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15.04.2005 11:23

AchemAmerica 2005 als Wegbereiter für neue Kooperationen

Dr. Christine Dillmann Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Am Dienstag, den 12. April öffnete die 2. AchemAmerica 2005 - Internationale Ausstellung für Prozeßtechnologien - im World Trade Center in Mexico City ihre Pforten. Für vier Tage präsentieren hier 150 Aussteller aus 20 Ländern Ausrüstungen, Technologien und Know-How für die chemische, petrochemische und pharmazeutische Industrie.

    Hoher Technologiebedarf in Mexiko

    Die AchemAmerica als Mexikos und Lateinamerikas größte internationale Veranstaltung für die Ausrüsterbranchen in Chemie und Verfahrenstechnik habe einen hohen Stellenwert für sein Land, betonte der Wirtschaftsminister Mexikos, Fernando Jesús Canales Clariond, anläßlich der feierlichen Eröffnung im Beisein hochrangiger Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Erklärtes Ziel der mexikanischen Regierung sei es, in der chemischen Industrie und Petrochemie eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und Prioritäten zu setzen auf neueste Technologien, Ressourceneinsparung, wirtschaftliche Effizienz und Umweltschutz.

    Innovation durch Kooperation

    "Um international wettbewerbsfähig zu werden, muß Mexiko ausgereiftere Produkte anbieten, und dafür sind Technologietransfer und Investitionen nötig", sagte Minister Canales. Der Vorsitzende der DECHEMA, Dr. Alfred Oberholz, bekräftigte, daß diese von der DECHEMA im Rahmen des ACHEMA Worldwide Konzeptes organisierte Veranstaltung eine Vielzahl von Möglichkeiten für neue Kontakte und den Ausbau bestehender Geschäftsbeziehungen biete. Die Aussteller seien mit dem Wunsch nach Mexiko gekommen, die Zusammenarbeit mit Mexiko zu verstärken. Das Ziel heiße: Innovation durch Kooperation.


    Die Schwerpunkte der Ausstellerpräsentationen lagen in den Bereichen Chemischer Apparate- und Anlagenbau (68%), Verfahrenstechnik (33%), Pharmatechnik (26%), Petrochemie (25%), Nahrungsmitteltechnologie (23%), Wassertechnologien (20%), Labor- und Analysentechnik (19%), Biotechnologie (18%), Umwelttechnik (15%), Agrochemie (10%). Bereits nach den ersten zwei Ausstellungstagen äußerten sich die Aussteller optimistisch über den Verlauf und zahlreiche gute Kontakte und Gespräche.

    Die größten Ausstellerbeteiligungen kamen aus Mexiko (44 Aussteller), Deutschland (39 Aussteller) und den USA (29 Aussteller). Der Rückgang der Gesamtzahl der Aussteller gegenüber 2002 ist fast ausschließlich auf die geringere amerikanische Beteiligung zurückzuführen, die mit der schlechten Wirtschaftslage begründet wird. Deutlich gestiegen ist die Internationalität der Aussteller. Mit insgesamt 20 vertretenen Ländern wurde hier ein Zuwachs von 30% erreicht. Erstmals zur AchemAmerica vertreten waren Aussteller aus Brasilien, El Salvador, Indien, Israel, Südkorea, Türkei und Martinique.

    "Mexikos Potenzial ist enorm, aber teilweise ungenutzt", sagte der Präsident des Chemieverbandes Mexiko zur Eröffnung. "Ausbleibende Reformen im Energie-Sektor haben dazu geführt, daß Investitionen in andere Bereiche fließen. Mexikos Chemie-Produktion ist in den vergangenen zehn Jahren um 20% zurückgegangen. Um hier den Anschluß zu finden, brauchen wir internationale Kooperationen", bekräftigte er. Die AchemAmerica mit Ausstellung und Kongreßschwerpunkten zu "Petrochemie" und "Wasser" sei dafür eine hervorragende Plattform.

    Mexiko setzt auf Petrochemie und chemische Industrie

    Im Jahr 2004 beliefen sich die ausländischen Direktinvestitionen im Chemie-Sektor auf 1,9 Mrd. US$. Große Investitionen sind vor allem in den Bereichen Petrochemie und Raffination von dem staatlichen Erdöl-Unternehmen PEMEX geplant. Allein das Petrochemie-Programm FENIX, dessen Verträge bereits im April 2005 unterzeichnet werden sollten, hat ein Volumen von 2 Milliarden USDollar.

    Der Generaldirektor von PEMEX Petroquimica, Rafael Beverido, erklärte dazu in seinem viel beachteten Plenarvortrag zum Thema "Perspektiven der Petrochemie in Mexiko": "Die technischen Studien zum FENIX-Projekt sind abgeschlossen. Auf Wunsch des Finanzministeriums wird es aber eine weitere Studie geben, die auf finanzielle und soziale Aspekte eingeht. Sie wird von der Weltbank realisiert; das Ergebnis soll in zwei Monaten vorliegen. Denn wenn wir unsere Produktionsanlagen nicht grundlegend modernisieren und erneuern, wird 2006 der Wert der importierten petrochemischen Produkte höher als der Wert des ausgeführten Erdöls sein", sagte er." Auf jeden Fall hat sich PEMEX für die nächsten 20 Jahre ehrgeizige Ziele gesteckt und will von Platz 5 auf Platz 3 der größten Erdölproduzenten vorrücken und insbesondere mehr und bessere petrochemische Produkte herstellen, um im globalen Wettbewerb mitzuhalten.

    Die bevorstehende Erneuerung von Ölförder-Plattformen und der Einsatz neuer Technologien im Erdgasfeld Burgos im Norden des Landes sind weitere wichtige Aufgaben. Große kürzlich entdeckte Erdöl-Vorkommen im Golf von Mexiko liegen in Tiefen von 2000 bis 10.000 Metern. Dies sind völlig neue Herausforderungen für PEMEX, das bisher hauptsächlich in Tiefen von mehreren hundert Metern tätig war.

    Auch die Wiederaufbereitung von Abwassern ist ein großes Thema für das Land. Experten zufolge werden bereits in naher Zukunft elf Millionen Mexikaner direkt vom Wassermangel betroffen sein. Dies gilt nicht nur für Teile des Großraums der Hauptstadt, sondern auch für andere Regionen des Landes. Das mexikanische Umweltministerium plant, bis zum Jahr 2025 90% des Abwassers im Lande zu behandeln.

    Die Verbesserung der Luftqualität ist ein weiteres für Mexiko wichtiges Gebiet, auf dem Produkte aus der Prozeß-Industrie zum Einsatz kommen. In sämtlichen erwähnten Bereichen bietet die deutsche Industrie modernste Technologien. Die Präsenz von 900 deutschen Unternehmen in Mexiko und die starke Beteilung deutscher Aussteller auf der AchemAmerica 2005 sind klare Belege für das große Interesse der deutschen Wirtschaft an Mexiko.

    Neue Kooperationen EU - LatAm

    Sehr gutes Geschäftsklima herrschte auch bei dem am 13. und 14. April auf der AchemAmerica veranstalteten Lateinamerikanisch-Europäischen Branchentreffen mit dem Thema "Technologie, Engineering und Ausrüstung für die Chemische Industrie und Umwelttechnik". Auf diesem von der Europäischen Kommission im Rahmen ihres Lateinamerika-Programmes AL-Invest veranstalteten Business Meeting trafen sich etwa 200 Unternehmer (davon etwa 50 aus Europa), um zu konkreten Projekten neue Kontakte zu schließen. Mit diesem Programm werden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei ihrem Markteinstieg in Lateinamerika unterstützt (EuroCenter NAFIN).

    Lateinamerikanisch-europäische Partnerschaften werden insbesondere auch im 7. EU-Forschungsrahmenprogramms einen größeren Stellenwert einnehmen. Unter anderem will die Europäische Föderation Biotechnologie die Zusammenarbeit mit Lateinamerika auf den Gebieten Lebensmittel, Gesundheit, Agrowissenschaften verstärken. Auf der AchemAmerica konnnten dazu auf einem Workshop erste Kontakte geknüpft werden.

    Wie der Präsident unserer mexikanischen Partnergesellschaft IMIQ (Instituto Mexicano de Ingenieros Químicos), Ing. Luis Espinosa Ruiz, betonte, will auch die mexikanische Prozeßindustrie die Chancen der Biotechnologie stärker nutzen und sowohl mexikanische als auch internationale Investoren für diese attraktiven Geschäftsfelder gewinnen. Denn: Mexiko hat ein vielfältiges und riesiges Potential an erneuerbaren, nachwachsenden Ressourcen, die es zu nutzen gilt!

    Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. ist eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie wurde im Jahr 1926 gegründet. Mehr als 5.000 Naturwissenschaftler, Ingenieure, Firmen, Organisationen und Institute gehören ihr heute als Mitglieder an. Die Aufgabe der DECHEMA ist es, die Entwicklung von chemischen Technologien und Verfahren aktiv zu begleiten und neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für die Praxis aufzuarbeiten.
    Die DECHEMA organisiert nach dem Konzept der ACHEMA unter dem Label "ACHEMA worldwide" Internationale Ausstellungskongresse für Chemische Technik und Biotechnologie auf drei Kontinenten:

    ACHEMA - Internationaler Ausstellungskongreß für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie im Dreijahres-Rhythmus in Frankfurt am Main (seit 1920). Etwa 4.000 Aussteller und 200.000 Besucher aus über 100 Länder nutzen diese internationale Leitveranstaltung für die Ausrüster der Chemischen Industrie und aller Branchen der stoffumwandelnden Industrie für den Erfahrungsaustausch und neue Kontakte.

    AchemAsia - Internationaler Ausstellungskongreß für Chemische Technik und Biotechnologie im Dreijahres-Rhythmus in Beijing/VR China - das Tor zu Chinas Prozeßindustrie (seit 1989).

    AchemAmerica - Internationaler Ausstellungskongreß für Prozeßtechnologien im Dreijahres-Rhythmus in Mexico City/Mexiko - das Forum für Technologietransfer und internationale Kontakte in Lateinamerika (seit 2002).


    Weitere Informationen:

    http://www.achemamerica.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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