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03.05.1999 11:57

Bohren ohne Grat: Präzises Mikrobohren mit Gigawatt-Laserpulsen

Michael Botts Kommunikation
Laser Zentrum Hannover e.V.

    In der Elektronik- und Computerindustrie ist der Trend schon seit Jahren unverkennbar, und auch in anderen Branchen läßt sich das 'Immer-kleiner-Werden' der Technik nicht aufhalten. Die Mikrobearbeitung gilt bereits heute als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts, und dabei wird ein Werkzeug die zentrale Rolle spielen - der Laser.
    Durch eine neue Generation von Lasern mit extrem kurzen Pulsen, den Femtosekundenlaser (Pulsdauer ca. 100 fs = 10-13 Sekunden), werden in der Mikromaterialbearbeitung vollkommen neue Wege aufgezeigt. Extrem kurze und intensive Laserpulse (Spitzenleistungen im Gigawattbereich!) verdampfen das Material bei der Bearbeitung ohne daß Schmelze oder ein Grat entsteht. Nahezu alle Materialien können, annähernd unabhängig von ihren mechanischen, thermischen oder optischen Eigenschaften, schädigungsarm bearbeitet werden. Auch Anwendungen in der Medizin, vor allem in der Augenchirurgie, sind möglich.
    Am Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) werden umfangreiche Untersuchungen zur Mikrostrukturierung und insbesondere zum Mikrobohren mit ultrakurzen Laserpulsen durchgeführt. Dazu wird ein kommerzieller Ti:Saphir-Laser eingesetzt, mit dem sich zum Beispiel gratfreie Bohrungen in diverse (metallische) Dünnbleche (< 1 mm) mit hoher Reproduzierbarkeit einbringen lassen. Wärmeeinflußzonen können bei dieser Bearbeitung vernachlässigt und die thermische Diffusion minimiert werden. Dadurch weißt die Bearbeitung mit ultrakurzen Laserpulsen eine hohe Prozeßeffizienz auf. Verbesserte Einspritzdüsen z. B. für direkteinspritzende Otto-Motoren werden durch diese Technologie möglich.
    In naher Zukunft werden relativ kompakte Systeme für standardisierte Einsätze auch auf dem Markt verfügbar sein. Damit hat die Ultrakurzpuls-Lasertechnologie das Potential, sich in vielen Bereichen der Mikromaterialbearbeitung zu einem zentralen Werkzeug zu entwickeln.
    Die Untersuchungen werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

    Für mehr Information:
    Laser Zentrum Hannover e.V.
    Herr Dipl.-Phys. Stefan Nolte
    Hollerithallee 8
    D-30419 Hannover
    Tel.: +49 511 2788-231
    Fax: +49 511 2788-100
    e-mail: sn@lzh.de
    http://www.lzh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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