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04.05.1999 10:11

DECHEMA-Studentenpreise 1999 - Excellent und schnell - Auszeichnung für effizienten Studienabschluß

Dr. Christina Hirche Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Im Rahmen der Eröffnungssitzung der DECHEMA-Jahrestagungen '99 in Wiesbaden wurden am 27. April zum sechsten Mal die DECHEMA-Studentenpreise vergeben. Sechs Hochschulabsoventen der Fachrichtungen Technische Chemie, Chemische Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen und Biotechnologie werden für ihr kurzes und effizientes Studium sowie ihre hervorragenden fachlichen Leistungen geehrt.

    Die Preisträger dieses Jahres sind:

    Für das Fachgebiet Technische Chemie:
    · Doris Eberfeld, Universität Oldenburg
    · Ingo Tausendfreund, Universität-Gesamthochschule Essen

    Für das Fachgebiet Chemische Verfahrenstechnik /
    Chemieingenieurwesen:
    · Michael Bartke, Technische Universität Berlin
    · Michael Bauer, Universität Halle-Wittenberg

    Für das Fachgebiet Biotechnologie:
    · Dirk Franke, Universität Bonn
    · Jens Köditz, Universität Halle-Wittenberg

    Durch die Vergabe der DECHEMA-Studentenpreise möchte die DECHEMA einen sichtbaren Beitrag zur Verkürzung der Studiendauer leisten.

    Fotos der Preisverleihung sind auf Anfrage erhältlich bei:
    DECHEMA e.V., Öffentlichkeitsarbeit, Theodor-Heuss-Allee 25,
    60486 Frankfurt/M., Tel.: 069/7564-296, Fax: 069/7564-272

    Kurzfassungen der Preisträgerarbeiten:

    Verbundwerkstoffe auf der Basis nachwachsender Rohstoffe
    Doris Eberfeld, Universität Oldenburg
    Fachgebiet Technische Chemie

    Die aktuelle Marktsituation verlangt von den Firmen in zunehmendem Maße Produkte, die bei der Entsorgung die Umwelt nicht belasten. Die bisher bekannten Verbundmaterialien aus Polypropylen und Naturfasern sind nicht biologisch abbaubar. In ihrer Diplomarbeit (Einsatz von fettbasierten Materialien als Matrix in Verbundwerkstoffen mit Naturfasern) bei der Firma Henkel, Düsseldorf, gelang es Frau Eberfeld erstmals zwei Naturstoffe gemäß den DIN-Anforderungen zu verbinden. Als Naturfaser wurde Flachs eingesetzt und mit einem oleochemischen Epoxidharz verbunden. Im Verlaufe der Diplomarbeit wurden verschiedene Harze verwendet, diverse Herstellungsverfahren getestet und die Verbundeigenschaften mechanisch, chemisch und physikalisch analysiert.

    Verfahrenstechnische Lösung zur Produktion von neuen Polymeren für die Verpackungsindustrie
    Ingo Tausendfreund, Universität Gesamthochschule Essen
    Fachgebiet Technische Chemie

    Triblockcopolymere aus Styrol- Butadienkomponenten sind für die Verpackungsindustrie von großem Interesse, da sie aufgrund ihrer makroskopi-schen Eigenschaften in der Lage sind, das in Verruf gekommene Weich-PVC als Verpackungsmaterial zu ersetzen. Für Polymere des Typs Po-ly(styrol-b-(styrol-ran-butadien)-b-styrol) entwickelte Herr Tausendfreund in seiner Diplomarbeit (Anionische Copolymerisation von Styrol und Butadien) in Kooperation mit der BASF AG ein Syntheseverfahren und optimierte die Reaktionsbedingungen hinsichtlich Ausbeute, Produktqualität, Reaktionsdauer und -temperatur.

    Praxistaugliches Modell zur Beschreibung der Reaktivität bei der Rauchgasentschwefelung
    Michael Bartke, Technische Universität Berlin
    Fachgebiet Chemische Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen

    Rauchgase aus fossilen Feuerungen werden überwiegend nach dem Kalkstein-Gips Verfahren entschwefelt. Entscheidend für diesen Prozeß ist dabei die Lösungskinetik des Kalksteins. Im Rahmen seiner Diplomarbeit (Modellierung und Simulation des Löslichkeitsverhaltens von Kalkstein in der nassen Rauchgasentschwefelung) führte Herr Bartke bei der L. & C. Steinmüller GmbH Untersuchungen zur Erarbeitung eines theoretisch fundierten Modells über Kinetik der Kalksteinauflösung durch. Besonders die beiden Haupteinflußparameter pH-Wert und Aufmahlung sollten darin richtig wiedergegeben werden. Ansatzpunkt ist dabei die Betrachtung der Prozesse am Einzelpartikel. Der Vergleich der simulierten Reaktivitätstests mit den experimentellen Daten zeigt die qualitative und quantitative Gültigkeit dieses Modells auf.

    Neues Modell zur Beschreibung der chemisch-pysikalischen Vorgänge in einem Rohrreaktor
    Michael Bauer, Universität Halle Wittenberg
    Fachgebiet Chemische Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen

    Eine möglichst genaue Modellbeschreibung der komplexen Zusammenhänge in einem festbettkatalytischen Rohrreaktor ermöglicht eine einfachere Reaktionssteuerung. Herr Bauer entwickelte in seiner Diplomarbeit (Zweiphasenmodelle in der heterogenen Gaskatalyse - Kritische Analyse mit Beispielrechnungen) ein neues mathematisches Modell, bei dem sowohl die Randbedingungen für die Kornoberfläche als auch die Vorgänge in der Katalysatorphase auf zwei Strukturebenen beschrieben werden. Dadurch lassen sich komplett zweidimensionale Modellrechnungen getrennt für die Katalysatorphase - mit kugelförmigen Partikeln - und die Gasphase berechnen, wobei auch der radiale Wärmetransport im Rohrreaktor differenziert betrachtet wird.

    Leichter Zugang zu einem Antihistaminikum ohne lästige Nebenwirkungen
    Dirk Franke, Universität Bonn
    Fachgebiet Biotechnologie

    Fexofenadin ist ein Antihistaminikum-Wirkstoff der nicht die unerwünschten Nebenwirkungen (z.B. Herzrhythmusstörungen) des Strukturverwandten Terfenadins zeigt. Bisher konnte Fexofenadin nur durch aufwendige Synthesen mit bis zu 14 Zwischenstufen und einer Gesamtausbeute von lediglich 10% dargestellt werden. Herr Franke hat in seiner Diplomarbeit (Selektive Oxidation einer tertiären Butylgruppe durch Biotransformation mit Cunninghamella blakesleeana) ein biologisches System gefunden, mit dem das gut zugängliche Terfenadin unter Erhaltung der funktionellen Gruppen (Amino- und Alkoholgruppen) in Fexofenadin überführt werden kann. Das System wurde optimiert und ein Scale-up zu einem kontinuierlich betriebenen, pH-kontrollierten 1,7 Liter Bioreaktor durchgeführt.


    Lösungsmittelinduzierte Strukturveränderungen von Ribonuclease
    Jens Ködiz, Universität Halle-Wittenberg
    Fachgebiet Biotechnologie

    Im Rahmen seiner Diplomarbeit (Studien zur Entfaltung von RNase A und RNase B in organischen Lösungsmitteln mittels limitierter Proteolyse) untersuchte Herr Ködiz Strukturveränderungen von Ribonuclease A (RNase A) und ihrer glykosylierten Form, Ribonuclease B (RNase B), die aus Rinderpankreas isoliert wurden, in wassermischbaren organischen Lösungsmitteln. Hierbei lag das Hauptaugenmerk auf dem Lösungsmittel Trifluorethanol (TFE). Dabei zeigte sich, daß die proteolytische Abbaugeschwindigkeit abhängig von der Lösungsmittelkonzentration ist. Die proteolytische Abbaugeschwindigkeit nimmt bis zu TFE-Konzentrationen von 20% ab und steigt ab TFE-Konzentrationen von 30% wieder an. Dabei korreliert der Wiederanstieg der Abbaugeschwindigkeit mit der Abnahme der Tertiärstruktur der Proteine. Aufgrund der Abnahme der proteolytischen Abbaugeschwindigkeit bei geringen TFE-Konzentrationen wurde eine Stabilisierung der Helices, welche die Loop-Region um Ala20 begrenzen und der damit verbundenen Abnahme der Flexibilität dieser Region postuliert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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