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11.04.1997 00:00

Aufbaustudiengang Diplom-Pharmazie

Dorothea Carr Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Ab dem Sommersemester 1997 koennen Studierende an der Uni Bonn den akademischen Grad eines Diplom-Pharmazeuten errringen.

    Das Ministerium fuer Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigte einen Antrag der Fachgruppe Pharmazie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Bonn und gab somit gruenes Licht fuer die Errichtung eines Studienversuches fuer die Erprobungsphase von fuenf Jahren. Wer bisher in der Bundesrepublik Deutschland Pharmazie studierte, strebte eine Anstellung in einer oeffentlichen Apotheke an. Angehende Apotheker benoetigen dafuer eine Approbation. Diese wird nach einer bundesweit einheitlichen Pruefungsordnung nach einem Studium von acht Semestern und einem anschliessenden einjaehrigen Praktikum in Apotheke, Industrie oder an der Universitaet erworben. Dafuer legen Studierende am Ende des sehr straff regulierten Studiums die Pharmazeutische Pruefung (Staatsexamen) ab. Das Staatsexamen besteht nur aus schriftlichen und muendlichen Pruefungen und beruecksichtigt kaum Spezialisierung auf besondere wissenschaftliche Interessengebiete der Kandidaten und Kandidatinnen. Auch werden keine Staats- oder Diplomarbeiten angefertigt. Aus diesen Gruenden erweist sich dieser Weg der Pharmazeutenausbildung heutzutage als nicht voll befriedigend.

    Erstens wird die Forderung erhoben, Apotheker fuer selbstaendige wissenschaftliche Arbeit zu qualifizieren, Faehigkeiten, die bisher erst in der Zeit der Promotion erlernt wurden. So soll die Basis fuer den wissenschaftlichen Nachwuchs im Fach Pharmazie verbreitert werden und dessen Chancen am Arbeitsmarkt, vor allem in der Industrie, verbessert werden.

    Zweitens hat der fuer die Apothekerausbildung in der Europaeischen Union zustaendige "Beratende Ausschuss fuer die Pharmazeutische Ausbildung" in Bruessel im Mai 1994 beschlossen, dass die Ausbildung zum Apotheker mit einer selbstaendigen wissenschaftlichen Arbeit abschliessen soll. Die Universitaet Bonn kommt mit der Einfuehrung des neuen Aufbaustudienganges Diplom-Pharmazie der europaeischen Harmonisierung entgegen und erleichtert ihren Absolventen wiederum den uebergang auf den europaeischen Arbeitsmarkt. Auslaendische Studierende sind selten am Erwerb einer deutschen Apothekerapprobation interessiert, da sie in den Heimatlaendern fuer die Ausuebung einer aequivalenten Taetigkeit in der Regel einen Diplomabschluss vorzeigen muessen. Die neuen Moeglichkeiten sollen das Fach Pharmazie auch fuer Auslaender attraktiver machen und so insgesamt den Wissenschaftsstandort Bonn.

    Der neue Studiengang ist als Aufbaustudium konzipiert. Nach Ablegung des zweiten Abschnittes der Pharmaziepruefung schliessen sich zwei zusaetzliche Semester an. In dieser Zeit ist eine Diplomarbeit anzufertigen, die eine experimentelle Arbeit ist und die Beteiligung an weiterfuehrenden, vertiefenden Lehrveranstaltungen erforderlich. Eine Erweiterung des Lehrkoerpers ist nicht vorgesehen, die Betreuung der Kandidaten darf, darauf legte das Ministerium in Duesseldorf besonderen Wert, "keine Auswirkung auf die kapazitativen Gegebenheiten fuer die Hochschule haben".

    Auf jeden Fall kann man davon ausgehen, dass der neue Aufbaustudiengang Diplom-Pharmazie eine Bereicherung fuer die Universitaet Bonn darstellt.

    Informationen unter :

    Universitaet Bonn Fachgruppe Pharmazie Prof. Dr. Richard Sueverkruep Pharmazeutische Technologie Endenich, An der Immenburg 2-4, 53121 Bonn, Tel.: 0228 - 73 5233, Fax: 0228 - 73 5268


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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