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22.04.2005 11:58

Schizophrene Psychosen im Blick von Betroffenen und Ärzten

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    3. Informationsbörse Schizophrenie in Rostock stärkt den Dialog im Gesundheitswesen

    (Düsseldorf/Rostock, 22.04.2005) Was ist eine schizophrene Psychose? Wie lässt sie sich erkennen? Wie lässt sie sich behandeln? Welche Möglichkeiten der Selbsthilfe bestehen? Mit diesen und anderen Fragen setzen sich Ärzte und Wissenschaftler, Betroffene und Angehörige, Tätige in den Verbänden und Beratungseinrichtungen des Gesundheitswesens auf der dritten Informationsbörse Schizophrenie am 23. April in Rostock auseinander. Das ganztägige Veranstaltungsprogramm bietet ein breit gefächertes Informationsangebot mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Ausstellungen. Die Besucher sind eingeladen die Diskussion mit den Referenten und an den Informationsständen aktiv zu gestalten.

    Mit der Informationsbörse Schizophrenie hat der bundesweite Forschungsverbund "Kompe-tenznetz Schizophrenie" eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, um den Dialog zwischen den Beteiligten in der psychiatrischen Versorgung und Forschung, den Fachgesellschaften, Verbänden und Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Selbsthilfe zu stärken. Die noch junge Tradition dieser Veranstaltungsreihe wird jetzt in Rostock fortgeführt. Erstmals fand die Veranstaltung in Berlin 2001 im Vorfeld der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde statt. Die zweite Informationsbörse folgte in Düsseldorf im Herbst 2003 mit einem um regionale Einrichtungen erweiterten Programm und einer verstärkten Beteiligung von Betroffenen und Angehörigen auf dem Podium. "Die aktive Zusammenarbeit mit Betroffenen und Angehörigen hat sich bewährt", so Netzwerksprecher Prof. Dr. Wolfgang Gaebel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Gelungen sind auch die Vorbereitungen der diesjährigen Veranstaltung in Kooperation mit den Landesverbänden der Angehörigen und Psychiatrie-Erfahrenen in Mecklenburg-Vorpommern und der Psychiatrischen Universitätsklinik Rostock. Die Durchführung der Informationsbörse wird wieder durch den Verein PsychoseNetz e.V. unterstützt, der bereits 2000 von den Vorstandsmitgliedern des Kompetenznetzes gegründet worden ist, um die Ziele des Netzwerks zu fördern.

    Neben der Fachinformation über den aktuellen medizinischen Kenntnisstand ist es ein Kernanliegen der Informationsbörse die unterschiedlichen Sichtweisen auf das Krankheitsbild der Schizophrenie für die interessierte Öffentlichkeit verständlich zu machen. Prof. Gaebel hierzu: "So wichtig uns der Transfer von Wissens über Behandlungsmöglichkeiten und neuste Forschungsergebnisse in die Versorgung auch ist, darf der Informationsfluss nicht einseitig erfolgen. Für uns professionell tätigen Ärzte und Wissenschaftler ist es ebenso wichtig über den öffentlichen Dialog mit Betroffenen und Angehörigen zu treten und unser medizinischen Fachverstand zu reflektieren."

    In Rostock sind erstmals auch pharmazeutische Unternehmen mit einem Informationsstand vertreten und erweitern damit die Möglichkeiten des Dialogs zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen. Eine begleitende Befragung wird zeigen, inwieweit das diesjährige Angebot den Bedürfnissen der Besucher entspricht, um das Programm der Informationsbörse kontinuierlich weiterzuentwickeln zu können. Neben Angehörigen und Psychiatrie-Erfahrenen, die die Hauptgruppe der Besucher stellen, sind auch Ärzte, Psychologen, Pädagogen, Apothe-ker, Mitarbeiter in Verbänden, Kontakt- und Beratungsstellen, Schüler und Studenten eingeladen sich im Rahmen der Informationsbörse über das Krankheitsbild der Schizophrenie und Möglichkeiten der Behandlung und Selbsthilfe zu informieren. Speziell an Psychiater und Psychotherapeuten wendet sich eine zertifzierte Fortbildung zum Thema "Schizophrenie erkennen und behandeln", die am Vortag der Informationsbörse erstmals vom Kompetenznetz Schizophrenie ausgerichtet wird.

    Das Vortragsprogramm der Informationsbörse erstreckt sich von der Grundlagenforschung über Ursachen, Verlauf und Symptome schizophrener Psychosen bis zu pharmakologischen, psycho- und soziotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten und der Darstellung von Chancen für eine soziale und berufliche Integration aus Sicht einer niedergelassenen Psychiaterin. Ferner wird das Bild von psychisch Kranken in der Gesellschaft thematisiert. Anghörige referieren über Hoffnung und Verzweiflung, die mit der Diagnose Schizophrenie verbunden sind. Betroffene berichten über das Erleben einer schizophrenen Psychose, über Möglichkeiten der Selbsthilfe und über das alltägliche Leben vor und nach der Krise. Drei Diskussionsrunden "Wie profitieren Patienten von der Forschung?", "Was macht eine gute Versorgung aus?" und "Leben mit Schizophrenie - heute und morgen" bieten Anlass zum Nachdenken und lassen Input für die Forschung und Versorgung erwarten.

    Dr. Adelheid Weßling, MPH
    Klinik und Poliklinik für
    Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine- Universität /
    Rheinische Kliniken Düsseldorf
    Bergische Landstraße 2
    D-40629 Düsseldorf

    Tel.: 0211 / 922-2770
    Fax: 0211 / 922-2780
    Email: info@kompetenznetz-
    schizohrenie.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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