Bertelsmann Stiftung und Bundesministerium des Innern zeichnen Kommunen aus
Gütersloh/Berlin, 28. April 2005. Die Preisträger des vom Bundesministerium des Innern und der Bertelsmann Stiftung initiierten Wettbewerbs "Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Strategien kommunaler Integrationspolitik" sind die Städte Stuttgart und Solingen, der Kreis Hersfeld-Rotenburg sowie die Gemeinde Belm. Die Preisträger hat eine Jury von elf Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Praxis ausgewählt. Für ihre vorbildliche Integrationspolitik erhalten sie insgesamt ein Preisgeld von 50.000 Euro.
Hierzu erklärt Bundesinnenminister Otto Schily: "Wir sind auf den Erfolg der Integration von Zuwanderern angewiesen. Integration ist Voraussetzung für ein friedliches und fruchtbares Zusammenleben. Über hundert Kommunen haben an dem Wettbewerb teilgenommen und gezeigt, dass sie sich engagiert mit diesem Thema auseinandersetzen. Die große Bandbreite gelungener Initiativen ist eindrucksvoll und zeigt, dass unsere Gesellschaft die Aufgabe der Integration sehr aktiv anpackt." Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung Professor Heribert Meffert betont: "Die erfolgreichen Kommunen begreifen Zuwanderer mit ihren Potenzialen und Talenten als Chance. Die Preisträger überzeugen durch ganzheitliche Integrationskonzepte, die den lokalen Anforderungen in besonderer Weise gerecht werden. Ein Erfolgsfaktor ist hierbei die aktive Beteiligung der Bürger an der Entwicklung und Umsetzung lokaler Strategien und Maßnahmen."
Die Gemeinde Belm und der Kreis Hersfeld-Rotenburg stehen für erfolgreiche Integrationskonzepte im ländlichen Raum. Belm und der Kreis Hersfeld-Rotenburg sehen sich seit Mitte der 90er Jahre einem großem Zuzug von Spätaussiedlern gegenüber. Belm setzt in seiner Integrationsstrategie vor allem auf die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in den Wohngebieten. Der Kreis Hersfeld-Rotenburg koordiniert die Förderung von Sprache, Bildung und Arbeit beispielhaft in einem Netzwerk für Integration. Solingen als Repräsentant einer mittelgroßen Stadt erhält den Preis für sein interkulturelles Konzept, das auf eine aktive Beteiligung der Zuwanderer setzt. Dadurch schuf die Stadt Strukturen, die nachhaltig das friedliche Miteinander erhalten. Die Großstadt Stuttgart überzeugte mit einem zukunftsorientierten Gesamtkonzept, das Integrationspolitik unter anderem als Standortfaktor für internationale Unternehmen begreift.
Die Jury beurteilte die Bewerbungen anhand unterschiedlicher Qualitätskriterien: Mit welchen Strategien versuchen Städte und Kreise die Integration von Zuwanderern zu verbessern? Wie werden die Integrationsangebote vor Ort koordiniert? Werden Sprachangebote schon ab dem Kindergartenalter angeboten? Wie versuchen Kommunen Zugangsbarrieren in den Verwaltungen abzubauen? Von den 107 Kommunen, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, hat sich die Jury 15 angesehen. "In den Bewerberstädten haben wir beeindruckende Einblicke erhalten. Sie zeigen, dass viele Kommunen Integration als zentrale Zukunftsfrage verstehen", sagt die Jury-Vorsitzende Dr. Lale Akgün, MdB. Neben den Preisträgern wurden die folgenden Kommunen besucht: Arnsberg, Bremen, Berlin-Lichtenberg, Darmstadt, Dresden, Essen, Frankfurt a.M., München, Nürnberg, Osnabrück und Rheine .
Die Preisverleihung durch Bundesinnenminister Otto Schily und den Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann Stiftung Professor Heribert Meffert findet am 13. Juni 2005 in Berlin statt. Die prämierten Praxisbeispiele werden Ende des Jahres in einer Publikation dokumentiert und allen Kommunen zur Verfügung gestellt.
Die Jury setzte sich wie folgt zusammen: Dr. Lale Akgün, MdB (Vorsitz); Dr. Warnfried Dettling, Ministerialdirektor a.D.; Prof. Dr. Dieter Filsinger, Rektor der Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit Saarbrücken; Prof. Barbara John, ehem. Ausländerbeauftragte der Stadt Berlin; Jochen Köhnke, Deutscher Städtetag; Uwe Lübking, Deutscher Städte- und Gemeindebund; Dr. Alfred Reichwein, KGST; Prof. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal; Dr. Utz Schliesky, Deutscher Landkreistag; Cornelia Schmalz-Jacobsen, ehem. Beauftragte der Bundesregierung für Belange der Ausländer; Rosi Wolf-Almanasreh, ehem. Leiterin des Amts für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt.
Über die Bertelsmann Stiftung:
Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.
Rückfragen an: Alexander Thamm, Telefon: 0 52 41 / 81-81 563,
E-Mail: alexander.thamm@bertelsmann.de
http://www.erfolgreiche-integration.de
http://www.bmi.bund.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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