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12.04.2005 13:36

"Under Construction": Sonderausstellung im Hafenmuseum

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Uni-Projekt über Lebensgeschichten von Migranten in Bremer Unternehmen

    Migration hat viele Gesichter. Das politische Projekt eines offiziellen Einwanderungsgesetzes ist kaum durchgesetzt, da wird über "versäumte Integration" und "Parallelgesellschaften" der Migranten debattiert, die seit 30 Jahren in Deutschland leben. Demgegenüber werden staatliche Maßnahmen ergriffen, um ausländische Eliten für den Standort Deutschland zu gewinnen. Immer wird dabei über die Betroffenen geredet, statt sie selbst zu befragen. Im kulturwissenschaftlichen Forschungs- und Ausstellungsprojekt "Arbeit und Migration. Transkulturelle Lebensgeschichten in Bremer Unternehmen" kommen mehr als 20 ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbst zu Wort. Auf der Basis der Interviews entwickelten Studierende der Kulturwissenschaft die Ausstellung "Under Construction. Lebensgeschichten von Migranten in Bremer Unternehmen". Sie ist Teil des Gesamtprogramms "Stadt der Wissenschaft 2005" und kann vom 15. April bis 12. Juni 2005 im Hafenmuseum Speicher XI der neuen Überseestadt besucht werden. Die wissenschaftliche Leitung des Projektes lag bei den Kulturwissenschaftlerinnen Professorin Maya Nadig, Dr. Cordula Weißköppel und Dr. Margrit Kaufmann. Unterstützt wurden die Studierenden bei der Konzipierung und Umsetzung der Ausstellung von Ulrike Osten (Agentur kulturräume) und Ulf Treger (Grafikdesigner).

    Die befragten Migrantinnen und Migranten arbeiten in Bremer Unternehmen wie Kraft Foods oder den Stahlwerken, bei der Bremer Volkshochschule, der Polizei oder in Kranken- und Pflegeeinrichtungen. Im Zentrum der biografischen Interviews stehen die beruflichen Werdegänge vor und nach der Migration. Lebendig schildern Menschen aus Mexiko, aus der Türkei oder aus Russland, welche Bedeutung der Arbeitsplatz für ihr Leben in Deutschland hat. Ausdrucksstarke Installationen, eindringliche Zitate und persönliche Gegenstände zeigen am Beispiel einzelner Biografien, wie man sich in einem Leben zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen einrichtet: Ein altes Radio symbolisiert beispielsweise die Verbindung zur portugiesischen Heimat. Durch offizielle Lebensläufe, Dokumente und Objekte wird illustriert, welche Hürden auf dem deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt insbesondere für Eingewanderte und ihre Kinder zu nehmen sind: Die Nichtanerkennung von Qualifikationen oder befristete Verträge sind keine Seltenheit. Spezifische Berufsfelder, in denen die multikulturelle Gesellschaft konkret wird, stellen die Angestellten aus ihrer Perspektive vor. Weiterhin werden betriebliche Strategien aufgezeigt, die inzwischen verfolgt werden, um mit der kulturellen Vielfalt der Belegschaft produktiv umzugehen.

    Im kulturellen Begleitprogramm treten unter anderem Musiker, Künstlerinnen und Wissenschaftler auf, um die Zusammenhänge von Arbeit, Migration und Integration aus ihrer Perspektive zu beleuchten. Am Gesamtprojekt sind zahlreiche Partner beteiligt: die Arbeitnehmerkammer Bremen, die Heinrich Böll Stiftung: Bremen, die Kulturwerkstatt westend, die Migrationsbeauftragte des Landes Bremen und das Kino 46. Unterstützt wird das Projekt darüber hinaus von den Stahlwerke Bremen, KraftFoods, EfeFirat und MacroMarkt.

    Die Eröffnung findet am 15. April 2005 ab 19 Uhr statt. Dimitar Donev lockt musikalisch ins Museum, anschließend berichten Koordinatoren und Studierende vom Werdegang der Ausstellung. Die türkische Band Dörtköse bietet dann den passenden Rahmen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und für einen eigenen Gang durch die Ausstellung.

    Sonderausstellung: "Under Construction: Lebensgeschichten von Migranten in Bremer Unternehmen".
    Hafenmuseum Speicher XI, Am Speicher XI - Segment 1, Bremen (Überseestadt)
    15. April 2005 - 12. Juni 2005 (Ausstellungseröffnung am 15. April um 19 Uhr)
    Öffnungszeiten Di - So 11 - 18 Uhr (Führungen auf Anfrage)
    Info: www.under-construction.uni-bremen.de

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Fachbereich Kulturwissenschaften
    Bremer Institut für Kulturforschung,
    Katrin Holdmann
    Tel. 0178 73133 36
    E-Mail: KatrinHoldmann@web.de
    Romy Hinz
    Tel. 0179 757 75 50
    E-Mail: Romy20@gmx.de, 0179/ 7 57 75 50


    Weitere Informationen:

    http://www.under-construction.uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     


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