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13.04.2005 15:08

Mit Günter-Hotz-Medaille ehrt Saarbrücker Informatik die besten Absolventen

Claudia Ehrlich Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Kniffelige Aufgaben hatten drei Studenten der Saarbrücker Informatik für ihre Abschlussarbeiten zu lösen. Eric Berberich verbesserte die Berechnung geometrischer Flächen. Andreas Karrenbauer entwickelte für die Autoindustrie ein Programm, mit dem Kofferräume besser berechnet werden können. Sven Woop entwarf einen neuen Graphik-Chip für Echtzeit-Raytracing. Alle drei Studenten lieferten ein Meisterstück ab und erhalten dafür die mit je 1000 Euro dotierte Günter-Hotz-Medaille verliehen. Die Informatik-Studentin Julia Luxenburger bekommt außerdem den Diplompreis der Gesellschaft für Informatik (Regionalgruppe Saar-Pfalz) für ihre Entwicklung, mit der die Internetsuche verbessert wird.

    Den festlichen Rahmen für die Preisverleihung bietet die Absolventenfeier der Saarbrücker Informatik am Freitag, 15. April, 18 Uhr 15 im Informatik-Gebäude 45 (Hörsaal 1) auf dem Uni-Campus.

    Die Studierenden der Saarbrücker Informatik und Bioinformatik, die im vergangenen Semester ihr Studium beendet haben, erhalten dort ihre Master- und Diplomzeugnisse sowie die Dissertationsurkunden überreicht. Die Professoren der Fachrichtung Informatik haben zum feierlichen Studienabschluss auch die Eltern eingeladen. Vertreter der Presse sind herzlich willkommen.
    Die Günter-Hotz-Medaille verleihen die "Freunde der Saarbrücker Informatik" e.V. seit vier Jahren an die drei besten Absolventen. Der emeritierte Informatik-Professor Günter Hotz hat den Weg für die Saarbrücker und bundesdeutsche Informatik als eigene wissenschaftliche Disziplin bereitet. Er hat außerdem die Gesellschaft für Informatik (GI) mit begründet und gemeinsam mit anderen Informatikern den Verein "Freunde der Saarbrücker Informatik" ins Leben gerufen. Der Diplompreis der Gesellschaft für Informatik (Regionalgruppe Saar-Pfalz) wird in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen. Er soll nicht nur die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen einzelner Studierender würdigen, sondern auch ein besonderes Engagement für die Informatik an der Universität. Die erste Preisträgerin Julia Luxenburger hat am Aufbau eines Fachinformationssystems und am Mathematik-Vorbereitungskurs für Informatik-Studierende mitgewirkt. Als Tutorin konnte sie vielen Studienanfängern über die ersten Hürden helfen und damit den Einstieg ins Studium erleichtern.
    Die Preisträger der Günter-Hotz-Medaille

    Eric Berberich: Der Student hat sich am Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik mit der Berechnung von Schnittpunkten und -kurven algebraischer Flächen von "Quadriken" beschäftigt, das sind zum Beispiele Kugeln, Ellipsoide oder Zylinder. Die bei der Berechnung auftretenden Zahlen sind komplizierter als aktuelle Computer mit ihren eingebauten Datentypen darstellen können. Diese hören an der 53. Stelle nach dem Komma auf zu rechnen. Das Rechnen mit angenäherten Zahlen führt in einer Vielzahl von Fällen zu falschen Ergebnissen. Eric Berberich zeigt in seiner Arbeit einen Ansatz, der dieses Problem löst und somit für alle Eingaben stets das korrekte mathematische Ergebnis berechnet - mit dem weiteren ehrgeizigen Ziel der Effizienz, das heißt, man will möglichst schnell zum Ergebnis zu kommen. Teil der Arbeit war auch die praktische Umsetzung des Ansatzes in C++-Code im Rahmen der Software-Bibliotheken Exacus des Max-Planck-Instituts. Die Forschung auf diesem Gebiet soll Konstrukteuren dabei helfen, virtuelle Modelle am Computer zu planen, etwa im Fahrzeugbau.

    Andreas Karrenbauer: Das Thema für die Diplomarbeit von Andreas Karrenbauer entwickelte sich aus einem gemeinsamen Industrieprojekt des Saarbrücker Max-Planck-Instituts für Informatik mit einem großen deutschen Automobilhersteller. Die Größe eines Kofferraums wird nach einer DIN-Vorschrift danach bemessen, wie viele starre Quader in der Größe 20 cm x 10 cm x 5 cm maximal in den Gepäckraum hineinpassen. Bisher mussten die Autohersteller bei jedem neuen Modell die Prüfquader von Hand im Kofferraum platzieren. Andreas Karrenbauer hat eine Methode entwickelt, mit der ein Computer automatisch die höchste Anzahl von Blöcken berechnet, die man unter der Heckklappe verstauen kann.

    Sven Woop: Der Doktorand für Computergraphik hat vor einer Woche den mit 25.000 Dollar dotierten Nvidia Fellowship Award erhalten, den Forschungspreis des größten US-Hersteller von Graphikkarten. Beeindruckt hatte Woop die Jury mit der Entwicklung des ersten Graphikchips für das so genannte Echtzeit-Ray-Tracing, einer neuen dreidimensionalen Visualisierungstechnik. Der Chip könnte dazu führen, dass in Zukunft Computerspiele viel realistischer aussehen, da erstmals Schatten, Reflexionen und Lichtbrechungen naturgetreu dargestellt werden können. Die neue Technik, die Sven Woop im Rahmen seiner Diplomarbeit gemeinsam mit Jörg Schmittler entwickelt hat, wurde vor kurzem auf der CeBIT 2005 in Hannover der Öffentlichkeit vorgestellt und stieß dort auf großes Interesse der Computerindustrie.

    Preisträgerin des Diplompreises der Gesellschaft für Informatik (Regionalgruppe Saar-Pfalz)
    Julia Luxenburger: Die Informatik-Studentin hat sich am Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik damit beschäftigt, wie Suchmaschinen im Internet verbessert werden können. Sie hat untersucht, wie Benutzer Internet-Anfragen zu einem
    Thema formulieren und wie sie sich durch die Trefferseiten im Web klicken.
    Dafür hat sie Studenten, die nicht Informatik studieren, Suchthemen für das Internet
    vorgegeben. Diese Ergebnisse hat Julia Luxenburger in ihrer eigenen, auf neuen
    mathematischen Modellen beruhenden Suchmaschine dann so verwertet, dass die nächsten Benutzer schneller auf gute Treffer und besonders interessante Webseiten geführt wurden.

    Fragen beantwortet Ihnen:
    Friederike Meyer zu Tittingdorf
    (Tel. 0681/302-58099; Email: presse@cs.uni-sb.de; http://www.informatik-saarland.de)


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik-saarland.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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