Nr. 033 / 30.4.1999 / mea
Mit der Gefühlskultur im Wandel der Zeiten befaßt sich ein interdisziplinäres Symposium der Universität vom 7. bis 9. Mai 1999 im Gartensaal des Karlsruher Schlosses. In rund 20 Vorträgen setzen sich Philosophen, Literaturwissenschaftler, Soziologen, Psychologen und Theaterwissenschaftler aus Baden-Württemberg und Kanada mit dem Thema Ge-fühle auseinander. Zur Sprache kommen sowohl das Verhältnis zwischen Gefühlskultur und technologisch-sozialem Wandel als auch die Darstellung und Inszenierung von Ge-fühlen in den Massenmedien.
Ob Platon, Descartes oder Leibnitz: Die Gefühle wurden in der Philosophie jahr-hunder-telang als "mindere Seelenkräfte" vernachlässigt, Kant bezeichnete sie als eine "Krank-heit des Gemüts". Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts rückten die Gefühle entschiedener ins Interesse der Kulturwissenschaften und der Anthropologie. Immer mehr setzte sich die Ansicht durch, daß die Betrachtung auf die totalité de l'homme auszudehnen sei und daß dabei die Gefühle eine zentrale Rolle spielen. Wie steht es um die Gefühle im Zeit-alter der modernen Kommunikationstechnologien? Hat die Technik einen entscheidenden Einfluß auf die Qualität und den Charakter von Kommunikation? Oder, um einen Vor-tragstitel von Joachim Grabowski aufzunehmen, wie ist es um die "(Un-)Möglichkeit von Liebeserklärungen am Anrufbeanter" bestellt? Das Spektrum der Vorträge reicht von psy-choanalytischen Erkundungen bis hin zu medienwissenschaftlich und literaturwissen-schaftlich orientierten Aspekten.
Veranstalter des Symposiums sind das Institut für Literaturwissenschaft der Universität Karlsruhe sowie die Akademischen Auslandsämter in Karlsruhe und Konstanz in Zusam-menarbeit mit dem Land Baden-Württemberg und der Regierung von Ontario. Die Veran-staltung mit dem Titel "Emotions and Cultural Change - Gefühlskultur im Wandel" ist in-tegriert in das erfolgreiche "Ontario/Baden-Württemberg University Student Exchange Program". Das Symposium soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftern Gelegenheit bieten, die zwischen den Universitäten Ontarios und Baden-Württembergs bestehenden Beziehungen auch auf einer wissenschaftlichen Ebene zu vertiefen, zu erweitern und neue Kooperationen anzuregen.
Die Veranstaltung wird am Freitag, den 7. Mai um 9.30 Uhr eröffnet durch den Rektor der Universität Karlsruhe, Professor Dr.-Ing. Sigmar Wittig, und den Dekan der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Professor Dr. Bernd Thum.
Nähere Informationen: PD Dr. Burkhardt Krause
Tel. (07 21) 608 2900, Fax: (07 21) 608 4778
- Andrea Melcher -
http://www.uni-karlsruhe.de/Uni/Verwaltung/Pressestelle/pi033.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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