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22.04.2005 14:26

Hyperaktivität- Gene oder Meme ?

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Wer kennt sie nicht, die Geschichten vom Zappelphilipp, dem Lausbuben Michel aus Lönneberga oder Pippi Langstrumpf ? Kleine Strolche, deren Erzählungen uns in unserer Kindheit schon amüsiert haben. Sehr aufgeweckte Kinder, die ihre Antennen scheinbar überall haben. Lausbuben und Gören, die quirlig sind und ständig irgendeinen Unfug aushecken. Und nun mal Hand aufs Herz: Wer wünscht sich nicht ein Kind. das ab und zu mal über die Stränge schlägt, seine Grenzen austestet, aktiv und neugierig ist? Was allerdings, wenn all dieses Verhalten Überhand gewinnt? Wenn das eigene Kind immer zappelt, ständig aus Erwachsenensicht Dummheiten macht, ablenkbar ist und die in es gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Oder schlimmer noch, wenn die Wuseligkeit des Nachwuchses nicht nur das eigene Familienleben aus den Fugen zu heben droht, sondern auch das Fortkommen des Kindes selbst in Frage gestellt ist.

    In einer gerade anlaufenden Studie an 6 bis 12 jährigen hyperaktiven Kindern und deren Eltern versucht der isländische Diplom- Psychologe Haukur Palmason ursächliche Gründe für die Hyperaktivität und das Aufmerksamkeitsproblem der Kinder aufzuklären. Hierbei geht er vor allem auf familiäre und schulische Bedingungen ein die zu diesem Syndrom führen könnten, während seine Kollegen im Labor versuchen genetische, also vererbbare Komponenten zu entschlüsseln.

    Aufmerksamkeits- Defizit- Hyperaktivitäts- Syndrom (ADHS) nennt sich das in der Sprache der Mediziner und Psychologen. Es handelt sich hierbei um eine Auffälligkeit von der heutzutage etwa 2 bis 5 % der schulpflichtigen Kinder betroffen sind. Aber handelt es sich hierbei wirklich um ein erst heutzutage gravierend offensichtlich werdendes Problem? Schließlich gab es Kinder wie den Zappelphilipp schon immer, deren auffälliges Verhalten vielleicht schlicht und einfach von den Eltern, also genetisch vererbt wurde. Oder liegen dieser heutzutage auffälliger werdenden Störung doch eher veränderte Umweltfaktoren zu Grunde, die unsere Kinder zusehends in ein widernatürliches Umfeld pressen?

    Für ADHS gibt es nicht nur eine einzige Ursache, vielmehr wird eine Vielzahl von Faktoren diskutiert. Die genetische Veranlagung spielt bei der Entstehung eine entscheidende Rolle, Umwelteinflüsse stehen in Zusammenhang mit Schweregrad, Art der Begleitsymptomatik und dem langfristigen Verlauf. Bei bis zu 50% der betroffenen Kinder verläuft die Störung chronisch und sie leiden bis ins Erwachsenenalter unter den Symptomen.

    Dies genauer zu erforschen hat sich die Arbeitsgruppe von Prof. Meyer in Zusammenarbeit mit Dr. Marcus von den Mutterhaus der Borromäerinnen Trier und Dr. Freitag von Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg zum Ziel gesetzt. Im Jahre 2003 wurde im Rahmen des Postgraduiertenkollegs "Psychobiologie", die Abteilung für Verhaltensgenetik der Universität Trier, gegründet.
    Dort versuchen Biologen in Zusammenarbeit mit Psychologen und Psychiatrie die wirklichen Gründe für das Verhalten der kleinen Zappelphilipps heraus zu finden.

    Die Universität Trier sucht derzeit weitere Teilnehmer für diese wissenschaftliche Studie über das Hyperkinetische Syndrom (HKS). Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, welche angeborenen Faktoren (Gene) und welche Umwelteinflüsse für die Erkrankung verantwortlich sind. Die Kinder werden für ihre Teilnahme mit 20 Euro belohnt. Wenn also ADHS bei einem Kind diagnostiziert wurde oder wenn ein Kind ähnliche Symptome zeigt, und zwischen 6 und 12 Jahren alt ist, dann können die Eltern an der Studie teilzunehmen. Sie bekommen interessante Informationen über ADHS und eine ausführliche Ergebnisrückmeldung der verwendeten psychologischen Tests/Fragebögen.

    Bei Interesse gibt es weitere Information beim zuständigen Studienleiter, Dipl. Psych. Haukur Palmason unter der Telefonnummer 0651-201-3734 oder per E-Mail unter palmason@uni-trier.de.

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    Kurzversion der Pressemitteilung

    Studie an der Universität Trier mit hyperaktiven Kindern im Alter 6 bis 12 Jahren

    Die Universität Trier sucht Teilnehmer/innen für eine wissenschaftliche Studie über das Hyperkinetische Syndrom (HKS). In einer gerade anlaufenden Studie an 6 bis 12 jährigen hyperaktiven Kindern und deren Eltern versucht der isländische Diplom- Psychologe Haukur Palmason ursächliche Gründe für die Hyperaktivität und das Aufmerksamkeitsproblem der Kinder aufzuklären. Hierbei geht er vor allem auf familiäre und schulische Bedingungen ein die zu diesem Syndrom führen könnten, während seine Kollegen im Labor versuchen genetische, also vererbbare Komponenten zu entschlüsseln.

    Für ADHS gibt es nicht nur eine einzige Ursache, vielmehr wird eine Vielzahl von Faktoren diskutiert. Die genetische Veranlagung spielt bei der Entstehung eine entscheidende Rolle, Umwelteinflüsse stehen in Zusammenhang mit Schweregrad, Art der Begleitsymptomatik und dem langfristigen Verlauf. Bei bis zu 50% der betroffenen Kinder verläuft die Störung chronisch und sie leiden bis ins Erwachsenenalter unter den Symptomen.
    Dies genauer zu erforschen hat sich die Arbeitsgruppe von Prof. Meyer in Zusammenarbeit mit Dr. Marcus von den Mutterhaus der Borromäerinnen Trier und Dr. Freitag von Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg zum Ziel gesetzt. Im Jahre 2003 wurde im Rahmen des Postgraduiertenkollegs "Psychobiologie", die Abteilung für Verhaltensgenetik der Universität Trier, gegründet.
    Dort versuchen Biologen in Zusammenarbeit mit Psychologen und Psychiatrie die wirklichen Gründe für das Verhalten der kleinen Zappelphilipps heraus zu finden.
    Die Kinder werden für ihre Teilnahme mit 20 Euro belohnt.

    Weitere Informationen und Anmeldung unter folgenden Telefonnummern:
    Dipl.- Psych. Haukur Palmason, Universität Trier
    e-mail: palmason@uni-trier.de, Tel: 0651-201-3734
    Jessica Sigmund, Universität Trier
    e-mail: sigm1301@uni-trier.de
    Tel: 0651-201-3734


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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