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28.04.1999 17:01

CUTEC auf IFAT 99, München

Dr. Britta Kragert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH

    Pressemitteilung zur IFAT (Internationale Fachmesse für Umwelt und Entsorgung)
    vom 04. bis 08. Mai 1999 in München

    Die Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH (CUTEC-Institut) ist auf der diesjährigen IFAT mit vier aktuellen Forschungsergebnissen vertreten (Halle B1, Stand 522). Darüber hinaus wird das registrierte Weltweite Projekt EXPO-2000 mit dem Thema Zukunftsweisende Abfallbehandlung vorgestellt.
    Die CUTEC-Institut GmbH zeigt ihre Vielseitigkeit und Kompetenz in der Behandlung wissenschaftlicher Fragestellungen zu den Themen produktionsintegrierte Abwasserbehandlung und Partikeltechnik mit mehreren Postern und Exponaten.

    Gewinnung von Wertstoffen aus der Holzspänetrocknung
    In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, (WKI) Braunschweig, wird das Projekt Gewinnung von Wertstoffen aus der Holzspänetrocknung vorgestellt.
    Ein neues am WKI entwickeltes Holztrocknungsverfahren zeichnet sich durch eine emissionsfreie und energetisch günstige Betriebsweise aus, da mit einem geschlossenen Gaskreislauf gearbeitet wird. Bei diesem Verfahren ist anstelle einer aufwendigen Abluftbehandlung eine Kondensataufbereitung erforderlich, da bei der Trocknung von Frischhölzern ein Kondensat anfällt. Dieses Kondensat enthält u. a. Holzterpene.
    Versuche mit dem an der Pilotanlage des WKI anfallenden Kondensat haben gezeigt, daß dieser qualitativ hochwertige Wertstoff mit Hilfe der Pervaporation nahezu vollständig aus dem Kondensat entfernt und zurückgewonnen werden kann. Die Pervaporation ist eine Membrantechnologie, bei der auf der Permeatseite ein Vakuum angelegt wird und die Komponenten aus dem Kondensat durch geeignete Polymermembranen diffundieren. Dabei findet ein Phasenwechsel von flüssig zu dampfförmig statt. Die Trennung erfolgt dadurch, daß die organischen Komponenten, wie z. B. Terpene, deutlich schneller diffundieren als Wasser.

    Photooptischer on-line-Sensor zur Beobachtung von Flockungsprozessen
    Am CUTEC-Institut wurde ein optischer Sensor entwickelt, der in der Lage ist, produktionsintegrierte Flockungsprozesse on-line zu steuern und zu überwachen. So ist eine Adaption des Sensors auf spezifische Anwendungsfälle, wie z. B. für Abwasserbehandlungen und für bestimmte Produktionsschritte in der Nahrungsmittel- und Holzverarbeitungsindustrie, möglich. Das Herzstück dieses Sensors ist eine CCD-Kamera. Durch eine entsprechende Beleuchtungsoptik wird eine in der Tiefe eng begrenzte Lichtlinie erzeugt. Der Sensor, der auf diese Lichtlinie fokussiert ist, empfängt das Licht, das von den Partikeln reflektiert wird. Aus dem Signalverlauf wird eine Flockengrößenverteilung ermittelt. Diese Flockengrößenverteilung ist eine der wesentlichen Einflußgrößen, z. B. im mechanischen Entwässerungsprozeß.

    Entwicklung einer Flotationszentrifuge
    Die Flotation ist ein wichtiges Sortierverfahren, das bei der Aufbereitung mineralischer Rohstoffe und beim Recycling fester, disperser Abfälle, z. B. bei der Altpapieraufbereitung und der Bodensanierung sowie in der Abwasserreinigung eingesetzt wird.
    Industriell wird vorwiegend die Schaumflotation eingesetzt. Dabei lagern sich in einer wäßrigen Suspension Partikel mit hydrophober Oberfläche an in der Suspension dispergierte Luftblasen an, steigen an die Suspensionsoberfläche auf und können dort als Schaum ausgetragen werden. Die hydrophile Feststoffkomponente verbleibt als Flotationsrückstand in der Suspension.
    Bisher wurde diese Phasentrennung hauptsächlich im Schwerkraftfeld durchgeführt. Bei einer Verlagerung in ein Fliehkraftfeld lassen sich quantitative und qualitative Verbesserungen des Flotationsprozesses erzielen. Hierzu zählen höhere spezifische Durchsätze, Verringerung des Entrainments (Trübemitführung im Schaum) und damit eine Erhöhung der Produktreinheit.

    Flexible Sortieranlage für das Recycling von Bauteilen
    Für automatische Sortierprozesse ist die Bildverarbeitung eine einfache Methode zur Identifizierung der Einzelkomponenten. Durch die stetig steigende Leistungsfähigkeit der Rechner sowie die Anwendung lernfähiger Computerprogramme mittels Neuronaler Netze können auch komplexe Aufgabenstellungen schnell und zuverlässig realisiert werden. In diesem Projekt wurde eine automatische Sortieranlage für elektronische Bauteile entwickelt. Zur Identifizierung werden Unterschiede in der Größe, Farbe und Form der Bauteile herangezogen. Zur Formerkennung wird die Bauteilkontur in Polarkoordinaten dargestellt und mittels einer Fourier-Reihe approximiert. Ein Neuronales Netz dient dazu, nach entsprechendem Training an Hand der Fourier Koeffizienten die Bauteile zu erkennen. Zur Zt. werden 5 verschiedene Bauteiltypen mit einer Rate on 10 Stück pro Sekunde erkannt. Beim Sortierprozeß werden die Bauteile vereinzelt über ein Transportband der Videokamera ugeführt und die digitalisierten Kamerabilder im Rechner ausgewertet. Entsprechend der Identifizierung erfolgt die Sortierung der Bauteile mittels Druckluftdüsen in die zugehörigen Behälter.

    Weltweites Projekt EXPO-2000 Zukunftsweisende Abfallbehandlung
    Die großen Müllmengen sind eines der größten Probleme unserer Zeit. Unter die Lupe genommen stellt sich jedoch heraus: der meiste Müll ist - intelligent betrachtet - gar kein Müll. Den schier undurchschaubaren Müll-Mix zu durchleuchten und stofflich zu entwirren - das ist das Weltweite Projekt EXPO 2000 Zukunftsweisende Abfallbehandlung des CUTEC-Instituts. Aufbauend auf der berg- und hüttenmännischen Tradition des Standortes Clausthal-Zellerfeld werden aus dem Gestern heute Konzepte und Lösungen für Morgen entwickelt.
    Neue Verfahren zur Trennung und Wiederverwertung aller nur möglichen und vorstellbaren emische von Müll und Rohstoffen werden hier getestet. Kein Mix ohne Methode. Die Zusammenstellung der Apparate und Maschinen der Pilotanlagen wird dem jeweiligen Abfallgemisch angepaßt, sozusagen maßgeschneidert. Zunächst wird der Müll-Mix analysiert, d. h. physikalisch und chemisch charakterisiert. Danach wird das Gemisch entweder physikalisch, chemisch, thermisch oder biologisch weiterbehandelt. Wertvolle Rohstoffe können so wieder gewonnen werden.
    Fünf Monate wird das CUTEC-Institut im Jahr 2000 von Juni bis Oktober zur Weltausstellung ein offenes Haus sein. Anhand eines roten Fadens werden die Besucher durch das Haus geleitet und erleben informativ und anschaulich Müll auf dem Prüfstand.
    Schauen Sie uns im Rahmen von regelmäßigen Führungen und einzelnen Veranstaltungen dabei zu.
    Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

    Weitere Informationen erhalten Sie über:
    Dr.-Ing. Britta Kragert
    Clausthaler Umwelttechnik Institut GmbH (CUTEC-Institut)
    Leibnizstraße 21+23, D-38678 Clausthal-Zellerfeld
    Tel. 05323/933-208 Fax 05323/933-100 E-Mail: britta.kragert@cutec.de Internet: www.cutec.de


    Weitere Informationen:

    http://www.cutec.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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