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18.04.2005 13:32

31. Jahrestagung GNP: Epilepsie bei Kindern operativ behandeln

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    31. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP)
    21. bis 23. April 2005 im Kongresszentrum Erlangen

    Wenn Medikamente nicht helfen:
    Epilepsie bei Kindern operativ behandeln

    Stuttgart - Epilepsie bei Kindern lässt sich häufig medikamentös behandeln. Bei 5 bis 15 Prozent der kleinen Epilepsiepatienten ist jedoch ein operativer Eingriff am Gehirn zu erwägen, um die Krampfanfälle zu unterbinden. Diese pharmakoresistenten Epilepsien sind eines der Hauptthemen auf der 31. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), die vom 21. bis 23. April 2005 in Erlangen stattfindet. "Die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten der Epilepsie haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert", sagt Tagungspräsident Professor Dr. med. Dieter Wenzel, Leiter der Abteilung Neuropädiatrie an der Klinik für Kinder und Jugendliche der Universität Erlangen, im Vorfeld des Kongresses.

    Ursache der gegenüber Medikamenten unempfindlichen Anfallsleiden ist meist ein hirnorganischer Schaden. Deshalb müssen die behandelnden Ärzte zunächst die Gehirnregion ausmachen, von der die epileptischen Anfälle ausgehen. "Um den Anfallsgenerator zu finden, ist eine intensive Diagnostik nötig, die nur in spezialisierten pädiatrischen Epilepsiezentren möglich ist", so Professor Wenzel. Heute liefert die Kernspintomographie Bilder, auf denen auch wenige Millimeter große strukturelle Abweichungen der Gehirnarchitektur sichtbar werden. Gepaart mit modernen bildgebenden Verfahren, welche die Aktivität der einzelnen Gehirnareale widerspiegeln, können die Mediziner den störenden Bereich im Gehirn meist genau lokalisieren.

    Auch während der Operation helfen Geräte dem Chirurgen dabei, sich im Gehirn zurechtzufinden: Durch direkte hirnelektrische Ableitungen wird nochmals überprüft, welche Areale gefahrlos entfernt werden können und wo Hirnregionen liegen, die keinesfalls durch die Operation gefährdet werden dürfen. Das Gehirn ist dabei jedoch erstaunlich flexibel. Zuweilen ist eine ganze Gehirnhälfte so stark betroffen, dass sie praktisch funktionslos geworden ist. Die störende Wirkung dieser Hemisphäre kann aber größer sein als ihr Nutzen. "In solchen Fällen tragen selbst große Eingriffe wie die Abkopplung einer ganzen Hirnhälfte dazu bei, dass ein Kind sich besser entwickelt", sagt Professor Wenzel - selbst für den erfahrenen Mediziner sei dies eine ungewohnte Vorstellung und dennoch Tatsache.

    Wie der Tagungspräsident betont, muss ein pädiatrisches Epilepsiezentrum vor allem zwei Voraussetzungen erfüllen, damit die kleinen Patienten die bestmögliche Behandlung erhalten: Ein Team mit höchster epileptologischer Kompetenz und modernste Technologie. Bei günstig gelegenen Eingriffen lägen die Heilungschancen bei 80 bis 90 Prozent. Bei komplizierteren Eingriffen seien es immerhin noch 50 bis 70 Prozent, in denen die Kinder nach der Operation völlig oder nahezu anfallsfrei sind.

    TERMINHINWEIS:

    Pressekonferenz der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP)
    Gehirn- und Nervenschäden bei Babys und Kindern behandeln -
    welche neuen therapeutischen Ansätze bietet die Neuropädiatrie?
    Donnerstag, 21. April 2005, 11.30 bis 12.30 Uhr
    Kongresszentrum Erlangen, Heinrich-Lades-Halle, Konferenzraum 8
    Rathausplatz 1, 91052 Erlangen

    Vorläufiges Programm:

    Epilepsie bei Kindern - welche chirurgischen Möglichkeiten gibt es heute?
    Professor Dr. med. Dieter Wenzel, Erlangen

    Weshalb ist der Schwerpunkt Neuropädiatrie wichtig für Patienten, Eltern und Ärzte?
    Privatdozentin Dr. med. Maja Steinlin, Bern

    Pharmakoresistente Epilepsien: Was tun, wenn Medikamente nicht helfen?
    Privatdozent Dr. med. Bernhard Schmitt, Zürich

    Mitochondriale Enzephalomyopathien: Wenn die Kraftwerke der Zelle ausfallen
    Professor Dr. med. Ekkehard Wilichowski, Göttingen

    Nervenschäden bei Neugeborenen: Risiko Sauerstoffmangel schon vor der Geburt?
    Privatdozentin Dr. med. Regina Trollmann, Erlangen

    AKKREDITIERUNG:

    _ Ich werde die Pressekonferenz der GNP persönlich besuchen.

    _ Ich werde die 31. Jahrestagung der GNP persönlich besuchen.

    _ Ich kann leider nicht teilnehmen. Bitte schicken Sie mir das Informationsmaterial für die Presse.

    _ Bitte informieren Sie mich regelmäßig über aktuelle Themen der GNP (per Post/E-Mail).

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:

    TEL/FAX:

    IHR KONTAKT FÜR RÜCKFRAGEN:
    Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP)
    Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org
    Telefon: ++49 (0)711 / 89 31 552
    FAX: ++ 49 (0)711 / 89 31 167
    Internet: http://www.neuropaediatrie.com
    Kongresshomepage mit Programm: http://www.neuropaediatrie-congress.de


    Weitere Informationen:

    http://www.neuropaediatrie.com Homepage der GNP
    http://www.neuropaediatrie-congress.de Kongresshomepage mit Programm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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