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14.04.2005 18:04

Nach 60 Jahren entdecken Wissenschaftler warum Blutverdünner mal wirken und mal nicht

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Paul-Martini-Preis 2005 an Frankfurter Wissenschaftler für herausragende Forschungsleistungen

    Cumarinderivate gehören zu den wichtigsten Medikamenten zur 'Blutverdünnung', genauer: sie hemmen die Blutgerinnung bei Patienten mit erhöhtem Risiko, eine Thrombose (Blutgerinnsel) zu bilden. Eingesetzt werden sie beispielsweise nach einem Herzinfarkt oder nach Gefäßoperationen. In Deutschland müssen mehr als 700.000 Patienten diese Arzneimittel einnehmen. Hierzu zählen vor allem die Vitamin-K-Antagonisten Phenprocoumon und Warfarin. Obwohl schon seit den 40er Jahren eingesetzt, war jahrzehntelang unklar, wie diese Medikamente wirken.

    Privatdozent Dr. med. Johannes Oldenburg, Leiter der Abteilung Immunhämatologie und Molekulare Hämostaseologie am DRK-Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (Direktor: Prof. E. Seifried) des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität gelang es gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität Würzburg nachzuweisen, warum Cumarinderivate bei manchen Patienten nicht anschlagen: "Dann ist der Proteinkomplex Vitamin-K-Epoxid-Reduktase (VKORC1) - das menschliche Eiweiß, an dem Cumarinderivate normalerweise angreifen - aufgrund genetischer Abweichungen so verändert, dass die Arzneistoffe nicht andocken können. Dies führt zu einem Wirkverlust", erklärt Privatdozent Dr. Oldenburg.

    Für diese herausragenden Leistungen in der klinischtherapeutischen Arzneimittelforschung erhielt Privatdozent Dr. Oldenburg am 4. April den mit 25.000 Euro dotierten Paul-Martini-Preis 2005, der jährlich von der Paul-Martini-Stiftung, Berlin, vergeben wird. Die Verleihung fand im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden statt.

    Homepage der Paul-Martini-Stiftung:
    http://www.paul-martini-stiftung.de/


    Der Preisträger
    Privatdozent Dr. med. Johannes Oldenburg, 44, studierte von 1981 bis 1988 Biologie und Humanmedizin an der Universität Bonn. 1995 gründete er die Arbeitsgruppe für "Molekulare Hämostaseologie" am Institut für Humangenetik der Universität Würzburg, mit der er die nun mit dem Preis gewürdigten Forschungsergebnisse erarbeitete. Im November 1998 habilitierte sich Dr. Oldenburg für das Fach Transfusionsmedizin mit "Molekulargenetischen Untersuchungen zur Diagnostik, Pathogenese und Klinik der Hämophilie A und B". Er leitet derzeit als Oberarzt die Abteilung Immunhämatologie und Molekulare Hämostaseologie am DRK-Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Frankfurt am Main. Im Dezember 2004 erhielt Dr. Oldenburg einen Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin der Universität Bonn.

    Frankfurt am Main, 14. April 2005

    Für weitere Informationen:

    PD Dr. med. Johannes Oldenburg
    Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie
    DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gGmbH
    Sandhofstr. 1
    60528 Frankfurt am Main
    Fon (0 69) 67 82 - 1 77
    Fax (0 69) 67 82 - 2 04
    E-Mail joldenburg@bsdhessen.de
    Internet http://www.molecular-haemostasis.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Universitätsklinikum Frankfurt
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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