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22.04.2005 19:18

Schwerer Schlag für Diebe, Einbrecher und Attentäter: Kanaldeckel-Problem ist gelöst

Sabine Nollmann Öffentlichkeitsarbeit
BIBA - Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft an der Universität Bremen

    Es gibt ein Kanaldeckel-Problem, eigentlich sogar mehrere: In China werden die knapp zwei Zentner schweren Schachtabdeckungen reihenweise geklaut. Wegen der Rohstoff-Knappheit blüht dort ein reger Deckel-Schwarzmarkt. Auch Einbrecher wissen die Gusseisen-Teile gewinnbringend einzusetzen, vornehmlich gegen Schaufenster von Juwelieren. Hier sind sich die Juristen noch uneins darüber, ob Kanaldeckel "gefährliche Werkzeuge" sind und es sich daher um "Diebstahl mit Waffen" handelt. Ebenfalls ein Problem sind drohende Angriffe aus dem Untergrund zum Beispiel bei Papst- oder Präsidenten-Besuchen. Es gibt verschiedene Gründe, Kanaleinstiege zu verschweißen und auch dafür, sie später wieder aufflexen zu müssen. Das ist mühsam und teuer. Daher suchen Behörden schon lange nach einer anderen Lösung. Jetzt gibt es sie: Das Unternehmen HYDROTEC hat ein automatisches Schachtabdeckungs-Verschluss-System entwickelt - mit Unterstützung durch das Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft an der Universität Bremen (BIBA). "Hydrolock" heißt es und wird ab Montag auf der Internationalen Fachmesse für Wasser-Abwasser-Abfall-Recycling (IFAT) in München erstmals öffentlich vorgestellt.

    Ein Anruf beim Kanaldeckel, und er macht dicht. Oder: Per Mausklick ist die ganze Kanalisation unter Verschluss. Das System kann beliebig viele Deckel verwalten. Von einer zentralen Leitwarte aus können die Verschluss-Systeme an den Abdeckungen über Kabel oder per Funk angesteuert werden - einzeln, bereichsweise oder alle zusammen. Aber auch von außerhalb lassen sich die Abdeckungen verriegeln und öffnen. Da reicht ein Anruf. Mehrere Versionen seien möglich, erklären die BIBA-Wissenschaftler. Sie haben die Steuerung und die Elektronik für das System entwickelt sowie die Software für die Leitwarte und die Mikrocontroller. Das sind Computer in Kleinstformat. Jeder Kanaldeckel in dem System ist damit ausgestattet. So haben auch Brecheisen-Täter keine Chance. Macht sich jemand unerlaubt an den Deckeln zu schaffen, geben sie Alarm in der Leitstelle.

    "Nach den Anschlägen vom 11. September gibt es vermehrt Anfragen zu derartigen Sicherheitssystemen", sagt Jörg Marcus Ficks von HYDROTEC. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wildeshausen gilt als Kanalguss-Spezialist und operiert weltweit. Es stattete zum Beispiel die neue Rennstrecke in Istanbul und die Formel 1-Strecke in Shanghai mit Entwässerungssystemen aus. Einsatzmöglichkeiten für "Hydrolock" sieht Ficks an neuralgischen Punkten wie Botschaften oder Stadien und bei Massenveranstaltungen oder Staatsbesuchen. Da gelten höchste Sicherheitsstufen. So interessieren sich inzwischen auch einschlägige Bundesbehörden für diese Entwicklung. Gezielte Anfragen aus dem In- und Ausland schon vor der öffentlichen Präsentation zeigen den großen Bedarf. Demnächst soll das System in Shanghai vorgestellt werden. Weniger wegen ihrer Rohstoff sammelnden Langfinger interessieren sich die Chinesen für das Produkt, sondern vielmehr wegen der Sicherheit während der Olympiade 2008.

    Ansprechpartner:
    Jörg Marcus Ficks (HYDROTEC), Tel.: 04431 93 55-0, E-Mail: office@hydrotec.com
    Dipl.-Ing. Michael Sorg (BIBA), Tel.: 0421 218-55 77, E-Mail: sor@biba.uni-bremen.de
    Carsten Bredemeier (BIBA), Tel.: 0421 218-55 77, E-Mail: bca@biba.uni-bremen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hydrotec.com
    http://www.biba.uni-bremen.de
    http://maqweb.biba.uni-bremen.de/presse/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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