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25.04.2005 09:41

Kunststoffindustrie kann langfristig 3 Millionen Tonnen CO2 vermeiden

Dr. Karl-Friedrich Ziegahn Zentrales Management
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT

    Fraunhofer ICT startet Europäisches Verbundprojekt "RECIPE" zur Energieeinsparung in der Kunststoffverarbeitung / 27 000 Unternehmen sollen europaweit beteiligt werden

    Ziel des Vorhabens ist die bessere Nutzung von Möglichkeiten zur Energieeinsparung in der Kunststoffverarbeitung auf europäischer Ebene. RECIPE steht für "Reduced Energy Consumption in Plastics Engineering". Zusammen mit mehreren Partnern aus sechs EU-Ländern startet das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT, Pfinztal,
    im Auftrag der EU eine Initiative zur Aufdeckung von Einsparmöglichkeiten bei der Entwicklung, Herstellung und Weiterverarbeitung von Kunststoff-Produkten. Hauptaufgabe ist es, die bestehenden Praktiken in der Kunststoffverarbeitung europaweit zu erfassen, zu vergleichen und besonders gelungene Lösungen als Leitbild für die anderen Firmen zu publizieren. Das Vorhaben wird von der EU Kommission gefördert und ist ein Teil des EU-Programms: "Intelligent Energy for Europe".

    Dr. Thomas Reichert, RECIPE-Projektleiter im Fraunhofer ICT, schätzt die Wirkungen des Projektes langfristig als sehr erheblich ein: "Die europäische kunststoffverarbeitende Industrie wird am Ende des Vorhabens mit dem besten und aktuellsten verfügbaren Wissen zur Energieeinsparung in der Kunststoffverarbeitung versorgt, dafür sorgen schon die kompetenten Partner in den einzelnen Ländern. Unser Know-How betrifft alle Arbeitsgebiete von der Materialentwicklung, der Verfahrensentwicklung, der Werkzeugtechnik bis hin zur Produktionstechnik. Wir werden mit den zu erwartenden Ergebnissen sicher einen enormen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauches und damit der Energiekosten in diesem wichtige Industriezweig leisten."

    Erste ungefähre RECIPE-Abschätzungen zeigen ein großes Einsparpotential in der europäischen kunststoffverarbeitenden Industrie. Die Senkung des Energieverbrauchs um nur 10% stellt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar, denn dadurch können jährlich 3 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.

    Nicht nur die Verarbeiter von Standardkunststoffen sondern auch die anspruchsvollen 'Engineering'-Plasics-Verarbeiter, unterliegen einem enormen Preisdruck. Die Einsparung von Energiekosten ist deshalb nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Produktion am Standort Europa.

    Um die Ziele zu erreichen, wird im RECIPE-Projekt der Stand der Technik in der europäischen kunststoffverarbeitenden Industrie in einer europaweiten Befragung erfaßt. 27 000 Kunststoff-Unternehmen in Europa sind Ziel der Aktion, entsprechend viele Fragebögen werden verschickt. Nachfaßaktionen sollen sicherstellen, daß eine ausreichende Rücklaufquote erreicht wird.

    Nach der Auswertung der Befragung und der Erfassung der beispielgebenden Energieeinsparlösungen wird eine Anleitung für Energiemanager in der Kunststoffverarbeitung erarbeitet, in der beispielsweise ein Modell zur Berechnung der kompletten Betriebskosten einer Anlage enthalten sein wird.

    Damit verbunden ist das Ziel, ein Umdenken im Kostenmanagement in der Kunststoffverarbeitung herbeizuführen. Energiekosten sollten nicht mehr pauschal als feste Overhead-Kosten kalkuliert, sondern müssen als variable, dem Prozeß zugeordnete Verbrauchskosten betrachtet werden. Allein dadurch schärft sich das Bewußtsein für den Energieverbrauch.

    Die Europäischen Partner in diesem Projekt sind: RAPRA, als Koordinator and Pionier in UK auf dem Gebiet der Energieoptimierung, die BPF in UK, das Danish Technological Institute, das CRIF in Belgien, AIMPLAS und ASCAMM in Spanien, das PEP in Frankreich und das Fraunhofer ICT in Pfinztal. Das Projekt läuft insgesamt über 3 Jahre. Zahlreiche Workshops und Informationsveranstaltungen, eine RECIPE-Webseite sowie ein RECIPE-Newsletter sorgen für eine schnelle Verbreitung der Ergebnisse.

    Ansprechpartner:
    Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT
    Dr.-Ing. Thomas Reichert
    Joseph-von-Fraunhoferstr. 7
    76327 Pfinztal
    Tel.: 0721 / 4640-462
    Fax.: 0721 / 4640-730
    E-mail: thomas.reichert@ict.fhg.de
    www.ict.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.euRECIPE.com


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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