Westeuropa nicht das befürchtete Ausmaß erreichen konnte. Dennoch ist die Erkrankung nicht auf wenige sogenannte Risikogruppen Schwulen oder Drogenabhängigen beschränkt geblieben. Neueste Meldungen nennen einen Anteil von 20 % Frauen, die HIV-infiziert sind. Immer mehr sind auch heterosexuelle Menschen betroffen, und die Zahl der HIV-Infizierten ist in Deutschland nicht rückläufig. Hat sich eine gewisse Sorglosigkeit bei der Wahl des Sexualpartners eingeschlichen? Sind illegale Prostituierte aus Osteuropa oder Asien an der Verbreitung beteiligt? Die Inzidenz der HIV- Infizierten Prostituierten steigt z.B. in Bochum. Die Benutzung von Kondomen ist eine der wichtigsten Maßnahmen. Die beste und durch nichts zu ersetzende Maßnahme ist, es erst gar nicht zu einer Infektion kommen zu lassen.

    Behandelbar - aber nicht heilbar

    Obwohl die Entwicklung in der Behandlung HIV-Infizierter und an AIDS erkrankter Menschen seit Beginn der Epidemie von rasantem Fortschritt gekennzeichnet ist, gibt es bis heute keine Heilung. Zur Zeit werden große Therapieerfolge verzeichnet. Es gibt jedoch keinen Grund zur allgemeinen Sorglosigkeit oder Ver-harmlosung dieser Erkrankung. Sie ist immer noch lebensbedrohlich und unheilbar. Die Entwicklung neuer, besserer Therapie- , Diagnose-, und Vorsorgekon-zepte ist damit eine Aufgabe von höchster gesundheits- und gesellschaftspolitischer Priorität und soll durch den 7. Deutschen AIDS-Kongreß nachhaltig unterstützt werden.

    Information ist Trumpf

    Kaum eine andere Krankheit erfordert soviel Informations- und Erfahrungsaustausch. Der 7. Deutsche AIDS-Kongress richtet sich deshalb nicht nur an wissenschaftliche und medizinische Fachkreise, sondern auch in hohem Maße an die Betroffenen selbst, an Mitarbeiter der Pflegeberufe, Sozialeinrichtungen, Politiker und an die allgemeine Öffentlichkeit. Als Vorsitzender der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG e.V.) und Präsident des 7. Deutschen AIDS-Kongresses sieht Privatdozent Dr. Norbert Brockmeyer, in der Kommunikation und Zusammenarbeit aller im HIV-Bereich tätigen Gruppen die wesentliche Aufgabe, für die der Kongreß den Rahmen bieten wird.

    50 Prozent der HIV-Infizierten vermeiden Therapie

    Obwohl für HIV-Infizierte durch die verbesserten Therapiemöglichkeiten die Lebensqualität gestiegen und die Lebenserwartung erhöht wurde, nehmen rund 50 Prozent der HIV-Infizierten diese Therapieangebote nicht wahr. Diese Menschen müssen ebenso aufgeklärt werden wie diejenigen, die eine mögliche Infektion verdrängen und sich nicht testen lassen. Dies hat nicht nur Bedeutung für die Betroffenen selber, sondern ist auch für die Infektionsvorbeugung wesentlich.

    Weitere Informationen, Programm, Anmeldung

    Priv.-Doz. Dr. Norbert Brockmeyer, Dermatologische Klinik im St. Josef-Hospital - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Gudrun str. 56, 44791Bochum, Tel.: 0234/5093443 oder 509-3471, Fax: 0234/509-3445, Internet: http://www.derma.de/AIDS99, http://www.daig.net


    Weitere Informationen:

    http://www.derma.de/AIDS99
    http://www.daig.net


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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