idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.04.1999 16:47

Beim 630-Mark-Gesetz die Universitäten vergessen

Dr. Kristijan Domiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Hochschulverband

    Deutscher Hochschulverband
    Pressesprecher
    Dr. Kristijan Domiter
    Rheinallee 18
    53173 Bonn
    Tel.: 0228-364005
    Fax: 0228-359947
    E-mail: domiter@hochschulverband.de

    Bonn, den 28. April 1999

    Schiedermair: "Beim 630-Mark-Gesetz die Universitäten vergessen"
    Neues Gesetz verschlimmert die finanzielle Misere an den Universitäten

    Mit Kritik hat der Deutsche Hochschulverband auf die seit dem 1. April 1999 in Kraft getretenen Änderungen bei den sogenannten 630-Mark-Jobs reagiert: "Offensichtlich ist bei der Neuregelung der 630-Mark-Jobs nicht an die Auswirkungen auf die Universitäten gedacht worden", sagt der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, der Kölner Völkerrechtler Professor Dr. Hartmut Schiedermair. Durch die geänderte Rechtslage seien die Universitäten ab 1.4.1999 gezwungen, für jede studentische Hilfskraft, die sonst keine weiteren Einnahmen hat, 12% pauschal an die Rentenversicherung und 10% pauschal an die Krankenversicherung zu zahlen - zusätzlich zu den 630,- DM Arbeitslohn, den der Student weiterhin selbst zu versteuern habe. Damit fielen für jede Universität 22% Mehrausgaben pro studentische Hilfskraft an. "Das heißt doch", so Schiedermair weiter, "daß studentische Hilfskraftstellen reduziert werden müssen, um auf diese Weise die 22 % wiedereinzusparen. Allein an der Universität Heidelberg wird der Ausfall auf 1,2 Millionen DM pro Jahr geschätzt, der aus den ohnehin viel zu knappen Eigenmitteln aufgebracht werden muß."

    Zahlreiche Aufgaben an den Universitäten werden bisher von studentischen Hilfskräften in sozialversicherungsfreien, geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen geleistet: Bibliotheksarbeiten und -aufsichten, Tutorien, Korrekturarbeiten sowie zahlreiche andere Hilfstätigkeiten in der Wissenschaft und Lehre. "Es ist zu befürchten", so Schiedermair, "daß es nun zu schmerzlichen Einschränkungen in Forschung und Lehre sowie zu Verzögerungen im Wissenschaftsbetrieb kommen wird. Außerdem ist mit der Neuregelung ein immenser zusätzlicher Verwaltungsaufwand für die Universitäten verbunden, der von den Hochschulverwaltungen kaum zu leisten ist." Besonders betroffen von dieser neuen Kostenwelle für die ohnehin völlig unterfinanzierten und überlasteten Universitäten sei zudem die Lehre. "Das ist ein erneutes Beispiel, wie die Politik die Quadratur des Kreises versucht: Die Universitäten sollen mit immer weniger Mitteln immer mehr leisten. Das ist eine absurde Vorstellung", erklärte Schiedermair abschließend.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).