CargoCap ist eine unkonventionelle Alternative, um Güter in Ballungsräumen automatisiert durch unterirdische Fahrrohrleitungen schnell, zuverlässig und zeitgenau zu transportieren - und das wirtschaftlich im Vergleich zum klassischen Stückguttransport mit dem LKW. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht dreier renommierter Gutachter. Die Entwicklung von CargoCap durch Forscher der Ruhr-Universität Bochum unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dietrich Stein wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung seit 1998 mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft: "Das Ergebnis des Gutachtens ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Marktreife. Nun ist die Wirtschaft gefordert, dieses innovative Konzept in die Praxis umzusetzen."
Im Dezember 2004 beauftragte die Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit der Projekt Ruhr GmbH das Gutachten bei der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft (IABG), Berlin, dem Zentrum für Logistik und Unternehmensplanung GmbH (ZLU) und dem Ruhr-Forschungsinstitut für Innovations und Strukturpolitik e.V. (RUFIS). Ziel war zu untersuchen, ob das System CargoCap im Vergleich zum klassischen Stückguttransport mit dem LKW auf einer möglichen Trasse von etwa 80 Kilometern zwischen Duisburg und Dortmund, die 24 Stationen mit wichtigen logistischen Zentren wie z.B. Innenstädte und Gewerbegebiete verbindet, wirtschaftlich betrieben werden kann. Zugleich sollte das Gutachten die bisher gegensätzlichen Wirtschaftlichkeitsbeurteilungen diskutieren und klären.
Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, die deutlich niedrigeren Betriebskosten für CargoCap glichen langfristig die gegenüber dem herkömmlichen LKW-Transport höheren Investitionskosten aus. Die Gesamtkosten inkl. Abschreibung und Zinsen für den Transportweg unterschieden sich für beide Systeme nur unwesentlich, sie seien somit betriebswirtschaftlich als gleichwertig anzusehen.
Der erzielbare Nutzen des CargoCap-Systems sei sowohl volkswirtschaftlich als auch für die Region ein zusätzlicher Gewinn, da der Güterverkehr von der Straße verlagert werden könne, heißt es in dem Gutachten weiter. Dabei berücksichtigt es nicht einmal einen besonderen Vorteil von CargoCap, die so genannten "externen Kosten". Denn Folgekosten von Unfällen, Lärm oder Luftverschmutzung, die typisch für den oberirdischen Straßengüterverkehr sind, fallen bei dem von Professor Stein entwickelten System nicht an.
Zwischen Projekt Ruhr GmbH und Universität Bochum ist für die zweite Jahreshälfte 2005 ein Workshop verabredet, der die Suche nach privaten Investoren vorbereiten wird.
Weitere Informationen
Prof. Dr.-Ing. Dietrich Stein, Arbeitsgruppe Leitungsbau und Leitungsinstandhaltung, Fakultät für Bauingenieurwesen der RUB, Tel. 0234/32-27445, E-Mail: dietrich.stein@rub.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Verkehr / Transport
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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