Tagung zeigt Chancen und Risiken der Organersatztherapie bei Kindern auf
Wenn die Nieren versagen, erfordert das von betroffenen Kindern und deren Eltern viel Geduld und Kraft, für Ärztinnen und Ärzte ist es eine stete Herausforderung, noch bessere Behandlungs-Möglichkeiten zu entwickeln. Rund 1.000 Kinder sind in Deutschland davon betroffen - manche nur vorübergehend, andere auf Dauer. Heute kann dann eine regelmäßige Blutwäsche (Dialyse) oder eine Organtransplantation helfen. Mit den vielen Aspekten rund um das Nierenversagen bei Kindern befassen sind rund 240 Kindernieren-Spezialisten bei der 36. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Nephrologie, die vom 21. bis zum 23. April 2005 in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stattfindet. Die Organisation übernahm ein Team um Professorin Dr. Gisela Offner, MHH-Abteilung Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen. In sieben Hauptvorträgen und mit 135 wissenschaftlichen Kurzvorstellungen (Abstracts) wollen sich die Experten des Themas annehmen.
"Heute muss kein Neugeborenes mehr sterben, bei dem die Nierenfunktion ausfällt - dies war vor wenigen Jahren noch anders", sagt Professorin Offner. Dank der modernen Medizin ist auch das Einpflanzen einer Erwachsenenniere ab dem sechsten Lebensmonat bei einem Säugling möglich. Dies stellt den Transplantationschirurgen, den Anästhesisten bei der Operation und den Intensivmediziner nach dem Eingriff vor enorme Herausforderungen. "Bei einem so jungen Kind beansprucht die große Niere rund ein Drittel des Blutkreislaufs. Mittlerweile konnten wir 80 Kinder unter 15 Jahren mit einer Spenderniere versorgen, meist von einem Erwachsenen gespendet. Wir sind damit das größte deutsche Zentrum für diese Therapie", sagt Professorin Offner.
Genauso wichtig wie die Erfolge in der Transplantationsmedizin sind die Fortschritte in der Dialyse. "Erst in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es möglich, kleine Kinder mit einem Nierenversagen durch die Bauchfellwäsche (Peritonealdialyse) am Leben zu halten. Heute können wir dank Spezialverfahren sogar bestimmte Antikörper aus dem Blut waschen, so dass eine Organtransplantation bei einer Blutgruppen-Unverträglichkeit zwischen Spender und Empfänger möglich ist", sagt Professorin Offner. Dieses Verfahren bei der so genannten AB0-Inkompatibilität war im September 2004 weltweit zum zweiten Mal einem interdisziplinären MHH-Team gelungen: Ein achtjähriges Mädchen erhielt die Niere ihres Vaters, obwohl beide unterschiedliche und nicht verträgliche Blutgruppen haben. Dem Mädchen und ihrem Vater geht es nach wie vor gut.
Weitere Informationen gibt gern Professorin Dr. Gisela Offner, MHH-Abteilung Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, Telefon: (0511) 532-3283, E-Mail: offner.gisela@mh-hannover.de.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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