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29.04.1999 11:46

Wie kalt war die letzte Eiszeit wirklich?

Albert Gerdes Pressestelle
Forschungszentrum Ozeanränder

    Mehr als 50 Klimaforscher aus acht Ländern kommen vom 3. bis 6. Mai bei Bremen zusammen, um über neue und alte Temperaturinformationen für den Höchststand der letzten Kaltzeit vor 20.000 Jahren zu diskutieren. Die genaue Kenntnis dieser Daten ist notwendig, um das Klima der Vergangenheit, aber auch der Zukunft zu modellieren.

    Auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit vor 20.000 Jahren - davon gingen Klimaforscher bis vor kurzem aus - waren die polnahen Ozeane permanent vereist. In unseren Breiten war es demnach durchschnittlich zehn bis zwölf Grad kühler als heute. Dagegen lagen die Temperaturen in tropischen Meeresgebieten nur etwa zwei Grad unter heutigen Werten. Untersuchungen mit neuen geochemischen Methoden stellen dieses Temperaturgefälle jetzt in Frage. Sie ergaben, daß die tropischen Meere um bis zu fünf Grad abkühlten. Auch in äquatornahen Landregionen sackte das Quecksilber in den Keller. Beide Befunde passen mit der zuvor postulierten geringen Meeresabkühlung in den Tropen nicht zusammen.

    Wie es wirklich um das globale Eiszeitklima bestellt war, soll in der kommenden Woche (3.-6. Mai) auf einer internationalen Tagung im kürzlich gegründeten Hanse Wissenschaftskolleg Delmenhorst diskutiert werden, zu der etwa fünfzig Wissenschaftler aus acht Ländern zusammentreffen. Organisiert wurde das Treffen von Dr. Ralph Schneider, Universität Bremen: "Auf dem Workshop sollen die neuen Methoden erstmals umfassend vorgestellt werden", sagt der Geowissenschaftler. "Wir wollen zum Beispiel klären, ob der Arktische Ozean tatsächlich während der gesamten letzten Kaltzeit vereist war, ob die Tropen wirklich so stark abkühlten und ob der Temperatursturz auf Nord- und Südhemisphäre zeitlich ablief."

    Letztendlich geht es darum, die heute verfügbaren, sehr unterschiedlichen Klimadatensätze für den Zeitabschnitt vor 20.000 Jahren in ein einheitliches Format zusammenzuführen. Die Kenntnis eiszeitlicher Temperaturverteilungen bildet eine wichtige Voraussetzung, um frühere Klimazustände, aber auch unsere Klimazukunft mit Hilfe von Großrechnern zu modellieren.

    Dr. R. Schneider steht für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung.

    Anfragen:
    MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
    A. Gerdes, Tel. 0421 - 218-7761
    email: agerdes@marum.de

    Weitere Informationen (Tagungsprogramm etc.) auf den MARUM-Webseiten.


    Weitere Informationen:

    http://www.marum.de/news


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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