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30.04.1999 15:25

Als die Römer frech geworden ... - Die Römer an der Elbe

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    "Als die Römer frech geworden, zogen sie nach Deutschland Norden", heißt es in einem alten Studentenlied.
    Wie weit die Legionen allerdings nach Norden und Osten vordrangen, das war in der Wissenschaft bislang heftig umstritten.
    Über neueste Erkenntnisse zu dieser Frage spricht Professor Dr. Klaus-Peter Johne von der Humboldt-Universität zu Berlin am 4. Mai 1999 in Magdeburg. Das Thema seines Vortrages lautet:

    "Römer an der Elbe. Ein römisches Expansionsziel in der neueren Diskussion."

    Von 12 v. Chr. bis 16 n. Chr. unternahmen die Römer eine Reihe von Vorstößen in das Innere Germaniens, um die dort siedelnden Stämme unter ihre Herrschaft zu bringen. Nachdem im Jahre 9 v. Chr. ein römisches Heer erstmals bis an die Elbe, etwa im Raum Magdeburg, vorgedrungen war, zeichnete sich in den folgenden Jahren eine Vorverlegung der Reichsgrenze vom Rhein an die Elbe ab. Die Niederlage des Varus im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald und die letztendlich erfolglosen Militäraktionen des Germanicus bedeuteten das Ende dieser Expansionspolitik.
    Geographische Details dieser Feldzüge sind den antiken Quellen jedoch selten zu entnehmen.
    Das Vordringen der Römer bis an die Elbe oder gar darüber hinaus, zuweilen in das Reich der Sage verwiesen, hat in der Vergangenheit auch in der Regionalgeschichte manche Diskussion ausgelöst. So ist der Ort, an welchem im Jahre 9 v. Chr., wie der griechische Historiker Dio Cassius (um 150 - 235 n. Chr.) berichtete, ein "Weib von übermenschlicher Gestalt" den Feldherrn Drusus mit Drohungen davon abhielt, die Elbe zu überschreiten, bei Magdeburg oder in der Altmark gesucht worden. Als Stätte der vom römischen Chronisten Velleius Paterculus (20 v. Chr. - 30 n. Chr.) für das Jahr 5 n. Chr. beschriebenen Begegnung zwischen dem römischen Kaiser Tiberius und jenseitigen Bewohnern am Ufer der Elbe wird zuweilen Wolmirstedt, Havelberg oder Lenzen genannt.

    Professor Johne, Verfasser vieler Publikationen zur römischen Geschichte, möchte in seinem Vortrag weiterhin der Frage nachgehen, seit wann Griechen und Römern die Elbe überhaupt bekannt war, wann der Plan der Ausdehnung des Römischen Reiches bis an diesen Fluß entstanden sein kann und wie er verwirklicht werden sollte. Abschließend wird erörtert, welche Rolle die Elbe nach dem Scheitern der Eroberungspläne in der antiken Literatur gespielt hat.

    Das Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg lädt die interessierte Öffentlichkeit zu dieser Veranstaltung ganz herzlich ein.
    Der Vortrag findet am Dienstag, dem 4. Mai 1999, um 11.15 Uhr im Gebäude 40 (Virchowstraße 24), Raum 427, statt. Der Eintritt ist frei.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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