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07.05.1999 16:27

Der Mai ist gekommen, die Zecken beißen zu

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Borrelien sind nicht nur in Pommern gefährlich - was tun, wenn Zecken sie übertragen?

    Sowie es draußen wärmer wird, werden die Zecken oder Holzböcke aktiv. Von Geruch und Temperatur eines Säugetieres angezogen, lassen sie sich von höherem Gebüsch auf Menschen, Hunde, Katzen, Rehe oder Mäuse fallen und beißen sich an feucht-warmen Stellen in der Haut fest. Dabei können sie drei Arten Borrelien übertragen.

    Die südlichen Bundesländer Deutschlands sind bekannter durch Virus-Infektionen von Zecken, zum Beispiel Meningitis. Im Norden, also auch in Pommern, besteht Gefahr vor allem durch Borrelien: das sind Schraubenbakterien, mit der hier etwa jede hunderste Zecke infiziert ist.

    Nach dem Biß vermehren sich die Borrelien in Hautzellen. Nach drei bis dreißig Tagen entsteht um den Bißpunkt ein münzgroßer roter entzündeter Hof. Von ihm aus wandern die Borrelien und bilden das »Erythema migrans«, einen roten entzündeten Hof, der im ungünstigsten Fall einige Quadratdezimeter groß wird. Nach weiteren zwei bis fünf Wochen haben sich die Bakterien über die Blutbahnen im ganzen Körper verteilt. Der Mensch leidet - an schweren Kopfschmerzen, Nackensteife, Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen oder an chronischer Müdigkeit. Auch Nervenfunktionen können ausfallen. Monate nach dieser zweiten Phase entzünden sich bei etwa einem Drittel der unbehandelten Patienten die Gelenke, vor allem jene der Knie, die Haut wird hart und pergamentisiert, und Schlaf- und Gedächtnisstörungen treten auf.

    Befall mit Zecken, so Prof. Dr. Lutz Gürtler, Direktor des Greifswalder Friedrich Loeffler-Instituts für Medizinische Mikrobiologie, lasse sich verhindern, wenn die Menschen hohes Gebüsch meiden oder ihren Hund vorausschicken. Findet man eine Zecke an seinem Körper, sollte man sie so bald wie möglich aus der Haut ziehen, ohne sie zu quetschen. Und man sollte sie vor ihrer Entfernung nicht reizen, etwa durch Alkohol oder Aceton. Es sollte versucht werden, den Bißkanal durch leichten Druck auf die umgebende Haut auszubluten. Anschließend muß die Bißstelle möglichst mit Hilfe einer alkoholischen Jod-Tinktur desinfiziert werden.

    Entzündet sich eine Bißstelle, so sollte ein Arzt aufgesucht werden, der die richtige Diagnose stellt und eine Therapie beginnt. Sie ist möglich mit Cephalosporinen und Tetrazyklinen. Durch sie, so Prof. Gürtler, lassen sich die Komplikationen chronischer Infektionen sicher vermeiden.

    Wer mehr wissen will, der frage bitte:
    Prof. Dr. med. Lutz Gürtler
    Friedrich Loeffler-Institut für Medizinische Mikrobiologie
    Medizinische Fakultät der Universität Greifswald
    Martin Luther-Straße 6
    17487 Greifswald
    Tel. 03834-86-5560, Fax 03834-86-5561


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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