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05.05.1999 17:47

DAAD-Jahresbilanz 1998

Friederike Schomaker Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    DAAD-Jahresbilanz 1998: neue Programme und Kooperationspartner, erweiterte Aufgabengebiete, mehr Geförderte

    "Die Gesamtbilanz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für das Jahr 1998 stellt sich trotz des enormen Einspardrucks der öffentlichen Haushalte insgesamt erfreulich dar", stellte DAAD-Präsident Prof. Dr. Theodor Berchem bei der Vorstellung des DAAD-Jahresberichts in Bonn fest. Mit insgesamt 57.389 geförderten Personen wurden erneut mehr Stipendiatinnen und Stipendiaten ins Ausland geschickt und nach Deutschland eingeladen als im Jahr zuvor. Als besonders erfreulich bewertete Berchem den Anstieg der Zahl der Jahresstipendien bei Deutschen und Ausländern. Die Jahresstipendien zählen zu den klassischen DAAD-Programmen und bauen in besonders intensiver Weise langfristige Bindungen zum Gastland auf. Der DAAD hat 1998 sein Förderungsinstrumentarium erweitert und eine ganze Reihe neuer Programme aufgelegt, wobei Mittel- und Osteuropa, Asien und Lateinamerika im Vordergrund standen. Bei vielen dieser Programme gelang es, ausländische Finanzierungsbeiträge oder eine Beteiligung der deutschen Wirtschaft zu gewinnen.

    Hauptzielländer für deutsche Stipendiaten sind, laut Berchem, nach wie vor die westlichen Industrieländer, für die sich 62 % aller Geförderten entscheiden. Trotz sehr starken Drucks von Seiten der immer kürzer angelegten Studiengänge und des Arbeitsmarktes müsse die Bereitschaft deutscher Studierender zu Studienaufenthalten gerade in den Ländern Mittel- und Osteuropas nachdrücklich gefördert werden. Angesichts der Tatsache, daß inzwischen 45 % aller ausländischen DAAD-Geförderten aus dieser Region kommen, aber nur 10 % der deutschen Studierenden in diese Länder gehen, warnte Berchem davor, den akademischen Austausch in einem erweiterten Europa zu einer Einbahnstraße werden zu lassen.

    Insgesamt soll nach Vorstellungen des DAAD der Anteil ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen in den nächsten zehn Jahren von 5 % auf 10 % verdoppelt werden. Umgekehrt soll der Anteil deutscher Hochschulabsolventen mit mindestens einem Semester Auslandsstudium von derzeit knapp 10 % auf 20 % gesteigert und die Internationalisierung - so Berchem - zum integralen Bestandteil von Hochschulpolitik und -finanzierung gemacht werden.

    Die wichtigste Orientierung für die weitere Arbeit des DAAD bildet das "Aktionsprogramm zum Studien- und Wissenschaftsstandort Deutschland" mit 30 konkreten und zum Teil schon erfolgreich umgesetzten Maßnahmen, von denen Prof. Berchem fünf besonders hervorhob:

    Zum kommenden Wintersemester wird sich die Zahl der im Modellprogramm "Auslandsorientierte Studiengänge" geförderten Projekte auf nunmehr 32 erhöhen.
    Auch im Gastdozentenprogramm konnten innerhalb von zwei Jahren über 200 Lehrende aus dem Ausland an deutsche Hochschulen eingeladen werden. "Diese Programme sind für die Internationalisierung der deutschen Hochschulen schon jetzt ein voller Erfolg und sollten ihnen", so Berchem, "auch nach dem Auslaufen des Hochschulsonderprogramms III erhalten bleiben."

    Konzeptionelle, koordinierende und moderierende Aufgaben übernimmt der DAAD seit dem vergangenen Jahr für die deutschen Hochschulen bei der Diskussion um die Einführung international kompatibler Abschlußgrade wie Bachelor und Master. Gemeinsam mit der HRK und gefördert vom Stifterverband veranstaltete er hierzu Fachtagungen, die eine erhebliche Resonanz in der Hochschullandschaft fanden.

    Bei den Hilfen zur Bewältigung der sprachlichen Anforderungen für einen Studienaufenthalt an einer deutschen Hochschule spielt die Entwicklung eines bundeseinheitlichen "Tests zum Nachweis deutscher Sprachkenntnisse" (TESTDaF) eine wichtige Rolle. "Die gegenwärtige Praxis der Überprüfung ausreichender Deutschsprachkenntnisse an deutschen Hochschulen," so Berchem, "ist sowohl inhaltlich als auch organisatorisch unbefriedigend und wettbewerbshemmend." Der DAAD hat ein Konsortium aus FernUniversität Hagen und Goethe-Institut mit der Entwicklung eines Tests nach dem Muster des amerikanischen TOEFL beauftragt. Entwicklung und Erprobung werden bis zum Jahr 2000 abgeschlossen sein.

    Der DAAD hat sich neben seiner weltweiten Informationstätigkeit - derzeit wird täglich allein rund 25.000 Mal auf das DAAD-Informationsangebot im Internet zugegriffen - auch dem internationalen Marketing für die deutschen Hochschulen zugewendet. Der DAAD war im vergangenen Jahr mit einzelnen Hochschulvertretern auf 40 Bildungsmessen in der ganzen Welt präsent. Mit der Bestellung des DAAD-Vizepräsidenten Professor Dr. Max G. Huber zum "Beauftragten für internationales Hochschulmarketing" haben die Bundesminister des Auswärtigen sowie für Bildung und Forschung die Bedeutung dieser Aufgabe unterstrichen und staatliche Unterstützung für das Ziel in Aussicht gestellt, Deutschland als Studien- und Wissenschaftsstandort wieder zu einer der ersten Adressen für die akademischen Nachwuchs-Eliten im Ausland zu machen.

    Der "Jahresbericht 1998/99" und die "Berichte der Außenstellen 1998" sind bei der Pressestelle des DAAD zu erhalten und werden auf Anfrage kostenlos zugesandt.

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    Weitere Informationen:

    http://www.daad.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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