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15.04.2005 12:24

"An der Qualität ändert sich nichts"

Diplom-Übersetzerin (FH) Cornelia Mack Referat Kommunikation
Hochschule Esslingen

    Die Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik stellt zum Wintersemester 05/06 ihre Studiengänge auf die neuen Abschlüsse Bachelor und Master um. Das Diplom wird bis 2009 zum Auslaufmodell.

    Das Diplom geht, der Bachelor kommt. Ab dem kommenden Wintersemester stellt die Fachhochschule Esslingen - Hochschule für Technik auf das neue Bildungssystem um. Wer dann sein Studium beginnt, erhält nach erfolgreichem Abschluss kein Diplom mehr, sondern hat den Bachelor in der Tasche.

    Doch ganz so einfach scheint die Umstellung nicht zu sein. In Schulen, bei potenziellen Studierenden, aber auch in der Industrie ist häufig noch nicht bekannt, was sich hinter der neuen Namensgebung konkret verbirgt. Bei einer Informationsveranstaltung für Unternehmen an der FHTE wurde diese Wissenslücke geschlossen.

    Eines steht aus Sicht der FHTE fest: Die Qualitätssicherung ist oberstes Ziel. "Diplom- und Bachelorabschluss werden absolut vergleichbar und gleichwertig sein", versichert Prorektor Professor Hans Martin Gündner. Und das, obwohl sich die Regelstudienzeit von bisher acht auf künftig sieben Semester verkürzt - ein Praxissemester wird gestrichen. "Das bedeutet allerdings nicht, dass etwa der Praxisbezug abnimmt", betont Gündner. Im Gegenteil: Studierende, die vor dem Studium noch über keine Berufserfahrung verfügen, müssen künftig in vielen Fächern ein Vorpraktikum absolvieren.

    Die Umstellung von Diplom auf Bachelor ist schon lange geplant. Bereits 1999 hatten sich 29 Länder Europas zur Einführung eines gemeinsamen europäischen Hochschulsystems verpflichtet. Vier Jahre später waren dem Bündnis bereits 40 Länder beigetreten. "Die Umstellung ist politisch vorgegeben", sagt Professor Jürgen van der List, Rektor der FHTE. "Wir wollen es aber als Chance ergreifen."

    Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Studienabschlüsse werden in Zukunft international vergleichbar sein. Studierende aus Deutschland können mit dem neuen Abschluss überall auf der Welt ihre Ausbildung vorweisen und nahtlos im Ausland weiter studieren. "Das war bisher schwierig, denn ein Diplom erhalten Sie etwa in Amerika auch, wenn sie an der Volkshochschule einen Kurs im Haare schneiden belegen", verdeutlicht Gündner. Im Umkehrschluss sollen die neuen Abschlüsse in Deutschland die Attraktivität des Standortes steigern und Studierende aus dem Ausland anlocken. "Denn nur wenn wir Plätze an Ausländer vergeben, können wir unsere Studierende auch ins Ausland schicken."

    Statt umfassender Prüfungen am Ende eines Studienabschnittes wird das Studium im neuen Bildungssystem aus transferierbaren Bausteinen aufgebaut. Modularisierung nennt sich das ganze. Für erbrachte Leistungen - etwa Vorlesungen, Hausarbeiten, Labore - werden "Credit Points" vergeben, die der Studierende erhält und auch an andere Hochschulen mitnehmen kann. An der FHTE hat ein "Credit Point" den Gegenwert von 28 Stunden Arbeitsaufwand; in 18 Wochen eines Semesters müssen 30 Punkte erworben werden. Für einen Bachelor-Abschluss sind 210 "Credit Points" nötig.

    Gute Bachelor-Absolventen haben die Möglichkeit, einen Master-Studiengang anzuschließen. Entweder direkt im Anschluss, dann dürfen Bachelor und Master gemeinsam maximal fünf Jahre in Anspruch nehmen. Oder nach ein paar Jahren Berufserfahrung. Dabei kann sich der Bachelor-Absolvent entscheiden, ob er sein Studium inhaltlich fortsetzen möchte, also konsekutiv, oder ob er sich zu seinem ingenieurwissenschaftlichen Wissen auch betriebswirtschaftliches Kompetenz aneignen möchte, dann spricht man von einem nicht-konsekutiven Masterstudiengang. Zu den bestehenden 3 Masterstudiengängen werden an der FHTE weitere Master-Studiengänge eingerichtet. "Allerdings müssen diese sowohl für die Studierenden als auch für die Unternehmen einen Mehrwert darstellen", betonte Gündner.

    Spätestens bis 2010 muss das neue System an den deutschen Hochschulen umgesetzt sein. Dass die FHTE bereits jetzt umsattelt, hat seinen Grund: "Wir wollen unseren Studierenden die neuen Chancen schnellstens verfügbar machen und die Gelegenheit zur Modernisierung unserer Studiengänge nutzen", sagt Gündner. So wird voraussichtlich 2009 der letzte Diplom-Ingenieur die Hochschule verlassen.


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    Prof. Gündner erklärt die Gründe zur Umstellung von Diplom auf Bachelor
    Prof. Gündner erklärt die Gründe zur Umstellung von Diplom auf Bachelor

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
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    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Prof. Gündner erklärt die Gründe zur Umstellung von Diplom auf Bachelor


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