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23.04.1997 00:00

Medizintechnische Lehrsammlung

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Universität Ulm Pressestelle

    Medizintechnik nicht nur historisch

    An der Universität Ulm entsteht eine medizintechnische Lehrsammlung

    Seit Ende des 2. Weltkrieges haben die diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der Medizin eine stürmische Entwicklung durchlaufen, sind die Methoden immer ausgefeilter, die Geräte immer leistungsfähiger, ist der Ingenieur zum Partner des Arztes geworden. Moderne Medizintechnik hilft dem Arzt, Krankheiten früher und eindeutiger zu erkennen und wirkungsvoll und schonend zu behandeln. Dies nützt jedem Patienten. Moderne Medizintechnik erspart immer häufiger operative Eingriffe, kürzt Krankenhausaufenthalte und Arbeitsunfähigkeitszeiten, vermeidet Frühinvalidität und senkt nachweislich die Kosten. Moderne Medizintechnik ist das Werkzeug des Arztes, bedeutet für die Menschen höhere Lebenserwartung bei hoher Lebensqualität.

    Diese Entwicklung in einer medizintechnischen Sammlung nachzuvollziehen, ist nicht nur von medizingeschichtlichem Interesse, sondern hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung von Studenten der Medizin, der Ingenieurwissenschaften und der Informatik sowie auf die Weiterbildung in diesen Fachbereichen. Überdies ist eine solche Sammlung für die Aus- und Weiterbildung auch des medizintechnischen Personals von Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielt diese Entwicklung zudem im internationalen Kontext für den Technologietransfer in die östlichen und die Länder der Dritten Welt.

    Im Jahre 1989 rief der damalige Rektor der Universität Ulm, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Theodor M. Fliedner, einen Arbeitskreis zum Aufbau eines "medizintechnischen Kabinetts" ins Leben mit dem Ziel, dem Aus-, Fort- und Weiterzubildenden Gelegenheit zu geben, die verschiedenen medizintechnischen Verfahren in ihrer historischen Entwicklung kennenzulernen. Aufgrund der Technisierung der Medizin kann der Lernende heute oft nicht mehr erkennen, auf welchem Prinzip und Hintergrund die moderne Automatisierung beruht. Dabei muß es ein Grundsatz der akademischen Lehre sein, nicht "Kochbuchwissen" zu vermitteln, sondern auf die Wurzeln der Entwicklung und die dahinterstehenden Theorien hinzuweisen.

    Höhere Attraktivität des Lehrangebotes

    Inzwischen ist es dem Arbeitskreis gelungen, eine Reihe medizintechnischer Geräte zusammenzutragen, die zur Zeit in der Liststraße 3, einem Teilbereich der Universität, eine provisorische Bleibe gefunden haben. Schwerpunkte der Lehrsammlung sind diagnostische und therapeutische Verfahren aus der Physiologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Chirurgie, Anästhesiologie, Hämatologie, Klinischen Chemie, Urologie u.a. Um die Bestände weiter zu vervollständigen und didaktisch sinnvoll präsentieren zu können, bittet der Arbeitskreis um die Mithilfe aller in Frage kommenden Universitätsabteilungen sowohl in Ulm als auch in anderen Universitäten und Krankenhäusern im süddeutschen Raum. Gesucht werden medizinische Altgeräte (auch als Leihgaben oder Tauschobjekte). Ferner erwünscht sind tatkräftige Unterstützung durch Techniker für die Instandsetzung und Experten für die Dokumentation der bereits vorhandenen Exponate.

    Langfristig, so die Überzeugung des Arbeitskreises, ist eine Lehrsammlung, wie sie hier in Ulm entsteht, eine wichtige Basis für die Erhöhung der Qualität und der Attraktivität des Lehrangebotes, nicht allein für Mediziner, sondern auch für Ingenieurwissenschaftler und Informatiker, soweit sie sich mit medizintechnischen Fragen auseinandersetzen. Das Ziel ist, die Lehrsammlung im Areal der ehemaligen Klosteranlage Wiblingen unterzubringen, sobald die Universitätsbibliothek in einen Neubau auf dem Eselsberg umgezogen sein wird. Es versteht sich von selbst, daß eine derartige medizintechnische Sammlung nur schrittweise aufgebaut werden kann. Der Anfang ist gemacht. Wer sich für die Idee begeistern kann, möge sich bitte melden. Zunächst sollten auf schriftlichem Weg Art und Größe der beizusteuernden Geräte mitgeteilt werden, damit bezüglich des Raumbedarfs ein Überblick möglich ist.

    Mitglieder des vorbereitenden Arbeitskreises sind derzeit die Professoren Fliedner, Kilian, Pauschinger und Winckelmann, die gern Anregungen entgegennehmen.

    Kontaktadresse: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Theodor M. Fliedner, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm, Tel. (0731) 502-3400.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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