Volkswagenstiftung bewilligt über 400.000 Mark für Göttinger Volkskundler
(pug) Das Thema "Diktaturen im Europa des 20. Jahrhunderts" dürfte zur Zeit wohl eines der aktuellsten, und für die wissenschaftliche Forschung interessantesten Themen sein. Gleichwohl darf über tagesaktuellen Themen nicht die Vergangenheit aus dem Blick gelassen werden.
Eine weitere eingehende Beschäftigung mit dem Thema "Kinderalltag im Nationalsozialismus" ermöglicht die Volkswagenstiftung nun dem Seminar für Volkskunde der Georg-August-Universität Göttingen: sie fördert ein Forschungsprojekt mit einer Zuwendung von 423.100 Mark. Das Projekt gehört zu dem Forschungsschwerpunkt "Diktaturen in Europa des 20. Jahrhunderts: Strukturen, Erfahrungen, Überwindung und Vergleich". Die Laufzeit des Projektes beträgt für Göttingen zwei Jahre und zehn Monate, die Mittel wurden Mitte März bewilligt.
Ziel der Arbeit ist eine Rekonstruktion des Alltages von Kindern im Nationalsozialismus, die den Blick über die - bereits vielfach erforschten - Institutionen des nationalsozialistischen Systems (Schule, HJ, BDM, u.a.) hinaus, auch auf das individuelle Verhalten des einzelnen Kindes und seines Alltags in der Familie, sowie in Gleichaltrigengruppen, richtet. Vorgesehen ist eine Kombination von vier Lokalstudien, die Leitfaden-orientierte Interviews mit Angehörigen der Jahrgänge 1924-26 in vier verschiedenen Orten Südniedersachsens beinhalten. Der Kinderalltag - differenziert nach dem Geschlecht der Kinder und verschiedenen sozio-kulturellen Milieus - kann so auf mehreren Ebenen rekonstruiert werden.
Weitere Informationen:
Seminar für Volkskunde
Der Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Dr. Heidi Rosenbaum
Friedländer Weg 2
37085 Göttingen
Telephon: 0551 / 39 53 52
Telefax: 0551 / 39 22 32
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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